Wirtschaftliche Vereinigung (Deutsches Kaiserreich)

Fraktionsgemeinschaft im deutschen Kaiserreich

Die Wirtschaftliche Vereinigung war eine Fraktionsgemeinschaft mehrerer Antisemiten- und Bauernparteien im Reichstag des Deutschen Kaiserreichs.

Geschichte Bearbeiten

Nach der Reichstagswahl 1903 gründete der Reichstagsabgeordnete Max Liebermann von Sonnenberg die Wirtschaftliche Vereinigung als Fraktionsgemeinschaft der Deutsch-Sozialen Partei (DSP) und der Christlich-Sozialen Partei (CSP) sowie Abgeordneten des Bundes der Landwirte (BdL) und des Bayerischen Bauernbunds (BB). Die Fraktion setzte sich für Sonderzölle auf englische Waren ein. Sie sollten die Konkurrenzfähigkeit deutscher Unternehmen schützen, die von einer Pleitewelle bedroht waren. Die Landwirtschaft sollte mit hohen Schutzzöllen gegen den Preisverfall auf dem globalisierten Agrarmarkt geschützt werden. Zur Fraktion gehörten seit der Reichstagswahl 1907 außerdem rechtsstehende Abgeordnete, die im Wahlkampf explizit als Kandidat der Wirtschaftlichen Vereinigung angetreten waren. Die Fraktion wurde im Kaiserreich üblicherweise als eine Sammlung von antisemitischen Kräften angesehen.

Die Fraktionen der Wirtschaftlichen Vereinigung im Reichstag Bearbeiten

11. Legislaturperiode (1903–1907) Bearbeiten

Nach der Reichstagswahl 1903 gehörten zunächst zwölf Abgeordnete der Fraktion der Wirtschaftlichen Vereinigung im Reichstag an:[1]

12. Legislaturperiode (1907–1912) Bearbeiten

Nach der Reichstagswahl 1907 besaß die Fraktion der Wirtschaftlichen Vereinigung mit 19 Mitgliedern ihre größte Stärke:[2]

13. Legislaturperiode (1912–1918) Bearbeiten

Nach der Reichstagswahl 1912 reduzierte sich die Fraktion der Wirtschaftlichen Vereinigung auf acht Abgeordnete:[3]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Reichstagshandbuch 1903. (pdf) Münchener Digitalisierungszentrum, S. 358, abgerufen am 20. November 2009.
  2. Reichstagshandbuch 1907. (pdf) Münchener Digitalisierungszentrum, S. 413, abgerufen am 20. November 2009.
  3. Reichstagshandbuch 1912. (pdf) Münchener Digitalisierungszentrum, S. 416, abgerufen am 20. November 2009.