Wikipedia:Wikimedia Deutschland/Community-Portal/Förderung/Aktualisierung Förderrichtlinien 2024/Vorschläge zur Überarbeitung der Förderrichtlinien

Auf dieser Seite sind erste Änderungsvorschläge zu den Förderrichtlinien von Wikimedia Deutschland zu finden.

  • Du hast Fragen oder Kommentare zu den Änderungsvorschlägen? Dann bring sie sie auf der Diskussionsseite im Abschnitt Fragen und Kommentare zu den Änderungsvorschlägen ein.
  • Du hast noch neue Vorschläge für die Förderung der Communitys, die du zur Diskussion stellen willst? Dann bringt sie mit einer kurzen Begründung auf der Diskussionsseite im Abschnitt Neue Änderungsvorschläge ein.

Die Änderungsvorschläge für die Überarbeitung der Förderrichtlinie wurden vom WMDE-Projektteam vorbereitet. Dafür hat das Projektteam Feedback aus der Community zur Förderung ausgewertet sowie Vorschläge aus dem Verein einbezogen. Mehr dazu hier.

Wir wollen zuerst inhaltlich über Änderungen diskutieren, ehe im nächsten Schritt in die konkrete Textarbeit eingestiegen wird. Die Vorschläge sind daher noch keine Text-Änderungen an den bestehenden Richtlinien. Ab dem 16. August wird das Projektteam die Online-Diskussion auswerten und in Zusammenarbeit mit einer ehrenamtlichen Redaktionsgruppe die Änderungen an den Förderrichtlinien formulieren. Du willst nicht nur online mitdiskutieren, sondern an der weiteren Ausarbeitung der Förderrichtlinien intensiver mitarbeiten? Dann melde dich für die Redaktionsgruppe, genauere Informationen dazu findest du hier.

Grundlagen und Ziele der Überarbeitung

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Was wir aus den Community-Befragungen abgeleitet haben

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Um die Änderungsvorschläge vorzubereiten, hat das WMDE-Projektteam Community-Input aus drei Quellen ausgewertet: Dem Förderbarometer, der Community-Umfrage 2023 und einer Umfrage zur Weiterentwicklung der Förderung unter Geförderten (mehr dazu hier). Aus diesen Quellen haben wir folgende Haupterkenntnisse gezogen:

  • Die Gesamtzufriedenheit mit der Unterstützung in der Förderung ist sehr hoch. Daher wollen wir die Förderrichtlinien verbessern, aber nicht von Grund auf neu gestalten.
  • Die Förderung soll möglichst niedrigschwellig und unbürokratisch sein.
  • Informationen zur Förderungen müssen klar verständlich und gut auffindbar sein.
  • Über die Community-Umfrage haben wir viele Antworten auf die Frage erhalten, welche neuen Förderprogramme gewünscht werden. Daraus leiten wir ab, dass die Förderziele noch breiter aufgestellt werden müssen (z. B. Projekte zu technischen Verbesserungen, Vernetzung und Austausch, Wertschätzung) und die Kommunikation der bestehenden Angebote verbessert werden müssen. Dabei ist auch das Ziel, neue Ehrenamtliche zu gewinnen und zu integrieren, für die Förderung wichtig. Maßnahmen rund um Neulingsgewinnung waren in der Community-Umfrage unter den häufigsten Nennungen bei der Frage, welche neuen Förderprogramme gewünscht sind.

Die Erkenntnisse sind zusammen mit weiteren Vorschlägen von Wikimedia Deutschland in die Formulierung der Änderungsvorschläge und der Projektziele eingeflossen.

