Wraker (auch Braker) war die Bezeichnung für einen Warenprüfer im deutschsprachigen Ostseeraum bis zum späten 19. Jahrhundert.

Etymologie

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Der Begriff leitete sich von mittelniederdeutsch wraken (auch wracken), das aussortieren bedeutet, ab. Das Wrack hat dieselbe Wortherkunft.

Bedeutung

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Norddeutsche Hansestädte

In einigen Hansestädten wie Lübeck, Rostock oder Stralsund war ein Wraker (auch Braker) ein meist durch die Stadtverwaltung beeidigter Warenprüfer. Seine Aufgabe war es, die Qualität von Holz, Flachs, Teer, Asche und anderen Materialien zu prüfen, die in die Stadt kamen. Minderwertige Ware wurde aussortiert.

Baltikum

In deutschsprachigen Städten des Baltikums, vor allem in Livland, gab es die Bezeichnung in Wortzusammensetzungen wie Mastenwraker, Flachswraker usw.

Spezielle Bezeichnungen

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Es werden einige besondere Berufsbezeichnungen angegeben

  • Aschwraker, prüfte die Qualität der eingeführten Asche, die unter anderem für die Tuchherstellung benötigt wurde, in einer Aschwrake
  • Flachswraker, prüfte die Qualität von Flachs, zum Beispiel durch Einstechen mit einem Dolch, um zu prüfen, ob fremde Gegenstände, wie ein Stein, absichtlich eingelegt worden waren.[1]
  • Heringsbraker, prüfte die Qualität der Heringe, wurde z. B. in Reval 1867 von den Kaufleuten der ersten und zweiten Gilde in ihrer Versammlung gewählt[2]
  • Holtbraker, prüfte die Qualität von Holz in norddeutschen Ostseestädten, zum Beispiel für den Schiffbau
  • Mastenbraker (auch Mastenbraker), verbreitete Bezeichnung im Baltikum, vor allem in Riga, für Personen, die das ankommende Holz auf ihre Qualität prüften. Sie waren meist auch Holzaufkäufer. Der Beruf wurde fast ausschließlich von Einheimischen, meist Letten, ausgeübt und führte teilweise zu einigem Reichtum. Trotzdem gelang es ihnen in der Regel nicht, das Bürgerrecht einer Stadt zu erwerben.[3]
  • Pechwraker, Terwraker, prüften den ankommenden Teer, der für die Tuchherstellung verwendet wurde.
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  • Braker Baltischdeutsches Wörterbuch digital
  • Braacker, Wraker Personen- und Familienforschung in der Hansestadt Lübeck

Einzelnachweise

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  1. Braker Baltischdeutsches Lexikon digital, zitiert Oskar Grosberg, 1942 (nicht Meschwalde)
  2. Revalsche Zeitung vom 17. (29.) Januar 1867, S. 1, linke Spalte oben Inland
  3. Johann Christian Brandes: Meine Lebensgeschichte. Zweiter Band. Berlin 1799. S. 15