Zarnekau ist ein Ortsteil der Gemeinde Süsel im schleswig-holsteinischen Kreis Ostholstein. Mit rund 440 Einwohnern ist das Dorf nach Süsel und Bujendorf das drittgrößte der Gemeinde.

Zarnekau
Gemeinde Süsel
Koordinaten: 54° 8′ N, 10° 41′ OKoordinaten: 54° 8′ 13″ N, 10° 41′ 16″ O
Einwohner: 444 (Apr. 2021)[1]
Postleitzahl: 23701
Vorwahl: 04521

Lage Bearbeiten

Zarnekau grenzt an den Eutiner Redderkrug und liegt rund 35 Kilometer nördlich von Lübeck. Die Bundesstraße 76 ist fünf, die Bundesautobahn 1 über die Anschlussstellen Eutin und Neustadt in Holstein-Süd knapp dreizehn bzw. elf Kilometer entfernt. Der nächstgelegene Bahnhof befindet sich in Eutin.

Geschichte Bearbeiten

Zarnekau wurde 1256 als Scernekowe erstmals urkundlich erwähnt und entwickelte sich im 12. oder 13. Jahrhundert vermutlich aus einer Teilung der Feldmark Gamal.[2][3] Das Dorf gehörte zum damaligen Zeitpunkt zu Eutin[4] und war noch bis zur Eingemeindung nach Süsel im Jahr 1933 Teil der Landgemeinde Eutin im Fürstentum Lübeck.[5] Die Ortschaft, die im Juli 1789 bei einem Großfeuer zur Hälfte zerstört wurde, unterhielt bis in die 1970er-Jahre eine eigene Dorfschule.

Eine Volkszählung im Jahr 1845 ergab 189 Zarnekauer Einwohner,[6] am Ende des 19. Jahrhunderts wuchs diese Zahl auf 240 Einwohner an und blieb bis in die 1940er-Jahre weitgehend konstant.[7] In der unmittelbaren Nachkriegszeit verdoppelte sich die Einwohnerzahl nahezu, ehe sie im Jahr 2009 mit 532 ihren Höchststand erreichte.[8]

Gamal, das bereits 1156 als Gumale urkundlich erwähnt wurde, bestand noch mindestens bis in das späte 16. Jahrhundert[9] als eigenständiges Dorf und ist heute ein Ortsteil Zarnekaus.

Persönlichkeiten Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Heinrich Sach: Aus der Geschichte des Dorfes Zarnekau. In: Jahrbuch für Heimatkunde. Eutin 1986 (Seite 72–75).
  • Helge Lehmkuhl: Sieben Dörfer der Gemeinde Süsel. In: Jahrbuch für Heimatkunde. Eutin 2012 (Seite 209–210).
  • Ernst Günther Prühs: Anmerkungen zur Geschichte des Dorfes Zarnekau. In: Jahrbuch für Heimatkunde. Eutin 2014 (Seite 71–92).

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. V. G. Eutin-Süsel: Die Dorfschaft Zarnekau. Abgerufen am 2. Februar 2024.
  2. Ernst Günther Prühs: Anmerkungen zur Geschichte des Dorfes Zarnekau. In: Jahrbuch für Heimatkunde. Eutin 2014, Seite 76.
  3. Wolfgang Prange: Die 300 Hufen des Bischofs von Lübeck : Beobachtungen über die Kolonisation Ostholsteins. In: Horst Fuhrmann, Hans Eberhard Mayer, Klaus Wriedt: Aus Reichsgeschichte und Nordischer Geschichte: Aufsätze. Karl Jordan zum 65. Geburtstag. Klett, 1972, ISBN 978-3-12-902710-3, S. 246 (google.com).
  4. Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte. Nach hinterlassenen Handschriften von H. N. A. Jensen, 2. Band, Seite 216.
  5. Helge Lehmkuhl: Sieben Dörfer der Gemeinde Süsel. In: Jahrbuch für Heimatkunde. Eutin 2012, Seite 210.
  6. Arbeitskreis Volkszahl-Register
  7. Ernst Günther Prühs: Anmerkungen zur Geschichte des Dorfes Zarnekau. In: Jahrbuch für Heimatkunde. Eutin 2014, Seite 91.
  8. Helge Lehmkuhl: Sieben Dörfer der Gemeinde Süsel. In: Jahrbuch für Heimatkunde. Eutin 2012, Seite 195.
  9. Ernst Günther Prühs: Anmerkungen zur Geschichte des Dorfes Zarnekau. In: Jahrbuch für Heimatkunde. Eutin 2014, Seite 80.
  10. Urkundlich nachzuweisen ist die Familie Sach erstmals 1549 in Zarnekau; vgl. Dieter Lohmeier: Sach, August. in: Biographisches Lexikon für Schleswig-Holstein und Lübeck. Wachholtz, Neumünster 1982–2011. Bd. 9 – 1991. ISBN 3-529-02649-2, Seite 325 ff.