Neu bei den „Lesenswerten“
Der Textvortrag von Stefan Ackermann, hier mit Das Ich während der Nocturnal Culture Night 2015, ist geprägt von Schauspiel und Expressionismus
Der Textvortrag von Stefan Ackermann, hier mit Das Ich während der Nocturnal Culture Night 2015, ist geprägt von Schauspiel und Expressionismus

Satanische Verse ist die einzige Demoaufnahme des Dark-Wave-Duos Das Ich. Die Ende der 1980er-Jahre entstandene Aufnahme wurde als Extended Play sowie in erweiterten Versionen neu aufgelegt und als CD mit Albumlänge zur Mitte der 1990er-Jahre ein kommerzieller Erfolg. Lyrisch sind die durch den Expressionismus beeinflussten Texte des Demos auf Religionskritik ausgerichtet. Der theatralische, eher rezitierende als singende Textvortrag ist extravagant und reich an Metaphern. Inhaltlich werden dabei atheistische und biblische Themen wie der Tod Gottes, die Kainsgeschichte oder Satan als Symbol des Bösen aufgegriffen. Die Musik – eine Verbindung von klassischer Musik, Dark Wave und Post-Industrial – wird als besonders düster, klassisch und mittelalterlich wahrgenommen. Mit den Club-Hits Gottes Tod und Kain und Abel erwies sich Satanische Verse für Teile des Dark Wave musikalisch und soziokulturell als wegweisend, da das mit von dem Demo ausgehende Genre Neue Deutsche Todeskunst (NDT) die Gothic-Szene der 1990er-Jahre prägte. Entsprechend gilt es als eine wesentliche Veröffentlichung der NDT, des Dark Wave und der schwarzen Musik insgesamt.

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Hoher Meißner und „Frau Holles Blumenwiese“
Hoher Meißner und „Frau Holles Blumenwiese“

Mit der Bezeichnung Meißner und Meißner Vorland wurden mehrere Flächen auf und um den höchsten Berg im nordöstlichen Hessen als ein Fauna-Flora-Habitat-Gebiet (FFH-Gebiet) in das länderübergreifende Netz besonderer Schutzgebiete Natura 2000 integriert. Natura 2000 hat den Erhalt der biologischen Vielfalt zum Ziel und soll dem anhaltenden Rückgang von wildlebenden Arten und ihrer natürlichen Lebensräume entgegenwirken. Die rechtlichen Grundlagen für das Schutzgebietssystem bilden die Vogelschutzrichtlinie und die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der Europäischen Union. Begründet wurde die Schutzwürdigkeit des Meißners und seines Vorlands mit der außergewöhnlichen Vielfalt der Landschaft, die einen großflächig zusammenhängenden Lebensraumkomplex aus verschiedenartigen Wäldern, extensiv genutztem Grünland, naturnahen Fließgewässern und verschiedenen Sonderstandorten wie Blockhalden, Felsen und Mooren besitzt. Die in dem Gebiet vorkommenden edellaubholzreichen Blockschuttwälder mit ihren seltenen und gefährdeten Tier- und Pflanzenarten werden als von „nationaler Bedeutung“ angesehen.

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Blick von der Pfannspitze entlang des Hauptkamms nach Osten
Blick von der Pfannspitze entlang des Hauptkamms nach Osten

Der Karnische Hauptkamm ist eine Gebirgsgruppe der Südlichen Kalkalpen und ein Teil der Karnischen Alpen. Er verläuft entlang der Grenze zwischen Österreich (Osttirol, Kärnten) und Italien (Südtirol, Belluno, Friaul). Der Kamm erreicht seinen höchsten Punkt in der Hohen Warte mit 2780 m ü. A. Der rund 110 km lange, von West nach Ost verlaufende Karnische Hauptkamm bildet fast durchgehend eine Wasserscheide zwischen dem Schwarzen Meer und der Adria.

Tektonisch gehören die Karnischen Alpen zum Südalpin und sind gegen Norden durch die Periadriatische Naht vom Ostalpin getrennt. Die Geologie des Gebirges ist äußerst vielfältig und umfasst Gesteine aus dem Paläozoikum und dem Mesozoikum. Die ältesten Gesteinsschichten wurden an der Grenze zwischen Ediacarium und Kambrium gebildet und sind etwa 550 Millionen Jahre alt. Das weitgehend naturnahe Gebiet mit seiner stark gegliederten Höhenzonierung bietet Lebensräume für viele Tier- und Pflanzenarten und steht auf italienischer Seite größtenteils unter Naturschutz.

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Strukturformel von Kristallviolett
Strukturformel von Kristallviolett

Kristallviolett (nach dem botanischen Namen des Enzians auch Gentianaviolett beziehungsweise Enzianviolett genannt, nach dem Colour Index C.I. Basic Violet 3) ist eine organisch-chemische Verbindung mit der Summenformel C25H30N3Cl.

Es gehört zur Gruppe der Triphenylmethanfarbstoffe, die eine wichtige kommerzielle Farbstoffklasse bilden, und war mit einer der ersten synthetischen Farbstoffe. Der Name Enzianviolett bezieht sich auf die Farbe, die den Blütenblättern bestimmter Enzianarten ähnelt. In festem Zustand hat es einen goldgrünen, metallischen Glanz, in Wasser gelöst erscheint es dunkelviolett. Kristallviolett wurde 1883 zum ersten Mal gezielt hergestellt. Es wird unter anderem in Druckfarben, zur Herstellung von dokumentenechten Stiften, Stempel- und hektografischen Farben sowie zum Färben von Papier verwendet. Als histologisches Färbemittel und in der Gram-Färbung wird es zur Klassifizierung von Bakterien verwendet. In der Tiermedizin wurde Kristallviolett in einer Vielzahl von Anwendungen eingesetzt.

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