Der Wahlbezirk Galizien 25 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Galizien. Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.

Wahlbezirk Galizien 25
Land Österreich-Ungarn
Kronland Galizien
Wahlkreisnummer 25
Typ Stadtwahlkreis
Region Sanok, Dobromil, Stary Sambor, Krosno, Korczyna
Anwesende Bevölkerung  29.761  (1910)
Umgangssprachen Polnisch (89.4 %), Ruthenisch (9.9 %)
Wahlberechtigte 5.717  (1911)
Abgeordnete


Geschichte Bearbeiten

Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 516 Wahlbezirke, wobei mit Ausnahme Galiziens in jedem Wahlbezirk ein Abgeordneter im Zuge der Reichsratswahl gewählt wurde. In Galizien wurde in den Städtewahlkreisen je ein Abgeordneter gewählt, in den Landgemeindewahlkreisen Galiziens wurden zwei Abgeordneter ermittelt.

Der Wahlkreis Galizien 25 umfasste die Städte Sanok (Gerichtsbezirk Sanok), Dobromil (Gerichtsbezirk Dobromil), Stary Sambor (Gerichtsbezirk Stary Sambor), Krosno und Korczyna (beides Gerichtsbezirk Krosno).[1]

Aus der Reichsratswahl 1907 ging der Vertreter der Polnischen Demokratisch-Nationalen Partei Wincenty Jabłoński als Sieger hervor. Jabłoński konnte sein Mandat bei der Reichsratswahl 1911 verteidigen.

Wahlergebnisse Bearbeiten

Reichsratswahl 1907 Bearbeiten

Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang) durchgeführt. Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit für Jabłoński im ersten Wahlgang. Unter den Stimmen für sonstige Kandidaten war auch der Kandidat der Jüdischen Nationalpartei Jesajah Gottlieb, dessen Stimmen jedoch nicht extra ausgewiesen wurden.

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Prozent
Wincenty Jabłoński Polnische Demokratisch-Nationale Partei 2507 71,1 %
Jan Parfiński Polnische Volkspartei 638 18,1 %
Roman Sekela Ukrainische Nationaldemokratische Partei 321 9,1 %
Sonstige Parteien 62 1,8 %
Wahlberechtigte: 4595, Ungültige/Leere Stimmen: 40, Wahlbeteiligung: 77,6 %

Reichsratswahl 1911 Bearbeiten

Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911 durchgeführt. Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit für Jabłoński im ersten Wahlgang.

Kandidat Partei Wahlkreis-
stimmen
Prozent
Wincenty Jabłoński Polnische Demokratisch-Nationale Partei 3113 64,4 %
Moritz Goldberg Jüdische Nationalpartei 1721 35,6 %
zersplitterte Stimmen 2 0,0 %
Wahlberechtigte: 5717, Ungültige/Leere Stimmen: 23, Wahlbeteiligung: 85,0 %

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder. 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“

Literatur Bearbeiten