Göcklingen

Gemeinde in Deutschland

Göcklingen (pfälz. Gecklinge) ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Südliche Weinstraße in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Landau-Land an.

Wappen Deutschlandkarte
Göcklingen
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Göcklingen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 10′ N, 8° 2′ OKoordinaten: 49° 10′ N, 8° 2′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Südliche Weinstraße
Verbandsgemeinde: Landau-Land
Höhe: 181 m ü. NHN
Fläche: 7,27 km2
Einwohner: 884 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 122 Einwohner je km2
Postleitzahl: 76831
Vorwahl: 06349
Kfz-Kennzeichen: SÜW
Gemeindeschlüssel: 07 3 37 031
Adresse der Verbandsverwaltung: An 44 Nr. 31
76829 Landau in der Pfalz
Website: www.goecklingen.de
Ortsbürgermeisterin: Manuela Laub
Lage der Ortsgemeinde Göcklingen im Landkreis Südliche Weinstraße
KarteKirrweiler (Pfalz)Kirrweiler (Pfalz)Kirrweiler (Pfalz)MaikammerSankt Martin (Pfalz)Herxheim bei Landau/PfalzHerxheimweyherRohrbach (Pfalz)InsheimBornheim (Pfalz)Essingen (Pfalz)Hochstadt (Pfalz)Offenbach an der QueichBilligheim-IngenheimBirkweilerBirkweilerBöchingenBöchingenBöchingenEschbach (Pfalz)FrankweilerFrankweilerGöcklingenHeuchelheim-KlingenIlbesheim bei Landau in der PfalzIlbesheim bei Landau in der PfalzImpflingenKnöringenLeinsweilerRanschbachSiebeldingenSiebeldingenWalsheimWalsheimWalsheimBad BergzabernBarbelrothBirkenhördtBöllenbornDierbachDörrenbachGleiszellen-GleishorbachHergersweilerKapellen-DrusweilerKapsweyerKlingenmünsterNiederhorbachNiederotterbachOberhausen (bei Bad Bergzabern)OberotterbachOberschlettenbachPleisweiler-OberhofenSchweigen-RechtenbachSchweighofenSteinfeld (Pfalz)VorderweidenthalAlbersweilerAlbersweilerAnnweiler am TrifelsAnnweiler am TrifelsDernbach (Pfalz)EußerthalGossersweiler-SteinMünchweiler am KlingbachRamberg (Pfalz)RinnthalSilz (Pfalz)VölkersweilerWaldhambach (Pfalz)WaldrohrbachWernersbergAltdorf (Pfalz)Altdorf (Pfalz)Altdorf (Pfalz)Böbingen (Pfalz)Böbingen (Pfalz)Böbingen (Pfalz)BurrweilerBurrweilerEdenkobenEdenkobenEdesheimEdesheimEdesheimEdesheimFlemlingenFlemlingenFlemlingenFreimersheim (Pfalz)GleisweilerGleisweilerGommersheimGommersheimGommersheimGroßfischlingenHainfeld (Pfalz)Hainfeld (Pfalz)Hainfeld (Pfalz)KleinfischlingenRhodt unter RietburgRhodt unter RietburgRoschbachRoschbachVenningenVenningenVenningenWeyher in der PfalzWeyher in der PfalzLandau in der PfalzLandau in der PfalzLandau in der PfalzLandkreis GermersheimRhein-Pfalz-KreisLandkreis Bad DürkheimNeustadt an der WeinstraßeLandkreis Bad DürkheimLandkreis KaiserslauternLandkreis SüdwestpfalzFrankreich
Karte
Ansicht von Südsüdost bei der Anfahrt von Heuchelheim über die Weinberge.
Ansicht von Osten bei der Anfahrt von Mörzheim über die Weinberge.

Geographie Bearbeiten

Der Weinort liegt in der Pfalz am Kaiserbach. Mitten durch das Siedlungsgebiet verläuft in West-Ost-Richtung der Kaiserbach. Zur Gemeinde gehört auch der Wohnplatz Kapellenhof.[2]

Nachbargemeinden sind – im Uhrzeigersinn – Ilbesheim bei Landau in der Pfalz, Landau in der Pfalz, Heuchelheim-Klingen, Klingenmünster, Waldhambach (Pfalz) und Eschbach.

Geschichte Bearbeiten

Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte im Jahr 1254. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts gehörte der Ort zum Unteramt Landeck, das sich im gemeinschaftlichen Besitz der Kurpfalz und des Hochstift Speyer befand.

