Großer Preis von Südafrika 1969

Formel-1-Rennen

Der Große Preis von Südafrika 1969 (offiziell Third AA Grand Prix of South Africa) fand am 1. März auf dem Kyalami Grand Prix Circuit in Midrand statt und war das erste Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1969.

 Großer Preis von Südafrika 1969
Renndaten
1. von 11 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1969
Streckenprofil
Name: Third AA Grand Prix of South Africa
Datum: 1. März 1969
Ort: Midrand
Kurs: Kyalami Grand Prix Circuit
Länge: 327,503 km in 80 Runden à 4,094 km

Wetter: heiß
Pole-Position
Fahrer: Australien Jack Brabham Vereinigtes Konigreich Brabham
Zeit: 1:20,0 min
Schnellste Runde
Fahrer: Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Frankreich Matra
Zeit: 1:21,6 min (Runde 50)
Podium
Erster: Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Frankreich Matra
Zweiter: Vereinigtes Konigreich Graham Hill Vereinigtes Konigreich Lotus
Dritter: Neuseeland Denis Hulme Vereinigtes Konigreich McLaren

Berichte Bearbeiten

Hintergrund Bearbeiten

Das erste Rennen der Saison fand nicht wie in den beiden vorangegangenen Jahren Anfang Januar, sondern Anfang März statt. Dadurch ergab sich ein Feld aus Fahrzeugen, die als repräsentativ für die Saison angesehen werden konnten, während in den Vorjahren aufgrund der frühen Termine jeweils meist Vorjahresfahrzeuge bei diesem Grand Prix zum Einsatz gekommen waren.

Ferrari brachte nur einen Wagen an den Start, der von Chris Amon pilotiert wurde. Die übrigen namhaften Werksteams meldeten jeweils zwei Fahrer, Lotus mit Mario Andretti sogar einen dritten. Hinzu kamen einige Kundenteams, die jeweils ein bis zwei Fahrer meldeten, darunter die für den Großen Preis von Südafrika seit mehreren Jahren typischen einheimischen Teams und Fahrer, die ausschließlich bei diesem Grand Prix antraten.

Training Bearbeiten

Bereits im ersten Training wurde offensichtlich, wie akribisch die Konstrukteure über den Winter an der Aerodynamik der Fahrzeuge gearbeitet hatten. Neben den im Vorjahr neu eingeführten, hoch über die Heckpartie der Wagen hinausragenden Flügeln befanden sich nun an einigen Fahrzeugen zusätzlich ähnliche Konstruktionen im Bereich der Vorderachse. Während der Trainingssitzungen kam es zu einigen Problemen, die damit im Zusammenhang standen.

Jack Brabham, der sein eigenes Team von Repco- auf Ford-Cosworth-Motoren umgestellt hatte, fuhr die schnellste Rundenzeit und sicherte sich somit die Pole-Position. Jochen Rindt auf Lotus und Denis Hulme auf McLaren erreichten ebenfalls einen Startplatz in der aus drei Fahrzeugen bestehenden ersten Reihe. Mit Jackie Stewart auf Matra und Ferrari-Pilot Chris Amon, die die zweite Reihe bildeten, befanden sich fünf unterschiedliche Fahrzeuge auf den ersten fünf Startpositionen.

Die Gelegenheitsfahrer Basil van Rooyen und John Love erzielten mit den Startplätzen neun und zehn beachtliche Leistungen.

John Surtees erzielte keine gewertete Rundenzeit, wurde aber dennoch für das Rennen zugelassen und startete vom letzten Platz.

Rennen Bearbeiten

Brabham übernahm nach dem Start zunächst die Führung, ohne sich allerdings von seinem direkten Verfolger Stewart absetzen zu können. Es folgten Rindt, Hill, Hulme, und McLaren. Noch während der ersten Runde überholte Stewart Brabham und gab die dadurch gewonnene Führung bis ins Ziel nicht mehr ab. Brabham blieb zunächst Zweiter, bis er aufgrund eines gebrochenen Heckflügels die Box ansteuern musste. Dadurch kam Rindt zunächst auf die zweite Position, wurde jedoch kurz darauf von Graham Hill überholt und fiel kurze Zeit später auch hinter Hulme zurück.