Welche Ziele wir für die Überarbeitung gesetzt haben

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Für die Überarbeitung den Förderrichtlinien haben wir vier Ziele formuliert, die uns im Projektverlauf bei der Bewertung von Änderungsvorschlägen leiten können:

  1. Niedrigschwelligkeit der Förderung verbessern: Der Ansatz, Projekte von Ehrenamtlichen unkompliziert zu ermöglichen, soll in den neuen Richtlinien weiter gestärkt werden. Die Förderung soll für Ehrenamtliche möglichst einfach und unbürokratisch sein.
  2. Neue Zielgruppen erreichen: Wir wollen mit der Förderung künftig mehr neue Engagierte erreichen, die Bandbreite an Fördermöglichkeiten für unterschiedliche Engagementformen besser abbilden und die Vielfalt unter den Geförderten erhöhen.
  3. Mehr Transparenz und Klarheit zu Regelungen: Wir wollen Regelungen, die sich in 10 Jahren Förderpraxis herausgebildet haben und die Voraussetzung für eine Förderung sind, in den Förderrichtlinien transparent abbilden.
  4. Offenheit für Bedarfe und Wünsche aus den Communitys: Wir haben durch die Auswertungen der drei Quellen bereits versucht, Bedarfe und Wünsche aus den Communitys in die Änderungsvorschläge zu integrieren. Uns ist bewusst, dass nicht alle an den verschiedenen Umfragen teilgenommen haben und sich in der gemeinsamen Diskussion auch nochmal ganz neue Ideen ergeben können. Dafür wollen wir im weiteren Prozess offen sein.

Änderungsvorschläge

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Förderziele: Fokus auf Wikimedia-Projekte stärker hervorheben und Bandbreite der Fördermöglichkeiten zeigen

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Hintergrund:

  • Fokus auf Wikimedia-Projekte hervorheben: Die Förderrichtlinien wurden vor zehn Jahren zur Unterstützung der Ehrenamtlichen in den Wikimedia-Projekten geschrieben. Diese Fokussierung wollen wir beibehalten und hervorheben – und die Förderung nicht breit für andere Freie-Wissens-Projekte ohne Bezug zu den Wikimedia-Projekten öffnen. Entsprechend wollen wir in den Förderzielen hervorheben, dass geförderte Vorhaben zur Stärkung der Wikimedia-Projekte beitragen müssen. Projekte von Ehrenamtlichen aus Communitys außerhalb der Wikimedia-Projekte können weiterhin gefördert werden, wenn sie entsprechend den Förderzielen einen Beitrag zur Stärkung der Wikimedia-Projekte leisten (z. B. die erarbeiteten Inhalte sind einbindbar wie bei OpenStreetMap, es handelt sich um eine direkte Vernetzung zwischen den Communitys). Den Geltungsbereich der Förderrichtlinien wollen wir zukünftig auch im Titel klarer abbilden (z. B. Änderung von „Förderrichtlinien“ zu „Förderrichtlinie für Communitys der Wikimedia-Projekte“).
  • Vielfalt an Engagement- und Fördermöglichkeiten darstellen: Hinsichtlich der Frage, was gefördert wird, steht bei den Förderzielen bisher die Erstellung von Inhalten im Vordergrund. Wir wollen mit der Förderung zusätzlich noch stärker die Ehrenamtlichen unterstützen, die in anderer Weise zu den Wikimedia-Projekten beitragen. Dadurch sollen vielfältige Engagementformen anerkannt und als förderbar sichtbar gemacht werden, wie zum Beispiel die Vernetzung innerhalb der Communitys, Projekte zur Wertschätzung oder zu technischen Verbesserungen.
  • Neue Zielgruppen erreichen: Ebenfalls explizit hervorgehoben in den Förderzielen wollen wir zwei Ziele, die den strategischen Prioritäten des Vereins entsprechen, aber zum Beispiel auch beim Wikipedia-Zukunftskongress wiederholt als wichtig hervorgehoben wurden: Formate zur Ansprache, Gewinnung und Bindung von Ehrenamtlichen für die Wikimedia-Projekte und die Beteiligung von Menschen, die bislang einen erschwerten Zugang zum Engagement in den Wikimedia-Projekten haben.

