Zunft St. Niklaus

Quartierzunft in der Stadt Zürich

Die Zunft St. Niklaus ist eine Quartierzunft in der Stadt Zürich in der Schweiz. Sie wurde am 28. Dezember 1933 anlässlich der bevorstehenden zweiten Eingemeindung[1] der Gemeinden Oerlikon, Affoltern, Seebach und Schwamendingen in die Stadt Zürich durch 88 Gründungszünfter gegründet. Als Pate stand die Zunft zur Schmiden[2] zur Seite.

Wappen der Zunft St. Niklaus

Das Zunftgebiet umfasst heute den Zürcher Stadtkreis 11. Schwamendingen wurde im Jahr 1971 zum Stadtkreis 12. 1975 wurde demzufolge die Zunft Schwamendingen gegründet, der die Zunft St. Niklaus als «Göttizunft» zur Seite stand.

Namengebend für die Zunft ist eine St.-Niklaus-Kapelle des Zürcher Grossmünsters in Schwamendingen, die schon im 12. Jahrhundert bestanden hatte. Sie stand auf dem Platz der heutigen evangelisch-reformierten Kirche Schwamendingen. Das Zunftwappen vereinigt die wesentlichen Embleme der Wappen der drei Gemeinden: Pflugschar (Oerlikon), Glatt (Seebach) und Stern (Affoltern, Seebach).

Aktueller Zunftmeister (seit 2022) ist Stephan Klarer.

Am Sechseläuten Bearbeiten

 
Die Kyburger Dragoner der Zunft St. Niklaus am Sechseläuten 2023

Bis 1442, also auch zur Zeit der Brunschen Zunftrevolution[3] vom 7. Juni 1336, war das Gebiet um Oerlikon Teil der Grafschaft Kyburg.[4] Die Zunft stellt am Sechseläuten die Brauchrechnung (Zinsabgabe) auf der Kyburg[5][6] um ca. 1750 dar. Damals war Kyburg eine Landvogtei[7][8] der Stadt Zürich.

Zunftspiel und Zunftreiter Bearbeiten

 
Die Kyburger Dragoner

Das Zunftspiel wird aus den Reihen der Stadtharmonie Zürich Oerlikon-Seebach gestellt. Dieses ist ein ausgebautes sinfonisches Blasorchester der Höchstklasse mit rund 80 Amateurmusikerinnen und -musikern.[9]

Die Zunftreiter stellen Kyburger Dragoner dar. Dabei handelt es sich um eine historisch verbürgte Dragonerkompanie, die sich aufgrund ihrer Verdienste in der Zweiten Schlacht von Villmergen das Vorrecht verdiente, die rot-gelbe Uniform zu tragen.

Ehemalige Zunftmeister Bearbeiten

  • Dr. Attilo Bonomo, 1933–1953
  • Georg Kempf, 1953–1960
  • Ulrich Steiger, 1960–1971
  • Dr. Wilhelm Schubiger, 1971–1977
  • Dr. Paul Vock, 1977–1986
  • Erich Lang, 1986–1991
  • Peter Klarer, 1991–2001
  • Matthias Keller, 2001–2006
  • Willy Günther, 2006–2014
  • Ruedi Vontobel, 2014–2022

(Quelle[10])

Zunfthaus Bearbeiten

Die grossen Zunftanlässe finden im Restaurant Carlton an der Bahnhofstrasse in Zürich statt. Im Quartier trifft man sich im Hotel Restaurant Sternen in Zürich Oerlikon.

Weblinks Bearbeiten

  • Website der Zunft St. Niklaus
  • Website der Stadtharmonie Zürich Oerlikon-Seebach

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Werner Egli: Die Eingemeindung von 1934. Abgerufen am 30. Dezember 2018.
  2. Website der Zunft zur Schmiden. Abgerufen am 29. Dezember 2018.
  3. Martin Illi: Brun’sche Zunftrevolution. In: Historisches Lexikon der Schweiz, abgerufen am 29. Dezember 2018.
  4. Ueli Müller: Kyburg (Grafschaft, Burg). In: Historisches Lexikon der Schweiz, abgerufen am 29. Dezember 2018.
  5. Schloesser von Zurich Kyburg - Les chateaux du canton de Zurich Kybourg. Abgerufen am 2. Januar 2019.
  6. Ueli Müller: Kyburg (Grafschaft, Burg). In: Historisches Lexikon der Schweiz. 6. November 2008, abgerufen am 29. Dezember 2018.
  7. Antiquarische Gesellschaft: Neujahrsblätter. Abgerufen am 2. Januar 2019.
  8. André Holenstein: Vogteien. In: Historisches Lexikon der Schweiz, abgerufen am 29. Dezember 2018.
  9. Portrait. Stadtharmonie Zürich Oerlikon-Seebach, abgerufen am 29. Dezember 2018.
  10. Zunft St. Niklaus | Die ehemaligen Zunftmeister. Abgerufen am 19. Februar 2023.