Vermuntsee

Stausee in Österreich

Der Vermuntsee liegt im Talende des Montafons, im österreichischen Bundesland Vorarlberg, auf einer Höhe von 1743 m ü. A. Er wird im Süden von der vergletscherten Litzner-Seehorn-Gruppe, im Osten vom Bergmassiv der Kresperspitze und im Westen vom Hochmaderer begrenzt. Entlang der östlichen Seite des Sees verläuft die Silvretta-Hochalpenstraße. Genutzt wird das gespeicherte Wasser im Vermuntwerk und als Unterwasserbecken für das 2019 fertiggestellte Obervermuntwerk II der illwerke vkw AG.

Vermuntsee
Der Vermuntsee; im Hintergrund die Staumauer
Geographische Lage Vorarlberg
Zuflüsse Ill, Kromerbach
Abfluss Ill
Orte am Ufer Partenen
Daten
Koordinaten 46° 56′ 12″ N, 10° 3′ 27″ OKoordinaten: 46° 56′ 12″ N, 10° 3′ 27″ O
Vermuntsee (Vorarlberg)
Vermuntsee (Vorarlberg)
Höhe über Meeresspiegel 1743 m ü. A.
Fläche 35 ha
Volumen 5.300.000 m³
Einzugsgebiet 8 km²

Kraftwerksgruppe Obere Ill-Lünersee
Schematische Darstellung

                  
Überleitung vom Brandner Gletscher 2480 m ü. A.
                  
Ill-Ursprung (Ochsentaler Gletscher) 2460 m
                  
                  
Zuflüsse
                  
Silvretta-Stausee 2030 m
                  
Abfluss zu Ill | Lünersee 1970 m
                  
Zuflüsse
                  
Pumpwerk Kleinvermunt 1670 m
                  
Bachüberleitung Fasulbach und Rosanna
                  
Stausee Kops 1809 m
                  
Obervermuntwerk I 1743 m
                  
Überleitung Kops-Vermunt mit Zuflüssen
                  
Zuflüsse
                  
Vermuntsee 1743 m
                  
Sperrkammer Salonien 1690 m
                  
Obervermuntwerk II 1655 m
                  
                  
Zuflüsse Rells-, Vilifau- und Zaluandabach
                  
Speicherbecken Rells 1456 m
                  
Rellswerk 1430 m
                  
                  
Kopswerk II  |  Kopswerk I  |  Vermuntwerk 1025 m
                  
                  
Ausgleichsbecken Partenen 1025 m
                  
Freispiegelstollen Partenen-Latschau
                  
Rifawerk 1005 m
                  
                  
Ausgleichsbecken Rifa 1007 m
                  
Zuflüsse Garnera-, Vermilbach, Suggadin
                  
Lünerseewerk 992 m
                  
Staubecken Latschau 992 m
                  
Latschauwerk 985 m
                  
                  
                  
Rodundwerk I  |  Rodundwerk II 645 m
                  
Zufluss von Ill
                  
Rodundbecken I bis III 645 m
                  
Abfluss zur Ill
                  
Zufluss Alvier
                  
Zufluss Meng
                  
Walgauwerk 492 m
                  
Ausgleichsbecken Walgau 492 m
                  
Abfluss zur Ill

Zuleitungen

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Ein Teil des Wassers des Vermuntsees stammt aus natürlichen Zuflüssen, vor allem aus der Ill, dem Kromerbach und dem in Tirol fließendem Bieltalbach, dessen Wasser dem Silvrettasee zugeführt wird. Es gibt aber auch Bachüberleitungen aus dem Vallüla-, dem Valzifenz-, dem Vergaldner- und dem Garneratal. Auch nimmt der See das abgearbeitete Wasser der Obervermuntwerke I und II auf, das aus dem als Jahresspeicher dienenden Silvretta-Stausee stammt. Der Vermuntsee dient dagegen als Wochenspeicher.

Baugeschichte

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Im Juni 1925 begannen in Partenen die Vorarbeiten zum Bau des Vermuntwerkes und seiner Anlagen. Der kleine Ort mit 150 Einwohnern verfügte bis dahin weder über Strom, Telefon noch eine zeitgemäße Wasserversorgung. Bis zu 1.800 Ingenieure und Bauleute waren für das Anlegen von Transportwegen für Material, Gerät und Maschinen, die Errichtung verschiedener Aufstiegshilfen nach Vermunt, den Bau der Schmalspurbahn von Tschagguns bis Partenen und den Kraftwerksbau mit der Vermuntsperre selbst eingesetzt. Als Abschluss des Hochtales Schweizer Vermunt wurde die 50 Meter hohe Sperre in den Jahren 1928 bis 1931 als Gewichtsstaumauer errichtet.

Die technische Ausführung der Staumauer Vermunt erfolgte in den Jahren bis 1931 als Ergebnis umfangreicher betontechnologischer Versuchsreihen, wobei anstelle der bis dahin vorherrschenden Gussbetontechnik erdfeuchter, mit Pressluftstampfern verdichteter Beton verwendet wurde.

Inbetriebnahme

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Der Betrieb wurde im Jahr 1930 aufgenommen, der erste Vollstau erfolgte 1931. Der Vermuntsee hat einen Nutzinhalt von 5,3 Millionen Kubikmetern und einen Energieinhalt von 15,13 Millionen Kilowattstunden (kWh).

„Der Speicher Vermunt verfügt mit den Beileitungen (Vallüla, Vergalden, Valzifenz, Garnera) und einem natürlichen Einzugsgebiet von 22,0 km² über einen natürlichen Zufluss von 91,2 Mio. m3/Jahr.“[1]

Erhaltung

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Nach nahezu 60 Betriebsjahren wurden in den Jahren 1987 bis 1989 umfassende Erhaltungsarbeiten durchgeführt. Der wasserseitige Sperrenfuß wurde injiziert und auf die gereinigte Maueroberfläche ein dichter Vorbeton aufgebracht.

Heute gehört der See mit seinen Anlagen zum Verbund der illwerke vkw AG.

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Commons: Vermuntsee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Zitiert nach: OBERVERMUNTWERK II, UVP-Verfahren.