Urban-Cycling-Weltmeisterschaften 2017

Die Urban-Cycling-Weltmeisterschaften 2017 fanden vom 8. bis 12. November im chinesischen Chengdu statt. Sie waren die ersten ihrer Art. Es gab Wettkämpfe im BMX-Freestyle, im Cross-Country Eliminator und im Trial. Die Wettkämpfe wurden im Xinhua-Park in der Nähe des Stadtzentrums ausgetragen.[1]

Organisation Bearbeiten

Ende 2016 vergab die UCI die ersten drei Austragungen der Urban-Cycling-WM an China.[2] Im Juni 2017 wurde Chengdu zum Austragungsort bestimmt.[3] Chengdu ist die Partnerstadt Montpelliers, Sitz einer von der UCI beauftragten Firma, die unmittelbar zuvor in Chengdu einen Lauf des UCI-BMX-Freestyle-Weltcups organisiert hatte.[4][5] Es standen 187.000 Euro an Preisgeldern zur Verfügung, davon je 10.000 für die Sieger der Elite-Wettkämpfe.[6]

Beteiligung Bearbeiten

Es gab 235 Teilnehmer aus 35 Ländern, und zwar:

Einziger chinesischer Vertreter war ein Teilnehmer aus Hongkong im Trial.[7]

BMX-Freestyle Bearbeiten

Diese Wettkämpfe waren die Premiere für BMX-Freestyle in den UCI-Weltmeisterschaften. Es gab je einen Wettkampf für Männer und Frauen in der Disziplin Park. Für die 15- bis 18-Jährigen unter den Teilnehmern dienten sie zugleich als Qualifikation für die Olympischen Jugend-Sommerspiele 2018.[1]

Park Männer Bearbeiten

 
Logan Martin wurde erster Weltmeister im BMX-Freestyle bei den Männern.
Finale
Platz Fahrer 1. Lauf 2. Lauf Durchschnitt
1 Australien  Logan Martin 93,80 93,84 93,82
2 Vereinigtes Konigreich  Alex Coleborn 92,80 89,30 91,05
3 Vereinigte Staaten  Colton Walker 88,80 90,76 89,78
4 Vereinigte Staaten  Daniel Sandoval 91,50 83,80 87,65
5 Venezuela  Daniel Dhers 83,10 83,60 83,35
6 Russland  Irek Risajew 81,50 78,00 79,75
7 Japan  Rimu Nakamura 72,80 73,10 72,95
8 Vereinigte Staaten  Justin Dowell 50,80 81,00 65,90
9 Frankreich  Anthony Jeanjean 47,00 71,60 59,30
10 Australien  Brandon Loupos 90,50 18,80 54,65
11 Russland  Konstantin Andrejew 18,20 83,20 50,70
12 Vereinigtes Konigreich  Declan Brooks 43,60 24,60 34,10

Datum: 10. November (Qualifikation), 11. November (Halbfinale, Finale)

Mit 90 Teilnehmern aus 25 Ländern war dieser Wettbewerb der größte der Veranstaltung. Über eine Qualifikationsrunde und ein Halbfinale wurden die 12 Finalteilnehmer ermittelt. In jeder Runde hatten die Fahrer je zwei Läufe, von denen der Durchschnitt zählte.

Park Frauen Bearbeiten

 
Hannah Roberts wurde erste Weltmeisterin im BMX-Freestyle bei den Frauen.
Finale
Platz Fahrerin 1. Lauf 2. Lauf Durchschnitt
1 Vereinigte Staaten  Hannah Roberts 94,00 86,20 90,10
2 Deutschland  Lara Lessmann 86,60 90,10 88,35
3 Vereinigte Staaten  Angie Marino 87,10 85,66 86,38
4 Japan  Minato Oike 86,60 86,04 86,32
5 Spanien  Teresa Fernández-Miranda 78,90 79,30 79,10
6 Korea Sud  Mini Park 76,20 73,20 74,70
7 Niederlande  Shanice Silva Cruz 69,00 75,20 72,10
8 Vereinigtes Konigreich  Valeria Ward 67,40 67,44 67,42
9 Russland  Jelisaweta Possadskich 84,40 44,60 64,50
10 Vereinigte Staaten  Nina Buitrago 61,20 63,60 62,40
11 Argentinien  Analia Zacarias 37,60 84,60 61,10
12 Chile  Macarena Pérez DNS

