Welden (Adelsgeschlecht)

schwäbisches Uradelsgeschlecht

Welden ist der Name eines schwäbischen Uradelsgeschlechts, welches im 17. Jahrhundert in den Reichsfreiherrenstand erhoben wurde. Im 18. Jahrhundert blühte die Familie in den Linien Großlaupheim, Kleinlaupheim und Hochaltingen.

Stammwappen derer von Welden
Wappen nach Siebmacher
Wappen der Freiherren von Welden
Sigmund von Welden
Fürstbischof Ludwig Joseph von Welden
Ludwig von Welden

Geschichte Bearbeiten

Das alte angeblich fränkische Dienstmannen-Geschlecht, welches der Legende nach bereits um 980 den Adelsstand angehört haben soll, führte seinen Namen nach dem Stammsitz Welden bei Augsburg. Eine edelfreie Herkunft ist in den Quellen jedoch nicht belegbar. Die Herren von Welden waren zunächst Lehnsnehmer der Markgrafen von Burgau. Im 12. Jahrhundert erscheint Adalbert de Waeldiv als Zeuge, 1202 Anshalmus de Weldin und 1256 Ulricus de Welden.[1] In der gestifteten Kirche Mariä Verkündigung in Welden fand 1206 vor dem Hochaltar Ritter Ulrich von Welden seine letzte Ruhestätte.

1379 belehnte Herzog Leopold III. Uz von Welden mit der Herrschaft. 1405 stiftete er einen Frühmesser und 1406 zusammen mit seiner Frau Verena von Stein der Kirche einen neuen Hochaltar. Die Burgherren erhielten 1402 über den Markt Welden die Blutgerichtsbarkeit von den Landvögten von Burgau. 1520 ernannte man Albrecht von Welden zum Erbschenk des Hochstiftes Augsburg. 1550 kauften die Brüder Michael und Carl von Welden von den Pappenheimern Erolzheim. Nach dem Bauernkrieg von 1582 belehnte Österreich das Geschlecht mit der Herrschaft Laupheim. 1585 erwarben die Familie von den Erben der Herren von Hürnheim Hochaltingen.

1591 fungierten Michael und Carl von Welden als Räte des Fürstbischofs von Augsburg. Aus wirtschaftlicher Not verkauften sie 1594 Erolzheim an Konrad von Bemmelberg[2] und 1597 Welden um 140.000 Gulden an die Fugger. Im 17. Jahrhundert wurde die Familie in den Reichsfreiherrenstand erhoben. Kaiser Ferdinand III. ernannte Johann Jacob Freiherr von Welden zum Erbtruchsess. 1706 bekleidete Hieronymus von Welden das Amt des Obersthofmarschalls des Fürstbischofs von Eichstätt sowie des Amtspflegers von Nassenfels. Aus finanziellen Gründen gestatte 1724 Carl Damian von Welden in Laupheim die Gründung einer Jüdischen Gemeinde.[3]

Johann Alexander von Welden vertrat als Ausschuss die schwäbische Reichsritterschaft. 1764 trat die Linie Hochaltingen den gleichnamigen Ort an die Grafen von Oettingen-Spielberg ab. Von 1766 bis 1788 amtierte Johann Ludwig Joseph von Welden als Fürstbischof von Freising. Carl Albrecht von Welden, Oberhaupt der Großlaupheimer Linie, war bis zu seinem Tode 1808 als k. k. Kämmerer, kurfürstlich-bayerischer Geheimrat und Oberamtmann zu Mayenberg. Die Linie Großlaupheim gründete im 19. Jahrhundert ein Familienfideikommiss.[4] Bis zur Säkularisation führte das jeweilige Linien-Oberhaupt den Titel eines Erbschenk des Hochstifts Augsburg.

Constantin Ludwig von Welden diente seit 1792 als Hofrat des Fürstbischofs von Würzburg und darauf von 1815 bis 1832 Generalkreiskommissär des Obermainkreises. Zu den bekanntesten Mitgliedern gehörte Ludwig von Welden, österreichischer Feldzeugmeister und zeitweise Oberkommandierender der Armee des Kaisertums Österreich in Ungarn. Seine Tochter heiratete den österreichischen Politiker Richard Belcredi. Georg Karl von Welden war zuletzt Regierungspräsident von Schwaben und Neuburg. 1864 kaufte Max August von Welden die Hofmark Leutstetten. 1875 erwarb Prinz Ludwig von Bayern von den Freiherr von Welden Leutstetten.

Besitzungen Bearbeiten

Wappen Bearbeiten

Das Stammwappen zeigt im der Länge nach geteilten Schild, vorne Rot ohne Bild, hinten in Grün ein silberner Querbalken.

Angehörige Bearbeiten

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Welden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. J. Siebmachers grosses und allgemeines Wappenbuch: Die Wappen des Württemberger Adels. Bauer & Raspe, 1857 (google.com [abgerufen am 16. März 2022]).
  2. Historie: Gemeinde Erolzheim. Abgerufen am 16. März 2022.
  3. Laupheim und seine jüdische Geschichte. Abgerufen am 17. März 2022.
  4. Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon. 1870 (google.com [abgerufen am 16. März 2022]).