WAKO Deutschland

Deutscher Fachverband für Kickboxen

Dem Bundesfachverband für Kickboxen (WAKO Deutschland) e.V. sind 15 Landesverbände angeschlossen[2] und über diese etwa 350 Mitgliedsvereine und -studios mit rund 30.000 Mitgliedern in der Bundesrepublik Deutschland.[1] Der gemeinnützige Verband ist Mitglied in der World Association of Kickboxing Organizations sowie im Institut für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT).

WAKO Deutschland
Sportart Kickboxen
Gegründet 5. Juli 1997
Präsident Oliver Hahl
Vorstand Oliver Hahl, Andreas Riem
Vereine 354[1]
Mitglieder 29.978[1]
Verbandssitz Ebern
Offizielle Sprache(n) deutsch
Website wako-deutschland.de

Geschichte Bearbeiten

 
Am 2. Dezember 2017 wird die WAKO Deutschland auf der Mitgliederversammlung in Koblenz als 101. Mitglied im DOSB (Deutscher Olympischer Sportbund) aufgenommen. Als Dank überreichte WAKO-Präsident Jürgen Schorn (links) im Beisein von WAKO-Vizepräsident Rudi Brunnbauer (rechts) DOSB-Präsident Alfons Hörmann (Mitte) die Ausrüstung von Leonard Ademaj, mit der dieser noch zwei Monate zuvor Weltmeister wurde. Dieses Geschenk fand einen Platz im Sportmuseum in Frankfurt.

1977 gründeten Georg F. Brückner und Gustav Baaden in Berlin gemeinsam mit Jochen Böckmann, Peter Blankenburg, Gerd Lemmens und Mike Anderson die WAKO Germany[3] / Deutscher Kickboxverband.[4] Nach finanziellen Problemen musste der damals gegründete Verband im Jahr 1997 Konkurs anmelden. Um das Kickboxen in Deutschland nicht untergehen zu lassen, trafen sich am 5. Juli 1997 einige Kickboxbegeisterte, die dies verhindern wollten und gründeten die WAKO Deutschland e.V. Man bot nach der Gründung allen Kickboxvereinen an, sich der WAKO Deutschland anzuschließen.[5]

Nach erneuten Problemen fanden 1999 Neuwahlen statt. Letztendlich war es Peter Zaar (Nordrhein-Westfalen), der sich dazu durchringen konnte, als Präsident die Führung des Verbandes zu übernehmen und das Schiff wieder auf Kurs zu bringen und so die WAKO Deutschland e.V. vor dem Untergang zu retten. Ihm standen Michael Wübke (Hamburg) als Vizepräsident und Werner Soßna (Bayern), ebenfalls als Vizepräsident sowie Geschäftsführer, zur Seite.[6]

2015 wurde ein neues Präsidium mit Jürgen Schorn (Präsident), Andreas Riem (Vizepräsident) sowie Rudi Brunnbauer (Vizepräsident) gewählt.[7] Dieses Präsidium machte es sich zur Hauptaufgabe, die Aufnahme in den Deutschen Olympischen Sportbund zu realisieren.[8] Anfang Dezember 2017 war es dann auf der Mitgliederversammlung in Koblenz so weit, die WAKO Deutschland wurde vom Deutschen Olympischen Sportbund als 101. Mitglied aufgenommen.[9][10] Alfons Hörmann (Präsident DOSB) verkündete die einstimmige Aufnahme der WAKO Deutschland in den DOSB. Somit gelang dem Präsidium um Jürgen Schorn das, wovon alle Kickboxer von Beginn an geträumt haben. Kickboxen war von diesem Zeitpunkt an offiziell anerkannte Sportart in Deutschland. Dieser Schritt war ein Meilenstein für alle Kickboxer in Deutschland.[11]

Disziplinen Bearbeiten

Folgende Disziplinen werden vom Bundesfachverband für Kickboxen angeboten.

  • Freestyle Formen
  • Point Fighting
  • Leichtkontakt
  • Kick Light
  • Vollkontakt
  • Low Kick
  • K-1

Turniere Bearbeiten

 
Nicole Trimmel bei der German Open 2010 in Eberswalde

Folgende Turniere werden von der WAKO Deutschland jährlich veranstaltet:

  • German Open (Internationale Deutsche Meisterschaft)
  • Deutsche Meisterschaft
  • Deutschlandpokal / Georg-F.-Brückner-Gedächtnisturnier

Für die Teilnahme an der deutschen Meisterschaft qualifizieren sich die erfolgreichsten Kämpfer der einzelnen Bundesländer über ihre Landesmeisterschaften.