Von 1798 bis 1814, als die Pfalz Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend Teil des Napoleonischen Kaiserreichs war, war Göcklingen in den Kanton Annweiler eingegliedert und war Sitz einer eigenen Mairie, die zusätzlich Impflingen umfasste. 1815 hatte der Ort insgesamt 1.100 Einwohner. Nach dem Wiener Kongress, der im selben Jahr stattfand, wurde der Ort Österreich zugeschlagen. Bereits ein Jahr später wechselte der Ort wie die gesamte Pfalz in das Königreich Bayern. Zur selben Zeit wechselte Göcklingen in den Kanton Landau. Von 1818 bis 1862 war der Ort Bestandteil des Landkommissariat Landau, das anschließend in ein Bezirksamt umgewandelt wurde.

Ab 1939 war der Ort Bestandteil des Landkreises Landau in der Pfalz. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Göcklingen innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wechselte die Gemeinde am 7. Juni 1969 in den neu geschaffenen Landkreis Landau-Bad Bergzabern, der 1978 in Landkreis Südliche Weinstraße umbenannt wurde. 1972 wurde die Gemeinde der ebenfalls neu gebildeten Verbandsgemeinde Landau-Land zugeordnet. 2001 wurde die Gemeinde Landessieger im Wettbewerb Unser Dorf hat Zukunft.

Religion Bearbeiten

Ab Mitte des 19. Jahrhunderts existierte für die jüdischen Einwohner vor Ort eine Synagoge. Bereits gegen Ende des Jahrhunderts wurde sie profaniert; das Gebäude ist noch existent. Begraben wurden die örtlichen Juden in Annweiler.

Konfessionsstatistik Bearbeiten

Ende des Jahres 2013 waren 52,4 % der Einwohner katholisch und 33,7 % evangelisch. Die übrigen gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder waren konfessionslos.[3] Die Zahl der Protestanten und Katholiken ist seitdem gesunken. Derzeit (Stand 30. September 2023) sind von den Einwohnern 43,5 % katholisch, 29,7 % evangelisch und 26,9 % gehörten entweder eine andere oder gar keine Glaubensgemeinschaft an.[4]

Politik Bearbeiten

Gemeinderat Bearbeiten

Der Gemeinderat in Göcklingen besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und der ehrenamtlichen Ortsbürgermeisterin als Vorsitzender.[5]

Bürgermeister Bearbeiten

Manuela Laub wurde am 13. August 2019 Ortsbürgermeisterin von Göcklingen.[6] Bei der Stichwahl am 16. Juni 2019 hatte sie sich mit einem Stimmenanteil von 53,58 % durchgesetzt, nachdem bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 keiner der ursprünglich drei Bewerber eine ausreichende Mehrheit erreicht hatte.[7] Laubs Vorgänger waren Fritz Garrecht (Amtszeit 2004–2019) und Günther Löhlein (1989–2004).[8]

Wappen Bearbeiten

 
Wappen von Göcklingen
Blasonierung: „In Blau ein silbernes Halseisen.“[9]
Wappenbegründung: Es wurde 1961 vom Mainzer Innenministerium genehmigt und geht zurück auf ein Siegel von 1760.

Gemeindepartnerschaften Bearbeiten

Mit Soucy (Yonne) in Frankreich wird seit 2006 eine Partnerschaft gepflegt.[10]

Kultur Bearbeiten

 
Göcklinger Hochaltarbild, Martyrium des Hl. Laurentius, von Claudius Schraudolph dem Älteren

Bauwerke Bearbeiten

Die katholische Kirche St. Laurentius wurde 1787 errichtet und besitzt Barockaltäre. Ihre drei Altarblätter wurden im 19. Jahrhundert nachträglich ausgewechselt. Die heute noch erhaltenen stammen von Claudius Schraudolph dem Älteren, einem berühmten Nazarener, der mit seinem Bruder Johann von Schraudolph den Speyerer Dom ausmalte. Das Hauptbild mit dem Martyrium des Hl. Laurentius stiftete 1883 Franziska Reither, eine Schwester von Bischof Konrad Reither.[11][12]

Der Friedhof ist als Denkmalzone ausgewiesen; hinzu kommen insgesamt 18 Einzelobjekte, die unter Denkmalschutz stehen, darunter die frühere Synagoge.

Veranstaltungen Bearbeiten

Der Förderverein der freiwilligen Feuerwehr Göcklingen e.V. veranstaltet jedes Jahr Anfang Januar das Knutfest. Hier werden die Weihnachtsbäume eingesammelt und bei einem Dorffest verbrannt

An Laetare findet jährlich der Laetare-Umzug statt, der von der örtlichen Musikkapelle veranstaltet wird.

Der Sportverein „Rot-Weiß“ 1946 Göcklingen e.V. veranstaltet zum Beispiel das Schlachtfest in der Kaiserberghalle zwei Mal im Jahr oder die Kerwe im Laurentiusgasten im August.

