Dick Guldstrand

US-amerikanischer Autorennfahrer und Unternehmer

Richard Herman „Dick“ Guldstrand (* 1. Dezember 1927 in Santa Monica; † 2. September 2015 in Los Angeles) war ein US-amerikanischer Unternehmer und Autorennfahrer, bekannt als „Mr. Corvette“.

Der Chevrolet Corvette Grand Sport, mit dem Dick Guldstrand und Dick Thompson beim 12-Stunden-Rennen von Sebring 1966 am Start waren

Karriere als Rennfahrer Bearbeiten

Den Wunsch seiner Eltern, als Rechtsanwalt Karriere zu machen, erfüllte Dick Guldstrand nicht. Stattdessen machte er am College eine Ausbildung zum Elektrotechniker. Zu Beginn der 1950er-Jahre begann er mit dem Motorsport. Jahrelang bestritt er Dirt-Track-Rennen und baute dafür eine Corvette C1 zu einem Rennwagen um. Er stattete den Chevrolet mit Saugrohreinspritzung und einem 4-Gang-Schaltgetriebe aus und fuhr damit in Kalifornien viele Siege ein.[1]

Mit finanzieller Unterstützung eines Chevrolet-Händlers aus Hermosa Beach stieg er auf die Rundstrecke um und gewann Anfang der 1960er-Jahre mit einer vom Händler zur Verfügung gestellten Corvette Sting Ray nationale Sportwagenrennen. Von 1963 bis 1965 gewann er dreimal in Folge die südpazifische SCCA-Sportwagen-Meisterschaft.[1]

1966 gewann er die Klasse für GT-Fahrzeuge über 3 Liter Hubraum beim 24-Stunden-Rennen von Daytona und beendete das Rennen als Zwölfter der Gesamtwertung[2]. 1967 engagierte ihn Zora Arkus-Duntov als Partner von Bob Bondurant für einen Start beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Das Team musste mit bescheidenen personellen und technischen Ressourcen auskommen. Da es vor Ort keinen Renntransporter gab, mussten Guldstrand und Bondurant die Corvette vom Pariser Flughafen Orly über Landstraßen an die Strecke fahren. Der Renneinsatz endete wegen eines Motorschadens nach 167 Runden vorzeitig[3].

Seine letzte Saison als professioneller Rennfahrer hatte er 1970, als er Trans-Am- und Can-Am-Rennen fuhr, ausnahmsweise nicht mit einer Corvette, sondern mit einem Lola T70.

Unternehmer Bearbeiten

1968 eröffnete Dick Guldstrand in Culver City Guldstrand Engineering, ein Unternehmen, das sich vor allem mit dem Umbau von Corvette- und Camaro-Modellen für den Rennbetrieb beschäftigte[4]. 1985 war er als Testpilot federführend an der Entwicklung der Corvette C4 mit dem L83-Motor mit Crossfire-Einspritzanlage beteiligt.[1]

1990 brachte er mit dem Guldstrand Grand Sport 90 ein eigenes Fahrzeug, basierend auf Corvette-Technologie auf den Markt[5][6].

Statistik Bearbeiten

Le-Mans-Ergebnisse Bearbeiten

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1967 Vereinigte Staaten  Dana Chevrolet Inc. Chevrolet Corvette Vereinigte Staaten  Bob Bondurant Ausfall Motorschaden

Sebring-Ergebnisse Bearbeiten

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1966 Vereinigte Staaten  Roger Penske Chevrolet Corvette Grand Sport Vereinigte Staaten  Dick Thompson Ausfall Unfall
1968 Vereinigte Staaten  American International Lola T70 Mk.III GT Vereinigte Staaten  Lothar Motschenbacher Vereinigte Staaten  Ed Leslie Ausfall Kupplungsschaden

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft Bearbeiten

Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14
1966 Roger Penske Chevrolet Corvette Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  SEB Italien  MON Italien  TAR Belgien  SPA Deutschland  NÜR Frankreich  LEM Italien  MUG Italien  CCE Deutschland  HOK Schweiz  SIM Deutschland  NÜR Osterreich  ZEL
12 DNF
1967 Dana Chevrolet Chevrolet Corvette Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  SEB Italien  MON Belgien  SPA Italien  TAR Deutschland  NÜR Frankreich  LEM Deutschland  HOK Italien  MUG Vereinigtes Konigreich  BRH Italien  CCE Osterreich  ZEL Schweiz  OVI Deutschland  NÜR
DNF
1968 American International Chevrolet Corvette
Lola T70
Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  SEB Vereinigtes Konigreich  BRH Italien  MON Italien  TAR Deutschland  NÜR Belgien  SPA Vereinigte Staaten  WAT Osterreich  ZEL Frankreich  LEM
29 DNF
1969 Best Photo Serv Chevrolet Camaro Vereinigte Staaten  DAY Vereinigte Staaten  SEB Vereinigtes Konigreich  BRH Italien  MON Italien  TAR Belgien  SPA Deutschland  NÜR Frankreich  LEM Vereinigte Staaten  WAT Osterreich  ZEL
DNF

Literatur Bearbeiten

  • Christian Moity, Jean-Marc Teissèdre, Alain Bienvenu: 24 heures du Mans, 1923–1992. Éditions d’Art, Besançon 1992, ISBN 2-909413-06-3.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Dick Guldstrand – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Zum Tod von Dick Guldstrand (englisch)
  2. 24-Stunden-Rennen von Daytona 1966
  3. Dick Guldstrand 1967 in Le Mans
  4. Guldstrand Engineering
  5. Informationen über den Guldstrand Grand Sport 90
  6. Guldstrand Grand Sport 90