Erfolge Bearbeiten

Internationale WAKO-Meistertitel von Athleten der WAKO Deutschland.[12]

Weltmeister Bearbeiten

Vollkontakt Bearbeiten

Jahr Austragungsort Land Weltmeister Gewichtsklasse
1978 Berlin Deutschland  Deutschland Peter Harbrecht bis 74 kg
1979 Tampa Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Ali Pehlivan bis 57 kg
1979 Tampa Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Ferdinand Mack bis 69 kg
1983 London England  England Heinz Klupp bis 67 kg
1983 London England  England Ferdinand Mack bis 71 kg
1983 London England  England Neidhard Heiderhoff bis 80 kg
1983 London England  England Martin Roetzer bis 91 kg
1985 London England  England Gabriel Damm bis 54 kg
1985 London England  England Michael Kuhr bis 60 kg
1985 London England  England Bodo Daniel bis 71 kg
1985 London England  England Ferdinand Mack bis 75 kg
1985 London England  England Alois Hofmann bis 91 kg
1985 London England  England Martin Roetzer plus 91 kg
1987 München Deutschland  Deutschland Peter Hiereth bis 54 kg
1987 München Deutschland  Deutschland Mario Dimitroff bis 67 kg
1987 München Deutschland  Deutschland Ferdinand Mack bis 75 kg
1989 Mestre Italien  Italien Ralf Kunzler bis 75 kg
1991 Paris Frankreich  Frankreich Klemens Willner bis 67 kg
1991 Paris Frankreich  Frankreich Rene Hübsch bis 91 kg
1993 Budapest Ungarn  Ungarn Frank Schmitt bis 75 kg
1995 Kiew Ukraine  Ukraine Jeanette Witte bis 65 kg
2003 Paris Frankreich  Frankreich Muamer Hukic bis 86 kg
2005 Szeged Ungarn  Ungarn Fatma Akyüz bis 52 kg
2009 Lignano Sabbiadoro Italien  Italien Julia Irmen bis 65 kg
2011 Dublin Irland  Irland Eugen Waigel bis 91 kg
2011 Dublin Irland  Irland Anja Renfordt über 70 kg
2013 Antalya Turkei  Türkei Jessica Heymann bis 56 kg
2013 Antalya Turkei  Türkei Eugen Waigel bis 91 kg
2015 Dublin Irland  Irland Johannes Wolf bis 57 kg
2015 Dublin Irland  Irland Kian Golpira bis 63,5 kg
2017 Budapest Ungarn  Ungarn Johannes Wolf bis 57 kg
2017 Budapest Ungarn  Ungarn Julia Irmen bis 65 kg

Leichtkontakt Bearbeiten

Jahr Austragungsort Land Weltmeister Gewichtsklasse
1989 Mestre Italien  Italien Sabrina Englert bis 55 kg
1989 Mestre Italien  Italien Heinz Bresser bis 74 kg
1993 Atlantic City (New Jersey) Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Jorge Coelho bis 63 kg
1993 Atlantic City (New Jersey) Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Birgit Sasse bis 65 kg
1993 Atlantic City (New Jersey) Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Jean Marc Coumba bis 89 kg
1999 Caorle Italien  Italien Martin Albers bis 84 kg
2001 Maribor Slowenien  Slowenien Birgit Sasse bis 70 kg
2001 Maribor Slowenien  Slowenien Dirk Kindl bis 89 kg
2001 Maribor Slowenien  Slowenien Marc Frantzen bis 94 kg
2003 Paris Frankreich  Frankreich Jorge Coelho bis 63 kg
2005 Szeged Ungarn  Ungarn Michael Reinbold bis 89 kg
2005 Szeged Ungarn  Ungarn Christian Schulz bis 94 kg
2007 Belgrad Serbien  Serbien Giovanni Nurchi bis 94 kg
2009 Villach Osterreich  Österreich Julia Irmen bis 60 kg
2009 Villach Osterreich  Österreich Frank Feuer bis 89 kg (Veteranen)
2011 Skopje Mazedonien 1995  Mazedonien Achmed Nabo bis 69 kg
2013 Antalya Turkei  Türkei Fabian Fingerhut bis 89 kg
2015 Dublin Irland  Irland Christina Panse bis 55 kg (Veteranen)
2015 Dublin Irland  Irland Steven Glover über 94 kg (Veteranen)
2017 Budapest Ungarn  Ungarn Alexandra Latocha bis 55 kg (Master Division)
2017 Budapest Ungarn  Ungarn Dominique Pieczinski über 65 kg (Master Division)

