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Einführung Bearbeiten

Beispielvideo Netzneutralität
Beispielvideo Peer-to-Peer-Download
Beispielvideo Freifunk
Beispielvideo WikiSlam

Während sich die beiden anderen Großbereiche der Lehr- und Lernmaterialien mit dem Drehen oder Generieren von originär neuem Material für die Erstellung eines Films beschäftigt haben, soll es hier um andere Techniken gehen. Zusammenfassen lässt sich dieser Bereich unter den Oberbegriffen Remix, was den kreativen Umgang mit bereits existierendem Video-Material meint, und Experiment, was Raum bieten soll für Umsetzungsideen, die mit den beiden anderen Groß-Genres Dokumentation/Interview und Animation nicht kompatibel sind. In der Durchführung des Workshops wurden in diesem Rahmen vor allem performative Umsetzungsideen ausprobiert und umgesetzt. Einige Ergebnisse findest du in den Videos rechts von diesem Text.

Insbesondere das Format Science-Slam erwies sich als interessant und umsetzbar. Im Wettbewerb versuchte Teilnehmerin RRuppenau sich an der Definition eines speziell auf die Wikipedia zugeschnittenen Slam-Formats, dem Wiki-Slam. Insgesamt zeigt jedoch die zahlenmäßige Auswertung der Wettbewerbseinreichungen für den Wettbewerb im Rahmen von Videos für Wikipedia-Artikel, dass experimentell-performative Formen und Remix-Ansätze nicht allzu zugänglich sind. Nur sechs von insgesamt 40 Einreichungen ließen sich in dieser Sammel-Kategorie verorten. Der Schluss liegt nahe, dass solche Formate einem Einsatz in einer Online-Enzyklopädie wie der Wikipedia zuwider laufen. Eine Vermutung ist, dass bei diesen Formaten ästhetische und künstlerische Aspekte zu stark überwiegen, als dass sie sich für eine neutrale, sachliche und informationsreiche Ergänzung von Wikipedia-Artikeln in audiovisueller Form eignen.

Trotzdem sollen deiner Kreativität keine Grenzen gesetzt sein! Im folgenden sollen einige Erkenntnisse und Hilfestellungen aus dem Workshop wiedergegeben werden. Sieh uns bereits jetzt nach, dass diese Tipps bei weitem nicht so konkret sein können wie die in den anderen Genres.

Remix und Video Bearbeiten

Remix-Techniken (oder artverwandte wie Assemblage, Collage und Mashup) in Verbindung mit Video sind vergleichsweise neu. Sowohl in den Bereichen der Kunst als auch der Musik (z.B. Musique concrète, Reggae) verfügen sie indes über eine jahrzehntelange Tradition. Siehe dazu den Wikipedia-Artikel Remix als auch die Online-Ressource Vier Formen der Remix-Kultur auf YouTube von Jan Torge Claussen. Auch viele bekannte YouTube-Videos, die sich Remix-Techniken zu Nutze machen, sind musikalisch inspiriert, z.B. Kutimans "Thru you too“ oder „Will the real Mitt Romney please stand up?“ Ganz allgemein gesprochen, meint Remix die Nutzung von bereits bestehendem Material, wobei durch eine kreative Arbeit und Neu-Zusammenstellung ein neues Ganzes mit einer eigenen Aussage geschaffen wird. Dieses explizite Nutzen von Fremd-Material stellt auch gleichzeitig ein großes Problem dar, da hier unmittelbar Fragen aus dem Bereich Urheberrecht berührt werden. Für einen ausführlichen Exkurs zu diesem Aspekt sei Dir Volker Grassmucks Überblick Urheberrecht & Co ans Herz gelegt. Oft wird dem Thema Urherberrecht von Remix-Apologeten mit künstlerischer Freiheit, Zitatrecht oder reiner Ignoranz begegnet. Diese Argumente sind im Wikipedia-Kosmos jedoch nicht zielführend, da bei allen auf WikiCommons hochgeladenen Medien-Dateien eine klare Urheberrechtslage zwingend erforderlich ist (siehe hierzu auch dieses Sheet) und Verletzungen von Urheberrechten eine umgehende Löschung zur Folge haben.