Nach einem Duell um Platz drei zwischen Hulme und Joseph Siffert, welches Hulme für sich entschied, blieben die ersten Positionen in der zweiten Hälfte des Rennens unverändert. So gewann Stewart vor Hill und Hulme. Die restlichen Punkteplatzierungen belegten Siffert, McLaren und Jean-Pierre Beltoise.[1]

Meldeliste Bearbeiten

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Vereinigtes Konigreich  Gold Leaf Team Lotus 01 Vereinigtes Konigreich  Graham Hill Lotus 49B Ford Cosworth DFV 3.0 V8 F
02 Osterreich  Jochen Rindt
03 Vereinigte Staaten  Mario Andretti
Vereinigtes Konigreich  Rob Walker Racing Team 04 Schweiz  Joseph Siffert
Vereinigtes Konigreich  Bruce McLaren Motor Racing 06 Neuseeland  Bruce McLaren McLaren M7A G
07 Neuseeland  Denis Hulme
Vereinigtes Konigreich  Matra International (Tyrrell) 20 Vereinigtes Konigreich  Jackie Stewart Matra MS80[# 1] D
07 Matra MS10
08 Frankreich  Jean-Pierre Beltoise
Italien  Scuderia Ferrari SpA SEFAC 09 Neuseeland  Chris Amon Ferrari 312 (1969) Ferrari 255C 3.0 V12 F
Vereinigtes Konigreich  Owen Racing Organisation 10 Vereinigtes Konigreich  John Surtees BRM P138 BRM P142 3.0 V12 D
11 Vereinigtes Konigreich  Jackie Oliver BRM P133
Vereinigtes Konigreich  Reg Parnell Racing 12 Mexiko  Pedro Rodríguez BRM P126 G
Vereinigtes Konigreich  Motor Racing Developments 14 Australien  Jack Brabham Brabham BT26A Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
15 Belgien  Jacky Ickx
Rhodesien  Team Gunston 16 Rhodesien  John Love Lotus 49 D
17 Rhodesien  Sam Tingle Brabham BT24 Repco 620 3.0 V8 F
Sudafrika 1961  Team Lawson 18 Sudafrika 1961  Basil van Rooyen McLaren M7A Ford Cosworth DFV 3.0 V8 D
Sudafrika 1961  Jack Holme 19 Sudafrika 1961  Peter de Klerk Brabham BT20 Repco 620 3.0 V8 D

Anmerkungen

  1. Stewart fuhr den Matra MS80 mit der Startnummer 20 nur im Training.

Klassifikationen Bearbeiten

Startaufstellung Bearbeiten

Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Ø-Geschwindigkeit Start
01 Australien  Jack Brabham Vereinigtes Konigreich  Brabham-Ford 1:20,0 184,230 km/h 01
02 Osterreich  Jochen Rindt Vereinigtes Konigreich  Lotus-Ford 1:20,2 183,771 km/h 02
03 Neuseeland  Denis Hulme Vereinigtes Konigreich  McLaren-Ford 1:20,3 183,542 km/h 03
04 Vereinigtes Konigreich  Jackie Stewart Frankreich  Matra-Ford 1:20,4 183,313 km/h 04
05 Neuseeland  Chris Amon Italien  Ferrari 1:20,5 183,086 km/h 05
06 Vereinigte Staaten  Mario Andretti Vereinigtes Konigreich  Lotus-Ford 1:20,8 182,406 km/h 06
07 Vereinigtes Konigreich  Graham Hill Vereinigtes Konigreich  Lotus-Ford 1:21,1 181,731 km/h 07
08 Neuseeland  Bruce McLaren Vereinigtes Konigreich  McLaren-Ford 1:21,1 181,731 km/h 08
09 Sudafrika 1961  Basil van Rooyen Vereinigtes Konigreich  McLaren-Ford 1:21,8 180,176 km/h 09
10 Rhodesien  John Love Vereinigtes Konigreich  Lotus-Ford 1:22,1 179,518 km/h 10
11 Frankreich  Jean-Pierre Beltoise Frankreich  Matra-Ford 1:22,2 179,299 km/h 11
12 Schweiz  Joseph Siffert Vereinigtes Konigreich  Lotus-Ford 1:22,2 179,299 km/h 12
13 Belgien  Jacky Ickx Vereinigtes Konigreich  Brabham-Ford 1:23,1 177,357 km/h 13
14 Vereinigtes Konigreich  Jackie Oliver Vereinigtes Konigreich  B.R.M. 1:24,1 175,249 km/h 14
15 Mexiko  Pedro Rodríguez Vereinigtes Konigreich  B.R.M. 1:25,2 172,986 km/h 15
16 Sudafrika 1961  Peter de Klerk Vereinigtes Konigreich  Brabham-Repco 1:27,2 169,018 km/h 16
17 Rhodesien  Sam Tingle Vereinigtes Konigreich  Brabham-Repco 1:50,4 133,500 km/h 17
DSQ Vereinigtes Konigreich  John Surtees Vereinigtes Konigreich  B.R.M. 1:12,8 18

