Zeche Colonia
Die Zeche Colonia ist ein ehemaliges Steinkohlenbergwerk im Bochumer Stadtteil Langendreer. Das Bergwerk war trotz seiner über 25-jährigen Bergwerksgeschichte gerade einmal fünf Jahre in Betrieb.[1] Das Grubenfeld der Zeche Colonia befand sich in der Nähe der Mergelgrenze.[2]
Zeche Colonia | |||
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Allgemeine Informationen zum Bergwerk | |||
Abbautechnik | ca. 450 | ||
Förderung/Jahr | ca. 50.000 t | ||
Informationen zum Bergwerksunternehmen | |||
Betriebsbeginn | 1870 | ||
Betriebsende | 1875 | ||
Nachfolgenutzung | Vereinigung zur Zeche Mansfeld | ||
Geförderte Rohstoffe | |||
Abbau von | Steinkohle | ||
Geographische Lage | |||
Koordinaten | 51° 28′ 28,8″ N, 7° 17′ 54,6″ O | ||
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Standort | Langendreer | ||
Gemeinde | Bochum | ||
Kreisfreie Stadt (NUTS3) | Bochum | ||
Land | Land Nordrhein-Westfalen | ||
Staat | Deutschland | ||
Revier | Ruhrrevier |
Bergwerksgeschichte
BearbeitenAm 4. Dezember 1848 erfolgte die Verleihung des Geviertfeldes Colonia. Im Jahr 1857 war Teufbeginn eines Schachtes westlich der Coloniastraße, der Schacht war für den Tiefbau geplant.[1] Im selben Jahr erreichte der Schacht eine Teufe von drei Lachtern. Das Bergwerk gehörte zu dieser Zeit zum Bergrevier Bochum.[3] Bei einer Teufe von 25 Metern wurde das Karbon erreicht.[1] Im Jahr 1858 wurden die Teufarbeiten mittels Senkmauer bis auf eine Teufe von elf Lachtern geteuft.[4] Im Juni desselben Jahres wurden die Teufarbeiten wegen starken Wasserzuflusses bei einer Teufe von 27 Metern gestundet.[1] Die Wasserzuflüsse lagen bei etwa 225 Kubikfuß pro Minute.[4] Im Jahr 1859 wurde die Senkmauer noch zwei Lachter im Kies tiefer gebracht. Die Wasserzuflüsse betrugen 230 Kubikfuß pro Minute.[5] Noch im selben Jahr wurde der weitere Betrieb wegen Geldmangels eingestellt.[1] Auch im darauffolgenden Jahr wurde der Betrieb nicht wieder aufgenommen.[6]
Im Jahr 1861 erfolgte dann der Durchschlag mit der Zeche Vereinigte Urbanus und im April 1866 die Wiederinbetriebnahme, der Schacht wurde weiter geteuft. Im Jahr 1867 wurde bei einer seigeren Teufe von 61 Meter (+41 m NN) die erste Sohle angesetzt. Im darauffolgenden Jahr wurde bei einer seigeren Teufe von 130 Meter (−28 m NN) die zweite Sohle angesetzt.[1] Im Jahr 1869 wurde eine 49 Ruten lange Pferdebahn zum Bahnhof Langendreer Südseite der Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft (BME) erbaut.[7] Die Bahn war erforderlich, damit das Bergwerk eine Transportverbindung hatte, um die geförderten Kohlen abtransportieren zu können. Das Bergwerk gehörte zu dieser Zeit zum Bergrevier Witten.[8] Im Jahr 1870 wurde mit der Förderung begonnen, mit 200 Bergleuten wurden 18.085 Tonnen Steinkohle gefördert. Außerdem wurde in demselben Jahr eine Kokerei in Betrieb genommen.[1] Im Jahr 1872 wurde das Bergwerk von der Aktiengesellschaft für Bergbau, Eisen- und Stahlindustrie aus Berlin übernommen.[2] 1874 wurde das abgedämmte Südfeld geöffnet. Das Tieferteufen des Schachtes wurde gestundet. Mit 442 Bergleuten wurden 52.954 Tonnen Steinkohle gefördert. Im darauffolgenden Jahr erfolgte die Vereinigung zur Zeche Mansfeld.[1]
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d e f g h Joachim Huske: Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier. Daten und Fakten von den Anfängen bis 2005 (= Veröffentlichungen aus dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum 144). 3. überarbeitete und erweiterte Auflage. Selbstverlag des Deutschen Bergbau-Museums, Bochum 2006, ISBN 3-937203-24-9.
- ↑ a b Karl Heinz Bader, Karl Röttger, Manfred Prante: 250 Jahre märkischer Steinkohlenbergbau. Ein Beitrag zur Geschichte des Bergbaues, der Bergverwaltung und der Stadt Bochum. Studienverlag Dr. N. Brockmeyer, Bochum 1987, ISBN 3-88339-590-0, S. 160.
- ↑ Ministerium für Handel und Gewerbe (Hrsg.): Zeitschrift für das Berg-, Hütten-, und Salinen-Wesen im preussischen Staate. Sechster Band, Verlag der königlichen geheimen Ober-Hofdruckerei (R. Decker), Berlin 1858
- ↑ a b Ministerium für Handel und Gewerbe (Hrsg.): Zeitschrift für das Berg-, Hütten-, und Salinen-Wesen im preussischen Staate. Siebenter Band, Verlag der königlichen geheimen Ober-Hofdruckerei (R. Decker), Berlin 1859.
- ↑ Ministerium für Handel und Gewerbe (Hrsg.): Zeitschrift für das Berg-, Hütten-, und Salinen-Wesen im preussischen Staate. Achter Band, Verlag der königlichen geheimen Ober-Hofdruckerei (R. Decker), Berlin 1860.
- ↑ Ministerium für Handel und Gewerbe (Hrsg.): Zeitschrift für das Berg-, Hütten-, und Salinen-Wesen im preussischen Staate. Neunter Band, Verlag der königlichen geheimen Ober-Hofdruckerei (R. Decker), Berlin 1861
- ↑ Gerhard Knospe: Werkeisenbahnen im deutschen Steinkohlenbergbau und seine Dampflokomotiven, Teil 1 - Daten, Fakten, Quellen. 1. Auflage. Selbstverlag, Heiligenhaus 2018, ISBN 978-3-9819784-0-7, S. 586.
- ↑ Ministerium für Handel und Gewerbe (Hrsg.): Zeitschrift für das Berg-, Hütten-, und Salinen-Wesen im preussischen Staate. Achtzehnter Band, Verlag von Ernst & Korn, Berlin 1870