Datum: 11. November (Qualifikation), 12. November (Finale)

Es gingen 19 Fahrerinnen aus 13 Ländern an den Start. Die besten 12 der Qualifikation bestritten ins Finale. In beiden Runden hatte jede Fahrerin zwei Läufe, es zählte der Durchschnitt der Punktzahlen beider Läufe. Hannah Roberts wurde Weltmeisterin vor Lara Lessmann.[8]

Mountainbike Bearbeiten

Eliminator Männer Bearbeiten

Finale
Platz Fahrer
1 Frankreich  Titouan Perrin-Ganier
2 Deutschland  Simon Gegenheimer
3 Frankreich  Lorenzo Serres
4 Spanien  Alberto Mingorance
Kleines Finale
5 Frankreich  Hugo Briatta
6 Schweden  Johan Widén
7 Deutschland  Heiko Hog
DSQ Osterreich  David Federspiel

Datum: 12. November 2017

Es nahmen 19 Teilnehmer aus 10 Ländern teil. Titouan Perrin-Ganier gewann den Titel zum ersten Mal. Titelverteidiger Daniel Federspiel gewann das kleine Finale, wurde jedoch wegen eines Frühstarts disqualifiziert.[9][10]

Eliminator Frauen Bearbeiten

 
Kathrin Stirnemann bei ihrem Sieg in Chengdu
Finale
Platz Fahrerin
1 Schweiz  Kathrin Stirnemann
2 Schweden  Ella Holmegård
3 Frankreich  Perrine Clauzel
4 Polen  Marta Turoboś
Kleines Finale
5 Frankreich  Coline Clauzure
6 Deutschland  Clara Brehm
7 Belgien  Fien Lammertyn

Datum: 12. November 2017

Es nahmen 7 Teilnehmerinnen aus 6 Ländern teil. Nach den damals geltenden Regeln hätte die Ausrichtung eines Wettbewerbs eigentlich 12 Teilnehmerinnen erfordert.[11] Kathrin Stirnemann gewann nach 2014 ihren zweiten Titel.

Trial Bearbeiten

Die Trial-Wettkämpfe waren mit einer einschneidenden Regeländerung verbunden. War die Wertung zuvor nach Fehlerpunkten erfolgt, so gab es nunmehr für jeden erfolgreich bewältigten Sektor 10 Wertungspunkte.[12]

Männer 20 Zoll Bearbeiten

 
Abel Mustieles im Finale des 20-Zoll-Trials
Finale
Platz Fahrer Ergebnis
1 Spanien  Abel Mustieles 50+50+50+50+40 = 240
2 Deutschland  Dominik Oswald 50+30+50+50+40 = 220
3 Spanien  Ion Areitio 30+50+50+40+40 = 210
4 Schweiz  Lucien Leiser 40+40+50+40+30 = 200
5 Schweden  Joacim Nymann 50+50+50+10+10 = 170
6 Spanien  Benito Ros 40+30+50+10+40 = 170

Datum: 10. November (Halbfinale), 11. November (Finale)

Es gab 21 Teilnehmer aus 14 Nationen. Die besten sechs des so genannten Halbfinals bestritten das Finale. Abel Mustieles gewann seinen dritten Titel in Folge.

Männer 26 Zoll Bearbeiten

 
Jack Carthy im Finale des 26-Zoll-Trials
Finale
Platz Fahrer Ergebnis
1 Vereinigtes Konigreich  Jack Carthy 30+30+60+60+40 = 240
2 Frankreich  Nicolas Vallée 50+40+50+40+40 = 220
3 Belgien  Kenny Belaey 50+40+50+40+40 = 220
4 Frankreich  Gilles Coustellier 50+30+50+50+20 = 200
5 Frankreich  Vincent Hermance 50+50+50+10+30 = 190
6 Frankreich  Clément Méot 50+30+50+10+30 = 170

Datum: 10. November (Halbfinale), 11. November (Finale)

Es gab 25 Teilnehmer aus 11 Nationen. Die besten sechs des so genannten Halbfinals bestritten das Finale. Jack Carthy verteidigte seinen Titel. Der zweite Platz ging an Nicholas Vallée aufgrund des besseren Ergebnisses im Halbfinale vor Kenny Belaey.