Änderungsvorschlag:

Zur Veranschaulichung der vorgeschlagenen Änderungen wird im Folgenden eine erste Skizze der überarbeiteten Förderziele dargestellt (die nicht nur neu formulierten, sondern auch neu hinzugekommenen Punkte sind im Text unterstrichen):

Aktuell Neu (Entwurf)
  1. Förderbar sind Projekte, die mit dem Vereinszweck von Wikimedia Deutschland (§ 2, (1)) vereinbar sind.
  2. Die Förderung muss einen begründeten Nutzen für Freies Wissen haben. Zulässige Förderziele müssen sich in mindestens eine der folgenden Kategorien einordnen lassen:
    • Durch die Förderung sollen Inhalte für Wikimedia-Projekte erzeugt werden, die sich an den jeweiligen Richtlinien und Grundsätzen der Ziel-Projekte orientieren.
    • Durch die Förderung sollen Inhalte erzeugt werden, die direkt in Wikimedia-Projekte einbindbar sind, z. B. OpenStreetMap.
    • Durch die Förderung sollen freiwillig Mitarbeitende dabei unterstützt werden, Inhalte zu erstellen, die für Wikimedia-Projekte nutzbar sind.
    • Die Förderung dient der Aufklärung über und/oder der Verbreitung von Inhalten der Wikimedia-Projekte.
    • Die Förderung dient der besseren Koordinierung von Aufgaben und Arbeitsabläufen in den Wikimedia-Projekten. Dies umfasst insbesondere auch: Weiterbildungen, selbstorganisierte Workshops, Arbeits- und Planungstreffen sowie die Schaffung von Tools in den Wikimedia-Projekten.
    • Die Förderung erprobt Ansätze zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Schaffung einer schöpferisch-konstruktiven Arbeitsatmosphäre in den Wikimedia-Projekten oder setzt nachweislich dem dienende Ansätze um.
  1. Förderbar sind Projekte, die mit dem Vereinszweck von Wikimedia Deutschland (§ 2, (1)) vereinbar sind.
  2. Förderziel: Die geförderten Vorhaben müssen einen Beitrag zur Stärkung der Wikimedia-Projekte (z. B. Wikipedia, Wikimedia Commons, Wikidata) leisten. Dazu gehört insbesondere:
    • Erstellung und Weiterentwicklung von Inhalten für die Wikimedia-Projekte (direkte, einbindbare oder verknüpfbare Inhalte), die den jeweiligen Grundsätzen der Zielprojekte entsprechen
    • Allgemeine Öffentlichkeitsarbeit: Aufklärung über oder Verbreitung von Inhalten der Wikimedia-Projekte
    • Formate zur Ansprache, Gewinnung und Bindung von Ehrenamtlichen für die Wikimedia-Projekte
    • Beteiligung von Menschen, die bislang einen erschwerten Zugang zum Engagement in den Wikimedia-Projekten haben (z. B. Frauen und nicht-binäre Menschen, Menschen mit Behinderung, Menschen mit internationaler Migrationsgeschichte)
    • Vernetzung und Austausch innerhalb der Communitys oder zwischen den Communitys und externen Partner*innen
    • Stärkung einer respektvollen, konstruktiven Kommunikationskultur und der Wertschätzung in den Wikimedia-Projekten
    • Verbesserung der internen Regeln, Strukturen und Prozesse in den Wikimedia-Projekten
    • Erstellung, Pflege und Weiterentwicklung von Tools für die Wikimedia-Projekte und Communitys oder sonstige technische Verbesserungen

Ausnahmen von dem unter 2. genannten Förderziel können durch den Vorstand genehmigt werden, sofern Projekte dem Vereinszweck und den satzungsgemäßen Zielen entsprechen und Ergebnisse unter einer Freien Lizenz zur Verfügung gestellt werden.

