Vordere-Grund

Seitental der Roten Weißeritz bei Dippoldiswalde im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

Der Vordere-Grund ist ein Seitental der Roten Weißeritz bei Dippoldiswalde im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Im untersten Abschnitt ist er seit 1974 als Teil des Landschaftsschutzgebietes Tal der Roten Weißeritz ausgewiesen.

An der Mündung

Lage Bearbeiten

Als Vordere-Grund wird das Seitental bezeichnet, das unterhalb vom Seifersdorf-Paulsdorfer Kirchweg beginnt und in den Seifersdorfer Grund übergeht. Der Größte Teil des Grundes wurde zu Ackerland gemacht. Er liegt in der Gemarkung von Seifersdorf zwischen der Ortschaft selbst und dem Gründel.[1]

Geschichte Bearbeiten

Durch den Grund verlief die Alte Meißner Straße, die nach dem Bau Neuen Straße im Jahre 1909 an Bedeutung verloren hat. In einem Gutsteilungskaufbrief aus dem Jahre 1716[2] an der Alten Meißner Straße wird der Name des Grundes erstmals genannt. An der Neuen Straße prägen das Bild des Grundes große Pappeln, zwei dieser Pappeln sind am 13. September 2022 notgefällt wurden, oberhalb dieser befand sich ein im Jahre 1798 auf dem Erbgerichtland erwähnter[3] und ein weiterer unterhalb liegender im Jahre 1843 ausgemauerter Brunnen, welche durch Holzröhren die über 6 Bauernfelder verlegt waren, die letzten zwei Bauerngüter an der heutigen Neuen Straße und bei denen eine Leinwandbleiche war, mit Wasser versorgte.[4] Die Brunnen sind 1846 durch eine neue Holzrohrleitung, die vom Kellerbrunnen von dem denkmalgeschützten Haus Obj.Nr. 08963364 an der Seifersdorfer Feuerwehr, bergab Rechtsseitig zu den beiden Gütern führte, abgelöst wurden. Es ist anzunehmen, dass die ersten genannten Brunnen langsam versiegten.[5]

Deponie Bearbeiten

Oberhalb der Mündung in die Weißeritz befand sich seit den 1970er Jahren bis 1990 die Seifersdorfer Deponie, in welche ca. 5.500 m³ Haus- und Sperrmüll sowie Bauschutt und Grünschnitt entsorgt wurden. Die obere Plateauebene wurde 1998 mit Erdaushub bedeckt, im Jahre 2006 wurde der Müll am Hang beräumt, ein Erdaushub vorgenommen und die Deponie verschlossen.[6]

Vorderegrundbach Bearbeiten

Der gleichnamige Bach des Grundes durchläuft ihn in der gesamten Länge, bis auf den verrohrten oberen, zum Acker umgewandelten, Teil. Bei der Mündung in die Weißeritz befindet sich die 1882 errichtete Bachunterführung der Alten Bahntrasse, der Weißeritztalbahn.

Landschaftsschutz Bearbeiten

Am 4. Juli 1974 wurde der untere Abschnitt als Teil des Landschaftsschutzgebietes „Tal der Roten Weißeritz“ unter Schutz gestellt.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Meßtischblatt von 1912, Blatt 81, Dresden Inv.-Nr. SLUB/KS 17800
  2. 12613 Gerichtsbücher, Nr. 045. Staatsarchiv Dresden, S. 207b–209, abgerufen am 27. Juni 2021.
  3. 12613 Gerichtsbücher, Nr. 088. Staatsarchiv Dresden, S. 600b–602, abgerufen am 27. Juni 2021.
  4. 12613 Gerichtsbücher, Nr. 349. Staatsarchiv Dresden, S. 486–490, abgerufen am 27. Juni 2021.
  5. Gerichtsbuch für Seifersdorf. Staatsarchiv Dresden, 1848, S. 40b-47, abgerufen am 15. September 2022 (deutsch).
  6. Altdeponie in Seifersdorf wird saniert. ZAOE, 11. August 2006, abgerufen am 27. Juni 2021.

Koordinaten: 50° 56′ 1,4″ N, 13° 38′ 54,7″ O