Walter Kunerth

deutscher Maschinenbauingenieur, Manager und Ehren- und Honorarprofessor der Universität Stuttgart

Walter Kunerth (* 19. November 1940[1]) ist ein deutscher Maschinenbauingenieur, Manager und Honorarprofessor der Universität Stuttgart.

Walter Kunerth

Leben Bearbeiten

Kunerth studierte Maschinenbau an der Universität Stuttgart. Er war von 1966 bis 1976 am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) tätig. Er beschäftigte sich dort wissenschaftlich und in der Industrieberatung mit Fragen der Unternehmensorganisation. Ab 1973 war er Mitglied der Institutsleitung.

1974 promovierte er an der Universität Stuttgart bei Professor Warnecke mit der Arbeit, Beurteilung des Investitionsobjektes „EDV-gestütztes Fertigungssteuerungssystem“. An der Universität Stuttgart lehrte er auch von 1968 bis 1998, zuerst als Lehrbeauftragter, ab 1987 als Honorarprofessor.

1976 bis 1997 war er für Siemens tätig. Von 1984 bis 1987 war er Leiter des Geschäftsgebietes Automobilelektronik. Dieses steigerte in dieser Zeit den Umsatz von 40 auf 350 Millionen DM. Von 1988 bis 1993 war er Vorsitzender des Bereichsvorstandes Automobiltechnik. Dieser wuchs in dieser Zeit von 1,6 Milliarden auf 3,2 Milliarden DM und wurde 2007 für 11,4 Milliarden € an die Continental AG verkauft.

Ab 1992 war er Mitglied des Siemens-Vorstandes, ab 1993 Mitglied des Zentralvorstandes.[2] In dieser Funktion war er verantwortlich für die Zentrale Forschung und die Zentrale Produktion und Logistik. Ferner betreute er die Bereiche Automobiltechnik, Antriebs-, Schalt- und Installationstechnik, Passive Bauelemente und Röhren sowie Elektromechanische Komponenten. Daneben war er verantwortlich für das weltweite Effizienzprogramm „TOP“ (Time Optimized Processes)[3].[4] Dieses führte zu einer Verbesserung der Kostenposition von Siemens um 30 Milliarden DM innerhalb von 4 Jahren. Kunerth war außerdem Stellvertretender Vorsitzender des Senats der Fraunhofer-Gesellschaft, Mitglied des Senats der Helmholtz-Gemeinschaft und Stellvertretender Vorsitzender des DIN-Präsidiums.

Ende 1997 schied Kunerth bei Siemens aus. Danach hatte Walter Kunerth verschiedene Aufsichtsratspositionen inne:

Aufsichtsratsvorsitzender bei:

Beiratsmitglied

Mitglied des Aufsichtsrates:

Mitglied des Board of Directors:

Daneben war er Senior Advisor für Mergers an Akquisitions bei Lazard & Co. GmbH.

Heute lebt er in Regensburg und ist als Industrieberater tätig.[5]

Publikationen (Auswahl) Bearbeiten

  • Beurteilung des Investitionsobjekts „EDV-gestütztes Fertigungssteuerungssystem“. Ablauf der Investitionsbeurteilung und des Investitionsentscheidungsprozesses am Beispiel der Materialdisposition. [Diss.] Universität Stuttgart, 1974.
  • Praxis der Sachnummerung. VDI-Verlag, Düsseldorf, 1974, ISBN 978-3-18-403050-6.
  • mit Günter Werner: EDV-gerechte Verschlüsselung. Grundlagen u. Anwendung moderner Nummernsysteme. Forkel Verlag, Stuttgart/Wiesbaden, 1974, ISBN 978-3-7719-6090-2.
  • Konzeption eines EDV-gestützten Fertigungssteuerungssystems. Techn.-organisator. Bestimmungsfaktoren und ihre Auswirkungen auf die Gestaltung der Hardware. Fachbericht aus dem Institut für Produktionstechnik und Automatisierung der Fraunhofer-Gesellschaft an der Universität Stuttgart, Beuth Verlag, Berlin/Köln, 1976, ISBN 978-3-410-37940-9.
  • Investitionsbeurteilung von technisch-organisatorischen Informationssystemen. Krausskopf Verlag, Mainz, 1976, ISBN 978-3-7830-0109-9.
  • Menschen Maschinen Märkte. Die Zukunft unserer Industrie sichern. Springer Verlag, März 2013, ISBN 978-3-642-93556-5.

Ehrungen Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Kunerth, Walter. In: Wer ist wer?, Band 34, Schmidt Rönhild, 1995, ISBN 978-3-7950-2017-0, S. 783.
  2. Walter Kunerth in der Notable Names Database (englisch)
  3. Personal-Karussell bei Siemens dreht sich. Tagesspiegel, 17. Juli 1997.
  4. Eine Revolution von oben. Der Spiegel 45/1994, 7. November 1994.
  5. Walter Kunerth Industrieberatung. meinestadt.de; abgerufen am 30. Juli 2017.
  6. Walter Kunerth bei Bloomberg
  7. Matthäus-Runtinger-Medaille, Stadt Regensburg; abgerufen am 28. Juli 2017.