Niedrigschwellige Förderungen und Zugang für neu Engagierte verbessern

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Hintergrund:

Die Förderung soll für Ehrenamtliche möglichst niedrigschwellig und unbürokratisch sein. Dafür soll der Grenzwert für niedrigschwellige Förderungen auf 1000 € angehoben und die Verständlichkeit verbessert werden. Hinsichtlich der Frage, wer gefördert wird, sind die Förderrichtlinien bisher stark auf bereits aktive Ehrenamtliche in den Wikimedia-Projekten fokussiert (in der Wikipedia meist mit dem Kriterium der Stimmberechtigung erhoben). Dies soll auch beibehalten werden. Zukünftig wollen wir mit der Förderung aber zusätzlich noch neue Ehrenamtliche und bisher in den Projekten unterrepräsentierte Gesellschaftsgruppen besser erreichen. Dazu wollen wir die Förderberechtigung konkretisieren. Die Förderung soll künftig explizit auch für Menschen geöffnet werden, die sich neu in den Wikimedia-Projekten engagieren oder engagieren wollen.

Änderungsvorschlag:

  • Anhebung des Grenzwerts für niedrigschwellige Förderungen: Die Schwelle für unbürokratische Förderungen soll von 500 € auf 1000 € angehoben werden. Anfragen unter 1000 € sollen künftig über ein vereinfachtes Online-Formular statt per E-Mail gestellt werden können. Für Anfragen über 1000 € ist (wie aktuell für Projekte über 500 € geltend) ein öffentlicher Projektplan erforderlich.
  • Einfachere Öffnung für Menschen, die neu in den Projekten aktiv werden möchten: Aufnahme der „Motivationsförderung“ in die Förderrichtlinien. Heißt: Wenn Menschen ihr Interesse an einem Engagement glaubhaft machen, können sie eine Förderung erhalten, auch wenn sie erst eine geringe oder noch gar keine Aktivität in den Wikimedia-Projekten vorweisen können. Je öfter eine Förderung beantragt wird, desto stärker werden dann auch sichtbare Beiträge bzw. Projektergebnisse erwartet.
  • Bessere Verständlichkeit: Die Richtlinien werden auch in einfacher Sprache verfasst und die Förderseiten und -formulare vereinfacht. Weitere Umsetzungen zur Verbesserung der Niedrigschwelligkeit der Förderung werden in der jährlichen Maßnahmenplanung des Förderteams eingeplant und umgesetzt.

Mehr externe inhaltliche Impulse ermöglichen: Honorare für externe Beiträge

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Hintergrund:

Die Frage nach einer Zahlung von Honoraren bzw. nach einem finanziellen Ausgleich für Ehrenamtliche kommt immer wieder auf und wurde auch bei der Community-Umfrage in den Freitextantworten zur Frage nach gewünschten Förderprogrammen mehrere Male genannt. Die Einführung von Zahlungen für bestimmte ehrenamtliche Tätigkeiten wäre eine weitreichende Änderung, die mit der Ehrenamtlichkeit einen Kerngrundsatz der Wikimedia-Projekte betrifft. Unserer Wahrnehmung nach wird der Vorschlag in den Communitys daher auch sehr unterschiedlich bewertet. Zudem gehen auch bei Befürworter*innen eines finanziellen Ausgleichs die Vorstellungen stark darüber auseinander, für welche Tätigkeiten es einen finanziellen Ausgleich geben sollte, weit auseinander (in der Community-Umfrage u.a. genannt: für bestimmte Gruppen von Autor*innen, für bestimmte Schlüsselfunktionen in den Wikimedia-Projekten für sozial Benachteiligte oder gesellschaftlich marginalisierte Gruppen, für technische Arbeiten). Wir haben daher den Vorschlag eines finanziellen Ausgleichs für bisher ehrenamtliche Tätigkeiten nicht aufgenommen und wollen in der Förderung den bisherigen Grundsatz beibehalten, dass keine Honorarzahlungen für Inhaltserstellung und Projektorganisation gefördert werden. Wir schlagen aber vor, einen Aspekt zu verändern, der in der Community-Befragung zur Förderung angeregt wurde: eine Ermöglichung von Honoraren für externe fachliche Unterstützung.

