Zeche Vereinigte Girendelle

Bergwerk in Deutschland

Die Zeche Vereinigte Girendelle ist ein ehemaliges Steinkohlenbergwerk in Essen-Stadtwald-Baldeney.[1] Die Zeche war auch unter dem Namen Zeche Vereinigte Girondelle oder Zeche Vereinigte Gyrendelle bekannt und ist bereits vor 1780 durch eine Aufteilung der Zeche Gierendelle in vier eigenständige Bergwerke entstanden.[2]

Zeche Vereinigte Girendelle
Allgemeine Informationen zum Bergwerk
Andere Namen Zeche Vereinigte Girondelle, Zeche Vereinigte Gyrendelle
Förderung/Jahr bis ca. 40.000 pr. t
Informationen zum Bergwerksunternehmen
Beschäftigte bis 54
Betriebsbeginn 1802
Betriebsende 1865
Geförderte Rohstoffe
Abbau von Steinkohle
Geographische Lage
Koordinaten 51° 24′ 27,9″ N, 7° 2′ 20,7″ OKoordinaten: 51° 24′ 27,9″ N, 7° 2′ 20,7″ O
Zeche Vereinigte Girendelle (Regionalverband Ruhr)
Zeche Vereinigte Girendelle (Regionalverband Ruhr)
Lage Zeche Vereinigte Girendelle
Standort Essen-Stadtwald-Baldeney
Gemeinde Essen
Kreisfreie Stadt (NUTS3) Essen
Land Land Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Revier Ruhrrevier

Geschichte Bearbeiten

Die Anfänge Bearbeiten

Im Jahr 1780 wurde die Belehnung an Landrichter Müller & Consorten erteilt. Die Belehnung wurde auf ein Flöz mit einer Mächtigkeit von 1 1/2 Fuß erteilt.[3] Im Jahr 1792 erfolgte die Verleihung der Berechtsame.[2] Ende des 18. Jahrhunderts hatte das Bergwerk einen Rechtsstreit mit der Zeche Duvenkampsbank aufgrund unklarer Berechtsamsverhältnisse.[3] Ab 1802 war das Bergwerk in Betrieb und wurde im Stollenbetrieb geführt.[2] Betriebsführer des Bergwerks war zu diesem Zeitpunkt Heinrich Wiese.[3] Der Stollen befand sich an der Freiherr-vom-Stein-Straße.[1]

Die weiteren Jahre Bearbeiten

Im Jahr 1807 war der Tagetrieb 3[ANM 1] in Förderung, 1809 kam außerdem der Tagetrieb 4 dazu. Im Jahr 1811 waren die Tagetriebe 2 und 4 in Förderung. Am 30. März 1820 erfolgte die erste Stilllegung der Zeche. Etwa acht Jahre später, am 2. Januar 1828, erfolgte die Wiederinbetriebnahme.[2] Im selben Jahr wurde das Bergwerk mit 30 Aktien eines der Gründungsmitglieder der Aktiengesellschaft Essen-Werdenschen Steinkohlenhandlung.[3] Ab Ende Oktober 1844 wurde das Bergwerk in Fristen gesetzt.[2] Ab dem Jahr 1865 wurde das Bergwerk außer Betrieb genommen.[1] Die Berechtsame wurde später zur Essener Steinkohlenbergwerke AG (Vereinigte Pörtingsiepen) zugeschlagen.[2]

Förderung und Belegschaft Bearbeiten

Die ersten Förderzahlen des Bergwerks stammen aus dem Jahr 1802, es wurden 24 Ringel Steinkohle pro Tag abgebaut.[3] Im Jahr 1830 wurden mit 35 Bergleuten 133.347 Scheffel Steinkohle abgebaut. Im Jahr 1834 waren 54 Bergleute auf der Zeche beschäftigt. Im Jahr 1836 wurden 27.087 1/4 preußische Tonnen gefördert.[2] Im Jahr 1838 Förderanstieg auf rund 8000 Tonnen.[1] Die letzten bekannten Förderzahlen des Bergwerks stammen aus dem Jahr 1842, es wurden 23.455 preußische Tonnen Steinkohle abgebaut. Die letzten bekannten Belegschaftszahlen des Bergwerks stammen aus dem Jahr 1858, in diesem Jahr waren 16 Bergleute auf dem Bergwerk beschäftigt.[2]

Sonstiges Bearbeiten

Im Jahr 1930 wurden bei Bauarbeiten des Baldeneysees, westlich der Zeche Carl Funke, zwei Stollen der Zeche Vereinigte Girendelle freigelegt. Die Stollen befanden sich in einem gut erhaltenen Zustand.[1]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d e Wilhelm Hermann, Gertrude Hermann: Die alten Zechen an der Ruhr. 4. Auflage. Verlag Karl Robert Langewiesche, Nachfolger Hans Köster, Königstein i. Taunus 1994, ISBN 3-7845-6992-7.
  2. a b c d e f g h Joachim Huske: Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier. Daten und Fakten von den Anfängen bis 2005. (= Veröffentlichungen aus dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum 144) 3. überarbeitete und erweiterte Auflage. Selbstverlag des Deutschen Bergbau-Museums, Bochum 2006, ISBN 3-937203-24-9.
  3. a b c d e Horst Detering: Von Abendlicht bis Zwergmutter. 400 Jahre Bergbau in Heisingen, 1. Auflage, Klartext Verlag, Essen 1998, ISBN 3-88474-739-8.

Weblinks Bearbeiten

Anmerkungen Bearbeiten

  1. Als Tagetrieb bezeichnet man im Bergbau eine söhlig oder geneigte Strecke, die von unter bis über Tage aufgefahren wurde. In seltenen Fällen werden Tagetriebe auch von über bis unter Tage aufgefahren. (Quelle: Tilo Cramm, Joachim Huske: Bergmannssprache im Ruhrrevier.)