Das Modifizierte 5. Kreis-Bauprogramm (japanisch 改⑤計画, かいまるごけいかく Kai-Maru 5 Keikaku) war ein Flottenrüstungsprogramm der Kaiserlich Japanischen Marine, das während des Pazifikkrieges entstand und die veränderte Kriegslage mit in Betracht zog.

Hintergrund Bearbeiten

Im September 1942, nach der Niederlage in der Schlacht um Midway, bei der vier Flugzeugträger verloren gingen und die Schlachtschiffe, die bisher wichtigsten und stärksten Schiffe in einem Seekrieg, nicht einmal in die Kämpfe eingegriffen hatten, entwarf die japanische Marine einen neuen Rüstungserweiterungsplan. Als Reaktion auf den Verlust der Flugzeugträger und den gesamten Verlauf der Seeschlacht sah der modifizierte fünfte Plan vor, den Bau von Schlachtschiffen völlig einzustellen und dem Bau von Flugzeugträgern Vorrang einzuräumen, wie es auch Vizeadmiral Inoue Shigeyoshi, damals Chef des Luftfahrthauptquartiers im Marineministeriums, vorgeschlagen hatte.[1] Die Zahl der gebauten Leichten Kreuzer wurde reduziert und der Bau von Zerstörern, U-Booten, Minensuchbooten, Küstenverteidigungsschiffen und U-Bootjägern deutlich erhöht.[2]

Das Kai-Maru-5-Keikaku-Konzept war ein groß angelegter Plan zum Bau von insgesamt 398 Schiffen mit einer Tonnage von 1,15 Millionen Tonnen. Der Plan war ehrgeizig, allerdings weit entfernt von der Realität und den Möglichkeiten der japanischen Industrie, die sich in immer größerem Maße mit der Reparatur von beschädigten Schiffen befassen musste und auch schon unter dem uneingeschränkten U-Bootkrieg der US-amerikanischen Marine litt, was die Beschaffung von Roh- und Treibstoffen anbelangte.[3] Von den geplanten Schiffen wurden bis zum Kriegsende lediglich 59 fertiggestellt, 332 Schiffe wurden gar nicht erst begonnen oder der Bau wurde abgebrochen. Diese 59 Schiffe reichten natürlich nicht aus, um gegen die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten den Krieg zu gewinnen oder auch nur länger fortzuführen.

Einheiten Bearbeiten

Schiffstyp Klasse Bau-Nr. Gebaute Einheiten Umgebaute Einheiten Gestrichene Einheiten
Flugzeugträger Unryū #5001–5015 Amagi (#5001), Katsuragi (#5003) Bauaufträge #5002 and #5005 storniert, Material zum Bau der Shinano verwendet #5008–5015
G15 Klasse
(Modifizierte Taiho)
#5021–5025 #5021–5025
Seeflugzeugtender Akitsushima #5031–5033 #5031–5033
U-Boottender J27 #5034–5036 #5034–5036
Leichter Kreuzer C44 #5037–5038 #5037–5038
Minenleger H12C #5039 #5039
Zerstörer Yūgumo-Klasse #5041–5048 #5041–5048
Akizuki-Klasse #5061–5083 #5061–5083
U-Boot I-13 #5091–5093 I-14 (#5091)
S48 #5094–5096 #5094–5096
I-54 #5101–5114 #5101–5114
S49A #5115–5132 #5115–5132
I-52 #5141–5155 #5141–5155
S49B #5156–5180 #5156–5180
Ro-35 #5181–5223 #5181–5223
I-400 #5231–5248 I-400 (#5231), I-401 (#5232), I-402 (#5233) #5234–5248
Kaibōkan Ukuru-Klasse #5251–5284 Yaku (#5251), Chikubu (#5253), Kōzu (#5255), Hodaka (#5256), Ikara (#5258), Ikuno (#5260) #5252, 5254, 5257, 5259 and 5263–5266 wurden zur Hiburi-Klasse umgebaut #5261–#5262, 5267–5284
Hiburi-Klasse Kume (#5252), Ikuna (#5254), Shisaka (#5257), Sakito (#5259), Mokuto (#5263), Habuto (#5264) #5265–5266
Minensucher No.19 #5301–5336 #5301–5336
U-Bootjäger No.13 #5341–5370 Nr.60 (#5341), Nr.61 (#5342), Nr.63 (#5344) #5343, 5345–5370
Flottentanker Kazahaya #5381–5387 #5381–5387
Entwurf J34 #5388–5395 #5388–5395
Versorger Kinesaki #5401–5407 #5401–5407
Entwurf J20C #5408 #5408
Entwurf J35 #5409–5410 #5409–5410
Zielschiff Ōhama #5411–5415 Ōhama (#5411) #5412–5415
Werkstattschiff Akashi #5416–5417 #5416–5417
Vermessungsschiff Tsukushi-Klasse
(Entwurf J11C)
#5418 #5418
Eisbrecher Entwurf J23 #5419 #5419
Minenleger Ajiro #5421–5432 #5421–5432
U-Boot I-361 #5461–5471 I-361 (#5461), I-362 (#5462), I-363 (#5463), I-364 (#5464), I-365 (#5465), I-366 (#5466), I-367 (#5467), I-368 (#5468), I-369 (#5469), I-370 (#5470), I-371 (#5471)
Zerstörer Matsu-Klasse #5481–5522 Matsu (#5481), Take (#5482), Ume (#5483), Momo (#5484), Kuwa (#5485), Kiri (#5486), Sugi (#5487), Maki (#5488), Momi (#5489), Kashi (#5490), Kaya (#5492), Nara (#5493), Sakura (#5496), Yanagi (#5497), Tsubaki (#5498), Kaki (#5499), Kaba (#5500), Hinoki (#5502), Kaede (#5505), Keyaki (#5508), Tachibana (#5511), Tsuta (#5514), Hagi (#5517), Sumire (#5520), Kusunoki (#5521), Hatsuzakura (#5522) #5491, 5494–5495, 5501, 5503–5504, 5506–5507, 5509–5510, 5512–5513, 5515–5516, 5518–5519

Literatur Bearbeiten

  • Senshi Sōsho Vol.31 Naval armaments and war preparation (1), Until November 1941. Asagumo Simbun (Japan), Tokyo November 1969 (japanisch).
  • Military History Office Military naval preparations (1). Asagumo Shimbunsha, Tokyo 1975 (japanisch).
  • Military History Office Military naval preparations (2). Asagumo Shimbunsha, Tokyo 1975 (japanisch).
  • Hiroyuki Agawa: 井上成美 (Inoue Shigeyoshi). Shinchosha, Japan 1986, ISBN 4-10-300414-2 (japanisch).
  • Hansgeorg Jentschura, Dieter Jung, Peter Mickel: Warships of the Imperial Japanese Navy 1869–1945. US Naval Institute Press, Annapolis 1977, ISBN 0-87021-893-X (englisch).
  • Jürgen Rohwer, Gerhard Hümmelchen: Chronik des Seekrieges 1939–1945. Gerhard Stalling, Oldenburg 1968, ISBN 3-88199-009-7.
  • Anthony J. Watts: Japanese Warships of the World War II. Ian Allan Publishing, Shepperton 1974, ISBN 0-7110-0215-0 (englisch).

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Inoue Shigeyoshi, Biographie
  2. Senshi Sōsho Vol.31 Naval armaments and war preparation
  3. Rohwer, Chronik, Verluste der japanischen Handelsflotte