Violettsichelhopf

Art der Gattung Rhinopomastus

Der Violettsichelhopf (Rhinopomastus aterrimus), früher Mohrensichelhopf, ist ein afrikanischer Vogel aus der Familie der Baumhopfe (Phoeniculidae).[1][2]

Violettsichelhopf

Violettsichelhopf (Rhinopomastus aterrimus)

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Hornvögel und Hopfe (Bucerotiformes)
Familie: Baumhopfe (Phoeniculidae)
Gattung: Sichelhopfe (Rhinopomastos)
Art: Violettsichelhopf
Wissenschaftlicher Name
Rhinopomastus aterrimus
(Stephens, 1826)

Der Vogel kommt in einem breiten Streifen von Senegal und Guinea bis Sudan, Südsudan und Äthiopien sowie in Angola vor.

Der Lebensraum umfasst baumbestandene Savanne, trockenes, buschiges Land, keine Wälder bis 2000 m Höhe. Je nach Jahreszeit kommt es zu regionalen Wanderungsbewegungen.[3][4]

Das Artepitheton kommt vom Superlativ von lateinisch āter ‚schwarz‘.[5]

Merkmale Bearbeiten

Der Vogel ist 23 bis 27 cm groß und wiegt zwischen 18 und 23 g. Er ist hauptsächlich dunkel und irisierend. Scheitel und Gesicht sind tiefblau, Nacken, Rücken und Schwanzdecken sind violett. Die Handschwingen tragen eine breite weiße Binde, die Handdecken eine variabel ausgeprägte schmale weiße Binde. Der Schwanz hat kein Weiß. Kinn, Kehle, Brust und Bauch sind matt schwarz violett überhaucht. Der abwärts gekrümmte Schnabel ist schwarz, an den Rändern etwas blasser bis cremefarben, der Schnabelwinkel ist gelb. Die Iris ist dunkelbraun, die Füße sind dunkelgrau bis -schwarz. Die Art ähnelt dem Sichelhopf (Rhinopomastus cyanomelas), hat aber einen kürzeren, weniger stark gebogenen schwarzen Schnabel und einen weniger stark gestuften Schwanz mit weißen Spitzen. Das Weibchen hat weniger Violett auf der Oberseite, ist bräunlich-schwarz auf der Unterseite, die Handdecken sind häufiger schwarz als beim Männchen. Jungvögel sind blasser, haben weniger Glanz, die Unterseite ist bräunlich, der Schnabel ist kürzer und weniger gekrümmt, auch ist der Schwanz kürzer. Der im gleichen Lebensraum vorkommende Baumhopf (Phoeniculus purpureus) ist wesentlich größer und weist meist etwas grünen Glanz im Gefieder auf.[3][4]

Geografische Variation Bearbeiten

Es werden folgende Unterarten anerkannt:[3][6]

Stimme Bearbeiten

Der Ruf wird als Folge weithin hörbarer flötend-klagender Laute “kwheep-kwheep-kwheep-...” oder “pooee-pooee-pooee-...” beschrieben mit abfallender Tonhöhe mit kurzem dumpfem Endlaut sowie als pfeifendes “see-see-see” des Weibchens, wenn es vom Männchen gefüttert werden möchte.[3][4]

Lebensweise Bearbeiten

Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Insekten, aber auch kleinen Beeren, die in Büschen und Bäumen, meist oben an Zweigen und kleinen Ästen gesucht werden, seltener am Boden. Die Art turnt geschickt, auch kopfüber. Sie tritt einzeln, in Paaren oder in kleinen Gruppen von bis zu fünf Individuen auf, gerne auch in gemischten Jagdgemeinschaften.

Die Brutzeit dürfte im nördlichen Teil des Verbreitungsgebietes zwischen April bis Juli und September bis Januar liegen, die Art lebt monogam. Das Nest ist in einer Baumhöhle in 1 bis 2 m Höhe. Das Weibchen füttert die Jungen, erhält selbst Nahrung vom Männchen.[3][4]

Gefährdungssituation Bearbeiten

Die Art gilt als nicht gefährdet (Least Concern).[7]

Literatur Bearbeiten

  • J. F. Stephens: Promerops aterrimus. In: General zoology, or Systematic natural history, Bd. 14, Teil 1, S. 257, 1826, Biodiversity Library

Weblinks Bearbeiten

Commons: Violettsichelhopf (Rhinopomastus aterrimus) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Violettsichelhopf, in Avibase – Die Weltvogel-Datenbank. Abgerufen am 5. Januar 2022.
  2. H. Barthel, Ch. Barthel, E. Bezzel, P. Eckhoff, R. van den Elzen, Ch. Hinkelmann & F. D. Steinheimer: Deutsche Namen der Vögel der Erde Vogelwarte Bd. 58, S. 1–214, 2020.
  3. a b c d e J. D. Ligon und G. M. Kirwan: Black Scimitarbill (Rhinopomastus aterrimus), version 1.0. In: J. del Hoyo, A. Elliott, J. Sargatal, D. A. Christie und E. de Juana (Herausgeber): Birds of the World, 2020, Cornell Lab of Ornithology, Ithaca, NY, USA. Rhinopomastus aterrimus
  4. a b c d T. Stevenson, J. Fanshawe: Birds of East Africa. Kenya, Tanzania, Uganda, Rwanda, and Burundi. Princeton University Press, 2002, ISBN 978-0-691-12665-4.
  5. J. A. Jobling: A Dictionary of Scientific Bird Names. Oxford University Press. 1991. ISBN 0-19-854634-3.
  6. World Bird Names 11.2 Mousebirds, Cuckoo Roller, trogons, hoopoes, hornbills
  7. Rhinopomastus aterrimus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2016. Eingestellt von: BirdLife International, 2016. Abgerufen am 5. Januar 2022.