Verwaltungsverband An der Talsperre Klingenberg

ehemaliger Verwaltungsverband in Sachsen

Der Verwaltungsverband An der Talsperre Klingenberg war ein sächsischer Verwaltungsverband im Weißeritzkreis. Er existierte etwa fünf Jahre lang von 1994 bis Ende 1998. Das Verbandsgebiet erstreckte sich um die namensgebende Talsperre Klingenberg im Osterzgebirge.

Wappen Deutschlandkarte
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Verwaltungsverband An der Talsperre Klingenberg
Deutschlandkarte, Position des Verwaltungsverbandes An der Talsperre Klingenberg hervorgehoben
Basisdaten (Stand 1998)
Koordinaten: 50° 55′ N, 13° 32′ OKoordinaten: 50° 55′ N, 13° 32′ O
Bestandszeitraum: 1994–1998
Bundesland: Sachsen
Regierungsbezirk: Dresden
Landkreis: Weißeritzkreis
Fläche: 28,3 km2
Einwohner: 4385 (30. Jun. 1998)
Bevölkerungsdichte: 155 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: DW
Verbandsgliederung: 3 Gemeinden

Am 30. Juni 1998 hatte der Verwaltungsverband eine Fläche von 28,3 km² und 4385 Einwohner, die sich gleichmäßig auf alle drei Gemeinden im Verband verteilten.[1]

Geschichte Bearbeiten

Im Jahr 1993 trafen die drei Gemeinden Colmnitz, Dorfhain und Klingenberg des Landkreises Freital die Vereinbarung zur Bildung eines Verwaltungsverbandes. Aufgrund eines Formfehlers entstand dieser erst rückwirkend zum 27. Juni 1994[2] auf Grundlage des Gesetzes zur Ordnung der Rechtsverhältnisse der Verwaltungsverbände, Verwaltungsgemeinschaften und Zweckverbände im Freistaat Sachsen vom 15. Januar 1998.[3]

Am 1. August 1994 wurde das Verbandsgebiet dem neu entstandenen Weißeritzkreis zugeordnet. Diese Kreisreform 1994 bildete den ersten Teil einer Verwaltungsreform, die später auch die Gemeinden des Freistaates Sachsen leistungsfähiger machen sollte. Die entsprechenden Beschlüsse fielen 1991 im Sächsischen Landtag, daraufhin wurde das Gemeindegebietsreformgesetz Oberes Elbtal/Osterzgebirge ausgearbeitet. Das Gesetz sah die Auflösung des Verwaltungsverbandes und den Zusammenschluss von Colmnitz und Klingenberg mit Pretzschendorf vor. Die Gemeinde Dorfhain sollte eine Verwaltungsgemeinschaft mit der Stadt Tharandt eingehen. Das vereinigte Pretzschendorf sollte eine Verwaltungsgemeinschaft mit Hartmannsdorf-Reichenau einrichten.[4]

Die Gemeinde Klingenberg klagte gegen das Gemeindegebietsreformgesetz, die Klage wurde jedoch abgewiesen. Die Gemeinde hatte als Alternative zur Eingliederung die Bildung einer Verwaltungsgemeinschaft mit Pretzschendorf vorgeschlagen.[3] Somit trat die Auflösung des Verwaltungsverbandes zum 31. Dezember 1998 in Kraft,[5] die Gemeinden Colmnitz, Klingenberg und Pretzschendorf wurden am 1. Januar 1999 vereinigt. Dorfhain bildete mit Tharandt ab dem 1. Januar 2000 die Verwaltungsgemeinschaft Tharandt, am gleichen Tag kam es zur Gründung der Verwaltungsgemeinschaft Pretzschendorf.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Angaben für 9051 Verwaltungsverband An der Talsperre Klingenberg im Regionalregister Sachsen
  2. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Sachbezogene Neubildung des Verwaltungsverbandes im Regionalregister Sachsen
  3. a b Beschluss Vf. 190-VIII-98 (PDF; 111 kB)
  4. Gemeindegebietsreformgesetz Oberes Elbtal/Osterzgebirge. In: REVOSax. Sächsische Staatskanzlei, abgerufen am 16. Juli 2021.
  5. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Sachbezogene Auflösung des Verwaltungsverbandes im Regionalregister Sachsen