Um Video-Remixe auch für Wikipedia-Zwecke nutzbar zu machen, sollten daher Umsetzungsideen in Betracht gezogen werden, die weniger künstlerisch, als vielmehr sachlich-inhaltlich motiviert sind. Im Internet gibt es verschiedene Quellen, wo sich gemeinfreies Videomaterial finden lässt. Dazu im Folgenden mehr. Die filmischen Ergebnisse mögen dann zwar eher an die bereits vorgestellten Genres erinnern, dafür ist ein Verbleib auf Wikimedia Commons dann wahrscheinlicher.

Copy, Transform, Combine Bearbeiten

The basic elements of creativity
Zwar ist es schwierig eine Anleitung zum Remixen zu geben, doch grundsätzlich lässt sich ein Remix auf das Basisprinzip der Kreativität zurückführen. Nimm etwas Bestehendes, verändere es und kombiniere es mit anderen bestehenden Dingen, um etwas komplett Neues zu erschaffen. Letzteres ist besonders für Wikipedia ein wichtiger Punkt. Das Endresultat muss etwas Neues sein und darf keine erkennbaren Copyright geschützten Inhalte enthaltem. Einen schönen Überblick über den Anteil von Remixes in unserer Kultur gibt die Dokumentation Everything is a Remix.


Materialbeschaffung Bearbeiten

Eine Ausführliche Liste von Quellen freien Medien findest Du hier

Zusätzlich zu existierenden Creative Commons-Suchmaschinen, wie zum Beispiel http://search.creativecommons.org kannst Du auch die Google-Suche benutzen, um zum Beispiel Bilderdatenbanken wie Wikimedia Commons zu durchsuchen. Hierzu muss man lediglich als Suchbegriff die Webseite angeben, die exklusiv durchsucht werden soll. Um zum Beispiel auf commons.wikimedia.org zu suchen, musst Du im Google Suchfeld "site:commons.wikimedia.org SUCHBEGRIFF" eingeben. Gerade für die Bildersuche bietet die Google-Suche mit ihren verschiedenen Suchoptionen eine bessere Möglichkeit schnell das richtige Creative Commons-Bild zu finden als auf den Webseiten selbst.

Schnittsoftware zur Verfremdung Bearbeiten

Kdenlive Effect List

Um urheberrechtlich geschütztes Material in einem Remix einsetzen zu können, muss es stark verfremdet werden. Hier ist jedoch zu beachten, dass der Grad der Verfremdung und die Länge des eingesetztem Materials immer in einer rechtlichen Grauzone ist. Grundsätzlich lautet die Empfehlung: Verwende nur Material, das unter einer geeigneten Creative Commons-Lizenz steht. Wenn dies für bestimmte Passagen deines Remixes nicht möglich ist, solltest Du das Ausgangsmaterial so kurz und so verfremdet wie möglich einsetzen.

Kdenlive bietet eine Vielzahl von Effekten an, die sich für eine Verfremdung von Videomaterial eignen. In diesem Video werden die meisten Kdenlive-Effekte nacheinander vorgestellt.

Während bei Dokumentation und Interview noch der Tipp "weniger ist mehr" lautete, gilt beim Remix genau das Gegenteil. Hier gilt es, durch möglichst viele Effekte und Verzerrungen etwas Neues zu schaffen.

Die folgenden Techniken eigenen sich besonders für den Remix:

  • Schneller Schnitt (Jump Cuts) - Am besten direkt auf Musik geschnitten sollten sich die Bilder und Szenen möglichst schnell abwechseln und einen eigenen Rhythmus erzeugen.
  • Zoom und Bewegung - Lasst euer Material wandern und baut eine Erzählstruktur auf, indem ihr das Auge des Zuschauers fordert.
  • Bild-in-Bild:Komposition - Warum sollte man nur eine Videospur sehen? Wendet Collagetechniken auf das Videomaterial an, überlagert mehrere Videos und gebt somit Szenen einen komplett neuen Kontext.
  • Effekte/Transitions und noch mehr Effekte - Kombiniert mehrere Effekte auf einem Videoclip und probiert aus wie stark man verfremden und trotzdem noch den Inhalt des Clips transportieren kann.