Virginijus Šikšnys

litauischer Biochemiker und Professor an der Universität Vilnius

Virginijus Šikšnys (* 26. Januar 1956 in Šiauliai) ist ein litauischer Biochemiker und Professor an der Universität Vilnius.

V. Šikšnys

Virginijus Šikšnys studierte organische Chemie an der Universität Vilnius und schloss das Studium im Jahr 1978 erfolgreich ab. Im Anschluss studierte er bis 1981 Enzymkinetik an der Lomonosov Moscow State University. Im Jahr 1982 promovierte Šikšnys und arbeitete von 1982 bis 1993 am Institut für Angewandte Enzymologie in Vilnius. Im Jahr 1993 war er als Gastwissenschaftler im Prof.-Robert-Huber-Labor am Max-Planck-Institut für Biochemie tätig. Seit 1995 ist er Chefwissenschaftler und Leiter der Abteilung für Protein-DNA-Wechselwirkungen an der Universität Vilnius, seit 2006 Professor an der Universität Vilnius und Mitglied der Litauischen Akademie der Wissenschaften und seit 2007 Vorsitzender des Rats des Instituts für Biotechnologie. 2016 erhielt er den Warren Alpert Foundation Prize und 2018 gemeinsam mit Emmanuelle Charpentier und Jennifer Doudna den Kavli-Preis für Nanowissenschaften. 2019 wurde Šikšnys in die Academia Europaea gewählt.

Forschung und Lehre

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Šikšnys ist durch seine Arbeiten über die Restriktionsendonukleasen und CRISPR/Cas-Systeme bekannt geworden.[1][2] Er leitet die Abteilung für Protein-DNA-Wechselwirkungen der Universität Vilnius.[3] Šikšnys interessiert sich für Struktur-Funktionsbeziehungen von Enzymen, die am Nukleinsäure-Stoffwechsel beteiligt sind.

Seit mehr als zwei Jahrzehnten konzentriert sich die Forschung in Šikšnys Labor auf Restriktionsendonukleasen. Gemeinsam mit Kollegen aus Großbritannien, Polen, Deutschland und anderen Ländern hat Šikšnys an mehr als 20 Restriktionsendonukleasen biochemisch geforscht und von rund einem Drittel die Tertiärstrukturen der Restriktionsendonukleasen analysiert. Seit 2007 untersucht Šikšnys das neu entdeckte bakterielle CRISPR-Cas-System. Er war unter den ersten Forschern, die programmierbare DNA-Schnitte beim Cas9-Ribonukleoprotein nachgewiesen haben.[4][5][6][7] Die neue Technologie zum Genome Editing bei Cas9 wurde von DuPont lizenziert.[8][9] Šikšnys ist Co-Autor von mehr als 90 wissenschaftlichen Publikationen und hat fünf Patentanmeldungen eingereicht.

Literatur

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  • Martin Schlak: Mister Crispr. Eine der größten Revolutionen der Biologie ist die molekulare Genschere. Ein litauischer Forscher hat sie entdeckt. Doch den Ruhm heimsten andere ein. In: Der Spiegel. Nr. 43, 2019, S. 104–107 (online).
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Commons: Virginijus Šikšnys – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Lietuva, T. IV (Biografijos R-Ž, Papildymai A-Ž) [= Litauisch,vol.IV Biografien R-Ž]. Mokslo ir enciklopedijų leidybos centras, Vilnius 2015, ISBN 978-5-420-01758-6, Šikšnys Virginijus, S. 483 (litauisch).
  2. Asmenybės. 1990–2015 m. "Lietuvos pasiekimai": apžvalgų ir biografijų rinkinys, T. II [= Persönlichkeiten. 1990–2015. Litauische Errungenschaften: Studien und Biografien. 1990–2015.]. Leidybos idėjų centras, Vilnius 2015, ISBN 978-6-09955784-7, Šikšnys Virginijus, S. 1036 (litauisch).
  3. Chief Scientist and Head: Prof. Dr. Virginijus Šikšnys. In: ibt.lt. Abgerufen am 26. Januar 2016.
  4. Sarah Zhang: The Battle Over Genome Editing Gets Science All Wrong. wired.com, 4. Oktober 2015, abgerufen am 19. Januar 2015.
  5. Eric S. Lander: The Heroes of CRISPR. In: Cell, 164, 2016, S. 18, doi:10.1016/j.cell.2015.12.041.
  6. G. Gasiunas, R. Barrangou u. a.: Cas9-crRNA ribonucleoprotein complex mediates specific DNA cleavage for adaptive immunity in bacteria. In: Proceedings of the National Academy of Sciences, 109, 2012, S. E2579; doi:10.1073/pnas.1208507109.
  7. Martin Schlak: Mister Crispr. Wie ein litauischer Biochemiker die Chance seines Lebens verpasste. In: Der Spiegel. Nr. 43, 2019, S. 104–107 (online).
  8. DuPont Pioneer Gains Exclusive License for Genome-Editing Technology from Vilnius University. 23. Juni 2015, abgerufen am 19. Januar 2015.
  9. Daniel Grushkin: DuPont in CRISPR-Cas patent land grab. In: Nature Biotechnology, 34, 2016, S. 13; doi:10.1038/nbt0116-13.