Änderungsvorschlag:

Um in Förderprojekten stärker Impulse von außen zu ermöglichen, wollen wir Honorare für externe inhaltliche Fachbeiträge ermöglichen (z. B. Expert*innen-Input zu einem Thema beim Digitalen Themenstammtisch, externe Keynote bei einer Veranstaltung). Bei Honorarzahlungen sind marktübliche Preise zuwendungsfähig, die durch eine Markterkundung ermittelt werden.

Regelungen für Vorgehen bei Lizenzverletzungen schärfen

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Hintergrund:

Abmahnungen für inkorrekte Nachnutzungen von Mediendateien waren in den vergangenen Jahren häufiger ein größeres Konfliktthema innerhalb der Communitys. Wir unterstützen, dass gegen Lizenzverletzungen vorgegangen wird. Dafür sollte aber nicht direkt auf Abmahnungen gesetzt, sondern zuerst eine ernsthafte Kontaktaufnahme versucht werden, mit dem Ziel eine lizenzkonforme Nachnutzung zu erreichen. Häufig kritisiert und diskutiert wurden vor allem rechtsmissbräuchliche Abmahnungen, welche zukünftig unterbunden werden sollen.

Änderungsvorschlag:

In den Förderrichtlinien wird der Vorbehalt der Rückforderung von Förderung ergänzt, wenn es zum Einsatz rechtsmissbräuchlicher Abmahnungen kommt.

Voraussetzungen und Kriterien für eine Förderung abbilden

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Voraussetzungen für eine Förderung transparent abbilden

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Hintergrund:

Bereits jetzt gilt, dass geförderte Projekte nicht gegen grundlegende Regelungen der Wikimedia-Projekte und des Vereins verstoßen dürfen. Teilweise sind diese in den Richtlinien bereits explizit abgebildet (etwa Vereinbarkeit mit dem Vereinszweck von WMDE, Bestimmungen der Reisekostenordnung). Andere Regelungen, die Einfluss auf die Förderentscheidungen haben, sind über die Jahre dazugekommen, aber in den Richtlinien noch nicht explizit benannt.

Änderungsvorschlag:

Wir wollen sicherstellen, dass die Bedingungen für einer Förderung in den Förderrichtlinien abgebildet sind:

  • Geltung des Universal Code of Conduct: Gilt für sämtliche Wikimedia-Projekte und somit auch für die Förderung von Wikimedia Deutschland.
  • Werte von Wikimedia Deutschland: wurden „von der WMDE-Mitgliederversammlung 2022 beschlossen und sollen Grundlage bei strategischen Entscheidungen, der programmatischen Ausrichtung und bei der Abwägung schwieriger Fragen“ sein. Das bedeutet nicht, dass die geförderten Projekte die Werte der Wikimedia Deutschland aktiv vertreten oder gar umsetzen sollen. Wenn Projekte den Werten aber klar zuwiderlaufen, kann dies zur Ablehnung einer Förderung führen.
  • Einhaltung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung: Wikimedia Deutschland fördert keine Projekte, die der freiheitlich-demokratischen Grundordnung zuwiderlaufen. Dies wollen wir klar an (potentielle) Antragstellende kommunizieren. Eine veränderte Prüfung der Anträge oder der Antragstellenden geht damit nicht einher.
  • Schutz von Minderjährigen: Da in den letzten Jahren verstärkt sowohl die Frage aufkommt, wie junge Menschen stärker beteiligt werden können als auch wie deren besonderer Schutz sichergestellt werden kann, wollen wir den Schutz Minderjähriger in die neuen Förderrichtlinien aufnehmen. Dazu gehört, dass alle Personen, die im Rahmen der geförderten Projekte Kinder oder Jugendliche beaufsichtigen, betreuen oder in ähnlichem Kontakt stehen, ein erweitertes Führungszeugnis nachweisen. WMDE wird die entsprechenden Personen dabei unterstützen, sodass die Ehrenamtlichen damit möglichst wenig Mehraufwand haben. Weitere Lösungen zum besseren Schutz von Kindern und Jugendlichen in der Förderung möchten wir außerhalb der Richtlinien finden.
  • Fördersperren: In schwerwiegenden Fällen kann entsprechend der geltenden Policy eine Fördersperre verhängt werden. Die Policy soll zur Transparenz auch in den Förderrichtlinien erwähnt und verlinkt werden.