Ende Juni findet das Weinfest „Göcklinger Summer“ statt, welches in mehreren Winzerhöfen, sowie im Laurentiusgarten neben der katholischen Kirche stattfindet.

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Weinbau Bearbeiten

Der Ort ist erheblich geprägt vom Weinbau und zählt zu den größten Weinbaugemeinden der Pfalz. Die bestockte Rebfläche betrug 2005 456 Hektar. Vor Ort existieren die Einzellagen Herrenpfad, die zur Großlage Kloster Liebfrauenberg gehört[13], und Kaiserberg[14], die zur Großlage Herrlich[13] gehört.

Verkehr Bearbeiten

Göcklingen ist über die Buslinie 540 im Verkehrsverbund Rhein-Neckar an das Nahverkehrsnetz angeschlossen.

Persönlichkeiten Bearbeiten

Ehrenbürger Bearbeiten

  • Aloys Schirmer (1911–1981), aus Nußbach stammend, wurde er 1964 Pfarrer in Göcklingen, schrieb eine umfangreiche Ortschronik und wurde zum Ehrenbürger des Ortes ernannt.[15]
  • Otto Brauner (1924–2013), 25 Jahre Bürgermeister in Göcklingen, seinem Drängen und Einsatz verdanken wir die Kaiserberghalle, die Renovierung des Rathauses, das Sportplatzgelände, die Friedhofshalle, die Dorfkanalisation und den „Laurentiusgarten“[16]
  • Hermann Frech (* 1928), Schulrektor, 20 Jahre Beigeordneter und 45 Jahre ehrenamtlicher Kirchenmusiker, wurde für seine vielfältigen Verdienste von seiner Heimatgemeinde geehrt.[17][18]
  • Günter Löhlein (* 1936), Konrektor, Ortsbürgermeister von 1989 bis 2004, nachdem er bereits seit 1974 dem Gemeinderat angehört hatte. Im Mai 2016 wurde er in Würdigung seiner Lebensleistung zum Ehrenbürger der Gemeinde ernannt.[19][20]

Söhne und Töchter der Gemeinde Bearbeiten

Personen, die vor Ort gewirkt haben Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Göcklingen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 155 (PDF; 3,3 MB).
  3. KommWis, Stand: 31. Dezember 2013
  4. Gemeindestatistik Göcklingen, abgerufen am 25. Oktober 2023
  5. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen.
  6. Konstituierende Sitzung 13.08.2019. Ortsgemeinde Göcklingen, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. September 2020; abgerufen am 10. April 2020.
  7. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 10. April 2020 (siehe Landau-Land, Verbandsgemeinde, siebte Ergebniszeile).
  8. Ein Foto fürs Geschichtsbuch. Ortsbürgermeister und Beigeordnete der Gemeinde Göcklingen, Volkstrauertag 2019. Ortsgemeinde Göcklingen, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. Januar 2021; abgerufen am 10. April 2020.
  9. Karl Heinz Debus: Das große Wappenbuch der Pfalz. Neustadt an der Weinstraße 1988, ISBN 3-9801574-2-3.
  10. Partnergemeinde Soucy. Ortsgemeinde Göcklingen, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. Mai 2021; abgerufen am 26. Mai 2020.
  11. Webseite zu den Schraudolph-Bildern in Göcklingen (Memento vom 17. Januar 2021 im Internet Archive)
  12. Weitere Webseite zu den Schraudolph-Gemälden in Göcklingen (Memento vom 17. Januar 2021 im Internet Archive)
  13. a b Weinlagen in Rheinland-Pfalz - Stand Herbst 2020. Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, abgerufen am 6. August 2021. (PDF, 0,7 MB)
  14. Göcklinger Kaiserberg - Eintrag auf Weinlagen-Info.de, abgerufen am 2. März 2024
  15. Ernst Schworm: Nußbach. Persönlichkeiten: Aloys Schirmer. In: regionalgeschichte.net. Institut für Geschichtliche Landeskunde Rheinland-Pfalz, abgerufen am 26. Mai 2020.
  16. Hinweisschild am Geburts- und Wohnhaus von Otto Brauner
  17. Zum 80. Geburtstag von Herrn Hermann Frech. Ortsgemeinde Göcklingen, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. Januar 2021; abgerufen am 26. Mai 2020.
  18. Paul Kleiner: Vielfältig begabt. 90. Geburtstag Hermann Frech. In: Die Rheinpfalz. 9. Mai 2018, abgerufen am 26. Mai 2020.
  19. Umsichtig und umtriebig. 80. Geburtstag Günter Löhlein. In: Die Rheinpfalz. 21. März 2016, abgerufen am 26. Mai 2020.
  20. Starke Worte in leisem Ton. Ehrenbürger Günter Löhlein. In: Die Rheinpfalz. 10. Mai 2016, abgerufen am 26. Mai 2020.