Wünschendorf (Pockau-Lengefeld)

Ortsteil von Lengefeld

Wünschendorf ist ein Ortsteil der sächsischen Stadt Pockau-Lengefeld im Erzgebirgskreis.

Wünschendorf
Koordinaten: 50° 45′ N, 13° 11′ OKoordinaten: 50° 44′ 30″ N, 13° 10′ 34″ O
Höhe: 468 m
Einwohner: 558 (9. Mai 2011)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1999
Eingemeindet nach: Lengefeld
Postleitzahl: 09514
Vorwahl: 037367
Wünschendorf (Sachsen)
Wünschendorf (Sachsen)

Lage von Wünschendorf in Sachsen

Geografie Bearbeiten

Lage Bearbeiten

 
Wünschendorf von Lengefeld aus (2016)

Das Waldhufendorf Wünschendorf liegt etwa 2,5 Kilometer nordnordwestlich von Lengefeld im Erzgebirge. Es liegt größtenteils in der Quellmulde eines nach Westen der Flöha zufließenden Baches. Im Südwesten grenzt der Bornwald an die Flur.

Durch den Ort führt die Staatsstraße 223 FlöhaOlbernhau, über eine Kreisstraße besteht Anschluss an die östlich gelegenen Orte Rauenstein und Reifland.

Nachbarorte Bearbeiten

Stolzenhain Floßmühle
Börnichen/Erzgeb.   Reifland
Neunzehnhain Lengefeld Rauenstein

Geschichte Bearbeiten

 
Damm-Mühle Wünschendorf
 
Rittergut Wünschendorf (um 1860)

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes datiert aus dem Jahre 1369 als Windesdorf.[2]

Mit der Reformation 1539 kam der Ort zur Parochie Lengefeld. 1550 wird die südöstlich, am Lautenbach liegende Damm-Mühle erstmals erwähnt. Die Grundherrschaft lag ab 1551 beim Rittergut Rauenstein. 1590 wurde Wünschendorf ein Amtsdorf des neugeschaffenen Amtes Rauenstein.

1696 unterstand Wünschendorf der Herrschaft des örtlichen Rittergutes – das Herrenhaus wurde nach 1945 zur Baumaterialgewinnung abgerissen, bis heute erhalten ist das Eingangsportal.

Am 1. Mai 1839 wurde Wünschendorf vom Rittergut getrennt und bildete mit Stolzenhain eine eigenständige Gemeinde.

1850 wurde durch Robert Weber die Spielwarenproduktion eingeführt. 1877 wurde eine Schule errichtet, 1977 wurde diese endgültig geschlossen.

1893 wurde in der ehemaligen Spinnerei im Flöhatal eine Räderfabrik eingerichtet. 1899 erfolgte die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr. Bereits 1900 wurde Wünschendorf an das Fernsprechnetz angeschlossen, 1913 erfolgte der Anschluss ans Elektrizitätsnetz. 1920 kam es zur Auflösung des Rittergutsbezirkes. 1925 gründete sich die „Bruno Wagner KG, Blech- und Metallwarenfabrik“.

Bei einem Luftangriff am 15. Februar 1945 wurden sechs Menschen getötet, insgesamt fielen 186 Menschen dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer.

Am 1. Oktober 1948 wurde die Siedlung Neunzehnhain eingemeindet.

1875 erhielt der Ort mit der Station „Reifland“ Eisenbahnanschluss an der Flöhatalbahn. 1905 erfolgte die Aufstufung zum Bahnhof und 1939 erhielt dieser den bis heute geltenden Namen „Reifland-Wünschendorf“.[3]

Zum 1. Januar 1999 wurde Wünschendorf mit Stolzenhain und Neunzehnhain nach Lengefeld eingemeindet.[4]

Entwicklung der Einwohnerzahl Bearbeiten

Jahr Einwohnerzahl[2]
1552 18 besessene Mann, 15 Häusler, 13 Inwohner
1764 16 besessene Mann, 19 Häusler, 8 Hufen
1834 495
1871 764
Jahr Einwohnerzahl
1890 889
1910 1094
1925 1060
1939 957
Jahr Einwohnerzahl
1946 1002
1950 1140
1964 917
1990 746

Söhne und Töchter des Ortes Bearbeiten

Deutscher Biologe und Hochschuldozent

Literatur Bearbeiten

  • Wünschendorf. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 13. Band. Schumann, Zwickau 1826, S. 324 f.
  • Landratsamt Mittlerer Erzgebirgskreis (Hrsg.): Zur Geschichte der Städte und Gemeinden im Mittleren Erzgebirgskreis, Eine Zeittafel (Teile 1–3)

Weblinks Bearbeiten

Commons: Wünschendorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Kleinräumiges Gemeindeblatt für Pockau-Lengefeld, Stadt. (PDF; 0,86 MB) Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, September 2014, abgerufen am 29. Januar 2015.
  2. a b vgl. Wünschendorf im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  3. Eisenbahnstationen in Sachsen, abgerufen am 3. Januar 2013.
  4. Gebietsänderungen ab 1. Januar 1999 bis 31. Dezember 1999. (PDF; 39 kB) Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, S. 4, abgerufen am 3. Januar 2013.