Förderkriterien transparent machen

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Hintergrund:

Die Kriterien für die Prüfung und Auswahl der Projekte sind bislang nicht veröffentlicht. In die neuen Förderrichtlinien werden die Bewertungskriterien aufgenommen, um Transparenz für die Antragstellenden zu schaffen. Dabei soll wie bisher gelten, dass bei ausreichendem Budget möglichst alle beantragten Projekte, die den Förderzielen entsprechen, bewilligt werden. Erst wenn das Budget aufgrund besonders hoher Nachfrage nicht für alle beantragten Projekte ausreicht, wird anhand der Kriterien eine Auswahl zwischen Projekten getroffen.

Änderungsvorschlag:

Kriterien für die Projektauswahl werden in die Förderrichtlinien integriert:

Das Förderteam bewertet die eingegangenen Förderanfragen anhand der nachfolgenden Kriterien:

  • Nutzen des Projektes für die Wikimedia-Projekte
  • Beitrag des Projekts zu den Förderzielen und ausgewogene Verteilung der von den geförderten Projekten adressierten Förderziele
  • Nachvollziehbare und überzeugende Projektdarstellung (plausibel, realistisch im geplanten Zeit- und Kostenrahmen, nachhaltige Wirkung)
  • Diversität unter Projektorganisator*innen und der Zielgruppe des Projekts (z. B. Alter, sexuelle und geschlechtliche Identität, regionale Verteilung, Menschen mit Behinderungen, Neurodiversität)
  • Anzahl der Personen, die von dem geförderten Projekt in ihrem Engagement gestärkt werden.
  • Wirtschaftliche Mittelverwendung
  • Höhe der jährlichen Gesamtförderung von Antragstellenden: Wir sehen weiterhin davon ab, eine Obergrenze für die Förderung festzulegen. Bei einer vergleichsweise hohen Fördersumme, die eine geförderte Person insgesamt erhalten hat, prüfen wir im Einzelfall, ob eine weitere Förderung durch fachlich-inhaltliche Gründe gerechtfertigt ist.

Transparenz und Klarheit zur Förderung weiter verbessern

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Dokumentation von Projekten ohne öffentlichen Projektantrag

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Hintergrund:

Aktuell werden keine Informationen zu Projekten, die unterhalb der 500 €-Grenze liegen und daher keinen öffentlichen Förderantrag erfordern, veröffentlicht. Dies wollen wir künftig ändern, um im Verein, den Communitys aber auch nach außen mehr Transparenz und Sichtbarkeit zu den geförderten Projekten zu schaffen. Dies halten wir auch deshalb für wichtig, da der Betrag für niedrigschwellige Förderungen ohne öffentlichen Projektantrag künftig von 500 € auf 1000 € angehoben werden soll (siehe Kapitel #Niedrigschwellige Förderungen und Zugang für neu Engagierte verbessern oben).

Änderungsvorschlag:

Geförderte Projekte unterhalb der 1000-€-Grenze sollen für eine bessere Transparenz künftig ebenso wie die onwiki-Anträge veröffentlicht werden. Um hier keinen zusätzlichen Aufwand für die Ehrenamtlichen zu schaffen, wollen wir seitens WMDE bestimmte Grunddaten aus den Beantragungen (z. B. Förderhöhe, kurze Projektbeschreibung, Usernamen der Projektorganisator*innen) zu diesen Projekten veröffentlichen.

