Watzum (Uehrde)

Ortsteil von Uehrde, Niedersachsen

Watzum ist ein Ortsteil der niedersächsischen Gemeinde Uehrde der Samtgemeinde Elm-Asse im Landkreis Wolfenbüttel, in dem im Dezember 2016 216 Einwohner lebten.

Watzum
Gemeinde Uehrde
Koordinaten: 52° 7′ N, 10° 47′ OKoordinaten: 52° 6′ 56″ N, 10° 46′ 52″ O
Höhe: 107 m
Einwohner: 218 (2. Nov. 2022)[1]
Eingemeindung: 1. März 1974
Postleitzahl: 38170
Vorwahl: 05332
Watzum (Niedersachsen)
Watzum (Niedersachsen)

Lage von Watzum in Niedersachsen

Blick auf Watzum
Blick auf Watzum

Geschichte Bearbeiten

Die Existenz des bäuerlichen Siedlungsdorfes ist seit 1195 urkundlich belegt, damals erstmals erwähnt als „Wattekesheim“.[2] Um 1220 und 1270 wurde es Watkessem und im 14. Jahrhundert Wattekessem genannt. Später heißt es auch „Watzem“.[3] Bei den Einwohnern und in den Nachbardörfern existiert in der ostfälischen Mundart der Region auch heute noch der Name „Watzen“.

Die Edelherren von Meinersen waren in Watkessem begütert. Sie gaben 1220 aus ihrem Eigenbesitz 5 Hufen als Lehen an Balduin von Dahlum und 1 Hufe als Lehen an Bruno von Gustedt.[4]

Seit der Eingemeindung, die am 1. März 1974 in Kraft trat, ist der Ort ein Teil der Gemeinde Uehrde.[5]

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Rittergut Watzum
  • Das markanteste Bauwerk und Wahrzeichen des Dorfes ist die Kirche, die wie eine Burg auf einer Anhöhe mitten im Dorf steht und bis weit in die Region sichtbar ist. In Teilen stammt sie aus dem 12. Jahrhundert und wurde vermutlich vom Welfenhaus gegründet.[6] Es wird aber auch überliefert, dass die Watzumer Kirche von Tempelrittern erbaut worden sein soll.[7] Später stand sie unter dem Patronat des Deutschen Ordens
  • Das Ortsbild wird außerdem durch das Watzumer Rittergut geprägt, es wurde 1704 vom braunschweigischen Landesbaumeister Hermann Korb errichtet und hat einen weiträumigen Gutspark. Seit dem Mittelalter hatte die Ministerialenfamilie derer von Weferlingen das Rittergut inne. Eine außereheliche Tochter Herzog Heinrichs des Jüngeren[8] heiratete im 16. Jahrhundert in die Familie von Weferlingen ein. Mit Hilfe ihrer Mitgift konnte das Dorf nach einer Zerstörung durch den Schmalkaldischen Krieg wieder aufgebaut werden.[6] Mittlerweile ist die Familie von Weferlingen ausgestorben.
  • Als weitere markante Gebäude sind noch der Möhringsche und der Eppersche Hof erwähnenswert. Sie unterliegen beide der Denkmalpflege.

Persönlichkeiten Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Watzum (Uehrde) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Samtgemeinde Elm-Asse: Bevölkerungszahlen & Flächengrößen. In: elm-asse.de. 2. November 2022, abgerufen am 24. November 2022.
  2. Kirstin Casemir: Die Ortsnamen des Landkreises Wolfenbüttel und der Stadt Salzgitter. Verlag für Regionalgeschichte, Bielefeld 2003, ISBN 3-89534-483-4, S. 341.
  3. Martin Zeiller: Watzem. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Ducatus Brunswick et Lüneburg (= Topographia Germaniae. Band 15). 1. Auflage. Matthaeus Merians Erben, Frankfurt am Main 1654, S. 201 (Volltext [Wikisource]).
  4. Peter Przybilla: Die Edelherren von Meinersen, Hrsg.: Uwe Ohainski und Gerhard Streich, Hahnsche Buchhandlung Hannover 2007, S. 541
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 273.
  6. a b Dörfer der Region Braunschweig
  7. Hinweis auf www.elmsagen.de (Memento des Originals vom 16. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.elmsagen.de
  8. Es handelt sich um Sidonie von Kirchberg, eine Tochter Eva von Trotts, der Geliebten von Herzog Heinrich dem Jüngeren. Heinrich versorgte seine außerhelichen Kinder mit dem Adelstitel „von Kirchberg“.
  9. Johann Heinrich Christoph Gravenhorst: Der praktische Imker. Lehrbuch der rationellen Bienenzucht auf beweglichen und unbeweglichen Waben. 2017, ISBN 978-3-7433-9440-7 (Nachdruck der Ausgabe von 1883).
  10. Johann Heinrich Christoph Gravenhorst in: Deutsche Biographie