Rennen Bearbeiten

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde
01 Vereinigtes Konigreich  Jackie Stewart Frankreich  Matra-Ford 80 0 1:59:39,1 04 1:21,6 (50.)
02 Vereinigtes Konigreich  Graham Hill Vereinigtes Konigreich  Lotus-Ford 80 0 + 18,8 07 1:22,0
03 Neuseeland  Denis Hulme Vereinigtes Konigreich  McLaren-Ford 80 0 + 31,8 03 1:22,3
04 Schweiz  Joseph Siffert Vereinigtes Konigreich  Lotus-Ford 80 0 + 49,2 12 1:22,4
05 Neuseeland  Bruce McLaren Vereinigtes Konigreich  McLaren-Ford 79 0 + 1 Runde 08 1:23,1
06 Frankreich  Jean-Pierre Beltoise Frankreich  Matra-Ford 78 0 + 2 Runden 11 1:24,3
07 Vereinigtes Konigreich  Jackie Oliver Vereinigtes Konigreich  B.R.M. 77 0 + 3 Runden 14 1:25,3
08 Rhodesien  Sam Tingle Vereinigtes Konigreich  Brabham-Repco 73 0 + 7 Runden 17 1:28,0
Sudafrika 1961  Peter de Klerk Vereinigtes Konigreich  Brabham-Repco 67 1 NC 16 1:29,3
Osterreich  Jochen Rindt Vereinigtes Konigreich  Lotus-Ford 44 0 DNF 02 1:22,6
Vereinigtes Konigreich  John Surtees Vereinigtes Konigreich  B.R.M. 40 0 DNF 18 1:24,6
Mexiko  Pedro Rodríguez Vereinigtes Konigreich  B.R.M. 38 0 DNF 15 1:27,0
Neuseeland  Chris Amon Italien  Ferrari 34 0 DNF 05 1:23,3
Australien  Jack Brabham Vereinigtes Konigreich  Brabham-Ford 32 1 DNF 01 1:22,5
Vereinigte Staaten  Mario Andretti Vereinigtes Konigreich  Lotus-Ford 31 0 DNF 06 1:22,7
Rhodesien  John Love Vereinigtes Konigreich  Lotus-Ford 31 0 DNF 10 1:24,7
Belgien  Jacky Ickx Vereinigtes Konigreich  Brabham-Ford 20 0 DNF 13 1:24,2
Sudafrika 1961  Basil van Rooyen Vereinigtes Konigreich  McLaren-Ford 12 0 DNF 09 1:24,6

WM-Stände nach dem Rennen Bearbeiten

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2, 1 Punkt(e). Die besten fünf Ergebnisse der ersten sechs und die besten vier der letzten fünf Rennen zählten zur Meisterschaft. In der Konstrukteurswertung zählten dabei nur die Punkte des bestplatzierten Fahrers eines Teams.

Fahrerwertung Bearbeiten

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich  Jackie Stewart Matra-Ford 9
02 Vereinigtes Konigreich  Graham Hill Lotus-Ford 6
03 Neuseeland  Denis Hulme McLaren-Ford 4
04 Schweiz  Joseph Siffert Lotus-Ford 3
05 Neuseeland  Bruce McLaren McLaren-Ford 2
06 Frankreich  Jean-Pierre Beltoise Matra-Ford 1
07 Vereinigtes Konigreich  Jackie Oliver B.R.M. 0
08 Rhodesien  Sam Tingle Brabham-Repco 0
Sudafrika 1961  Peter de Klerk Brabham-Repco 0
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
Osterreich  Jochen Rindt Lotus-Ford 0
Vereinigtes Konigreich  John Surtees B.R.M. 0
Mexiko  Pedro Rodríguez B.R.M. 0
Neuseeland  Chris Amon Ferrari 0
Australien  Jack Brabham Brabham-Ford 0
Vereinigte Staaten  Mario Andretti Lotus-Ford 0
Rhodesien  John Love Lotus-Ford 0
Belgien  Jacky Ickx Brabham-Ford 0
Sudafrika 1961  Basil van Rooyen McLaren-Ford 0

Konstrukteurswertung Bearbeiten

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Frankreich  Matra-Ford 9
02 Vereinigtes Konigreich  Lotus-Ford 6
03 Vereinigtes Konigreich  McLaren-Ford 4
04 Vereinigtes Konigreich  B.R.M. 0
Pos. Konstrukteur Punkte
05 Vereinigtes Konigreich  Brabham-Repco 0
Italien  Ferrari 0
Vereinigtes Konigreich  Brabham-Ford 0

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Latest Formula 1 Breaking News - Grandprix.com. Abgerufen am 14. März 2024.