Förderungsraum: Voraussetzungen für Auslandprojekte und digitale Leistungen

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Hintergrund:

Reisekosten werden für Freiwillige mit Wohnsitz in Deutschland grundsätzlich innerhalb Deutschlands sowie in Länder übernommen, die Landgrenzen mit Deutschland haben. Es gilt eine Beschränkung auf Ziele, die bis zu 200 Kilometer Luftlinie hinter der deutschen Grenze liegen. Ausnahmen sind durch die Geschäftsstelle nach einer Einzelfallprüfung möglich. Kriterien dafür sind bisher aber nicht in den Förderrichtlinien definiert, ebenso wenig Bestimmungen für rein digitale Leistungen.

Änderungsvorschlag:

  • Voraussetzung für die Förderung von Auslandsprojekten mit größerer Distanz: In der Förderpraxis hat das Förderteam für Einzelfallprüfungen Kriterien entwickelt, die zur Transparenz in den Förderrichtlinien abgebildet werden sollen (alle drei müssen für eine Förderung erfüllt sein):
  1. Projekte haben einen über die Inhaltserstellung hinausgehenden Nutzen für Freies Wissen (z. B. Skill-Sharing mit der lokalen Community des Ziellandes).
  2. Der mit den Projekten angestrebte Nutzen kann nicht durch die lokale Community des Ziellandes selbst erreicht werden (Beispiel: wenn Skill-Sharing genauso durch die lokale Community gemacht werden kann). Dies kann bspw. in Rücksprache mit lokalen Chaptern oder User Groups geklärt werden.
  3. Kosten müssen in angemessenen Verhältnis stehen.
  • Digitale Leistungen weltweit möglich: In der Förderung bietet Wikimedia Deutschland auch rein digitale Leistungen wie Zugang zum Videokonferenzsystem BigBlueButton an. Wenn Wikimedianer*innen außerhalb des deutschsprachigen Raumes einen Zugang anfragen und die Nutzung ohne größeren Aufwand möglich ist, gewährt das Förderteam diese. Diese Möglichkeit wollen wir auch in den Förderrichtlinien abbilden.

Regeln für Teilnahmebeschränkungen

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Hintergrund:

In den Förderrichtlinien steht aktuell, dass Projekte grundsätzlich allen Interessierten offen stehen, bei einer Begrenzung der Teilnehmendenzahl die Bedingungen für die Auswahl der Teilnehmenden vorab veröffentlicht werden müssen.

Änderungsvorschlag:

Wir wollen dazu klarstellen, dass willkürlich diskriminierende Ausschlüsse nicht erlaubt, sachlich begründete Teilnahmebeschränkungen aber legitim sind (z. B. wenn Funktionsträger*innen wie Admins oder Gruppen wie FemNetz sich in einem geschützten Rahmen treffen möchten).

Zusammenfassung von Einzelprojekten als Förderprojekte

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Hintergrund:

Wenn mehrere Personen ein Projekt zu derselben Veranstaltung beantragen, wird dies vom Förderteam als ein Gesamtprojekt betrachtet. Wenn die Summen der Personen, die eine Förderung beantragen, zusammengerechnet auf über 500 € kommen, ist entsprechend ein gemeinsamer Förderantrag nötig. Durch diese Handhabung wollen wir sicherstellen, dass kollaborative Arbeit nicht benachteiligt wird (Beispiel: drei Personen machen sich die Arbeit, sich zu einem Projekt bei einer Veranstaltung abzustimmen und reichen gemeinsam einen Antrag ein; eine andere Person spricht die Teilnahme und Aufgabenverteilung nicht mit anderen ab und beantragt kurz vor der Veranstaltung individuell eine Förderung).

Änderungsvorschlag:

Wir wollen diese Regel aus der Förderpraxis zur Transparenz in den Förderrichtlinien abbilden. Dabei wollen wir eine Lösung finden, die Engagement nicht bürokratisch ausbremst und gern Ideen dafür mit euch austauschen (so ist in der Praxis oft nicht fehlende Lust an gemeinsamer Abstimmung Grund dafür, dass sich Personen nicht an Projektanträgen zu einer Veranstaltung beteiligen, sondern, dass sie schlicht nichts von bestehenden Orga-Gruppen wissen).