Point Fighting Bearbeiten

Jahr Austragungsort Land Weltmeister Gewichtsklasse
1979 Florida Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Andreas Lindemann bis 63 kg
1979 Florida Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Andreas Branasch bis 69 kg
1979 Florida Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Harald Edel bis 84 kg
1981 Mailand Italien  Italien Rainer Knell bis 57 kg
1981 Mailand Italien  Italien Ulf Schmidt bis 63 kg
1981 Mailand Italien  Italien Fritz Bißot bis 69 kg
1981 Mailand Italien  Italien Heinz Gerd Hinz bis 74 kg
1981 Mailand Italien  Italien Harald Edel bis 84 kg
1983 London England  England Ludger Dietze bis 79 kg
1985 London England  England Christine Ganzmann bis 50 kg
1985 London England  England Gerda Mack bis 55 kg
1985 London England  England Reiner Walter bis 69 kg
1987 München Deutschland  Deutschland Angela Schmid (Sportlerin) bis 55 kg
1987 München Deutschland  Deutschland Oliver Drexler bis 57 kg
1987 München Deutschland  Deutschland Robert Ulbrich bis 69 kg
1991 London England  England Karin Schiller bis 50 kg
1991 London England  England Martin Kilgus bis 63 kg
1993 Atlantic City (New Jersey) Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Oliver Drexler bis 57 kg
1993 Atlantic City (New Jersey) Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Ralf Kunzler bis 79 kg
1995 Stuttgart Deutschland  Deutschland Miriam Diller bis 60 kg
1995 Stuttgart Deutschland  Deutschland Martin Kilgus bis 63 kg
1995 Stuttgart Deutschland  Deutschland Thomas Pfaffl bis 69 kg
1997 Danzig Polen  Polen Martin Kilgus bis 63 kg
1997 Danzig Polen  Polen Gerlinde Melch über 65 kg
2001 Maribor Slowenien  Slowenien Daniel Weil bis 79 kg
2007 Lissabon Portugal  Portugal Melanie Moder bis 65 kg
2009 Lignano Sabbiadoro Italien  Italien Andreas Riem (Sportler) bis 84 kg (Veteranen)
2011 Dublin Irland  Irland Frank Feuer bis 94 kg (Veteranen)
2013 Antalya Turkei  Türkei Andreas Riem (Sportler) bis 84 kg (Veteranen)
2017 Budapest Ungarn  Ungarn Leonard Ademaj bis 84 kg (Master Division)

Musikformen Bearbeiten

Jahr Austragungsort Land Weltmeister Kategorie
1995 Stuttgart Deutschland  Deutschland Antony Spatola Softstyle
1997 Danzig Polen  Polen Antony Spatola Softstyle Waffen
2001 Maribor Slowenien  Slowenien Sandra Hess Hardstyle
2001 Maribor Slowenien  Slowenien Christian Brell Hardstyle Waffen
2005 Marokko  Marokko Michael Möller Softstyle
2009 Lignano Sabbiadoro Italien  Italien Denis Morgan Softstyle

Landesverbände Bearbeiten

Der WAKO Deutschland e.V. sind 15 Landesverbände angeschlossen. Von den angeschlossenen Landesverbänden sind Hessen, Berlin, Brandenburg, Sachsen, Hamburg, Niedersachsen, Bayern, Schleswig-Holstein, das Saarland und Nordrhein-Westfalen vom jeweiligen Landessportbund anerkannt.[13]

Bekannte Sportler Bearbeiten

Ehemalige Präsidenten Bearbeiten

  • Jürgen Schorn (2015–2021)
  • Peter Zaar (1999–2015)
  • Ludger Dietze (–1999)
  • Jochen Böckmann

Ehrenpräsidenten Bearbeiten

  • Rudi Brunnbauer
  • Ludger Dietze
  • Jürgen Schorn
  • Peter Zaar

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Budo Do Tameshi e.V. (Hrsg.): KICKBOXEN – Mehr als ein Kampfsport, 2010.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Bestandserhebung 2023. (PDF) Deutscher Olympischer Sportbund, abgerufen am 4. November 2023.
  2. Die Struktur der WAKO Website der WAKO Deutschland. Abgerufen am 20. Januar 2021.
  3. Hall of Fame – Die WAKO Website der WAKO Deutschland. Abgerufen am 20. Januar 2021.
  4. Geschichte und Situation in Deutschland Website der WAKO Deutschland. Abgerufen am 20. Januar 2021.
  5. Geschichte und Situation in Deutschland – Die WAKO Website der WAKO Deutschland. Abgerufen am 20. Januar 2021.
  6. Geschichte und Situation in Deutschland – Die WAKO Website der WAKO Deutschland. Abgerufen am 15. Februar 2023.
  7. Geschichte und Situation in Deutschland – Die WAKO Website der WAKO Deutschland. Abgerufen am 20. Januar 2021.
  8. Ein Traum wird wahr! Website der WAKO Deutschland. Abgerufen am 21. Januar 2021.
  9. Sportbund nimmt Cheerleader und Kickboxer auf. Spiegel Online, 2. Dezember 2017, abgerufen am selben Tage.
  10. Neue Sportverbände im DOSB. Der Deutsche Olympische Sportbund, abgerufen am 20. April 2019.
  11. Ein Traum wird wahr! Website der WAKO Deutschland. Abgerufen am 21. Januar 2021.
  12. Weltmeister – Kickboxen, Sportler Website der WAKO Deutschland. Abgerufen am 20. Januar 2021.
  13. Geschichte und Situation in Deutschland. WAKO Bundesverband, abgerufen am 20. Januar 2021.