Frauen offene Klasse Bearbeiten

 
Nina Reichenbach im Trial der Frauen
Finale
Platz Fahrerin Ergebnis
1 Deutschland  Nina Reichenbach 50+30+50+50+50 = 230
2 Schweden  Nadine Kåmark 40+30+50+40+40 = 200
3 Spanien  Irene Caminos 40+30+20+50+50 = 190
4 Frankreich  Manon Basseville 50+30+30+50+30 = 190
5 Australien  Janine Jungfels 40+20+40+40+20 = 160
6 Schweiz  Debi Studer 40+30+40+10+30 = 150

Datum: 9. November (Halbfinale), 11. November (Finale)

Es gab 14 Teilnehmerinnen aus 9 Nationen. Die besten sechs des Halbfinals bestritten das Finale. Nina Reichenbach verteidigte erfolgreich ihren Titel. Der dritte Platz ging an Manon Basseville, da sie im Gegensatz zur Viertplatzierten eine 40er-Wertung gefahren war.[13]

Junioren 20 Zoll Bearbeiten

Finale
Platz Fahrer Ergebnis
1 Spanien  Alejandro Montalvo 60+60+50+60+50 = 280
2 Frankreich  Louis Grillon 60+60+50+60+30 = 260
3 Spanien  Domenec Lladó 40+60+50+60+40 = 250
4 Slowakei  Samuel Hlavatý 60+20+50+60+50 = 240
5 Deutschland  Jonas Friedrich 20+60+50+60+40 = 230
6 Spanien  Borja Cornejos 60+30+60+60+10 = 220

Datum: 9. November (Halbfinale), 11. November (Finale)

Es gab 21 Teilnehmer aus 11 Nationen. Die besten sechs des Halbfinals bestritten das Finale.

Junioren 26 Zoll Bearbeiten

Finale
Platz Fahrer Ergebnis
1 Frankreich  Nathan Charra 50+40+60+60+30 = 240
2 Japan  Tomu Shiozaki 50+50+50+60+30 = 240
3 Frankreich  Noah Cardona 50+60+50+10+50 = 220
4 Deutschland  Oliver Widmann 50+50+40+50+30 = 220
5 Deutschland  Raphael Zehentner 20+30+50+60+40 = 200
6 Danemark  William Petersen 30+40+50+10+30 = 160

Datum: 9. November (Halbfinale), 11. November (Finale)

Es gab 9 Teilnehmer aus 6 Nationen. Die besten sechs des Halbfinals bestritten das Finale. Die Entscheidung um Gold und Bronze fiel jeweils aufgrund der gefahrenen 60er-Wertungen.

Mannschaftswertung Bearbeiten

Finale
Platz Mannschaft Ergebnis
1 Frankreich  Frankreich
Alex Rudeau
Vincent Hermance
Manon Basseville
Louis Grillon
Noah Cardona
620
20+30+30+30+30=140
40+30+40+30+30=170
20+10+20+20+10=080
20+20+30+30+30=130
20+10+30+20+20=100
2 Deutschland  Deutschland
Dominik Oswald
Jonathan Sandritter
Nina Reichenbach
Noah Sandritter
Raphael Zehentner
550
40+30+40+30+30=170
40+30+30+00+ – =100
20+00+00+00+00=020
00+30+30+30+00=090
40+30+40+30+30=170
3 Schweiz  Schweiz
Lucien Leiser
Tom Blaser
Debi Studer
Romain Bellanger
Christian Siegrist
550
40+30+30+30+30=160
40+30+40+00+00=110
20+10+20+20+10=080
20+30+30+30+00=110
20+20+30+00+20=090

Datum: 8. November

Es waren 9 Mannschaften am Start, außer den Medaillengewinnern noch Spanien, die Slowakei, Tschechien, Japan, Großbritannien und Schweden. Frankreich gewann den Wettbewerb, die deutsche Mannschaft holte Silber vor der Schweiz aufgrund mehr erzielter 40er-Wertungen. Das mitfavorisierte Spanien kam nicht in die Medaillenränge, da sie nur zu viert antreten konnten und Abel Mustieles seinen Wettkampf nicht zu Ende fahren konnte.[14]

Medaillenspiegel Bearbeiten

Platz Land Gold Silber Bronze Gesamt
1 Frankreich  Frankreich 3 2 3 8
2 Spanien  Spanien 2 0 3 5
3 Deutschland  Deutschland 1 4 0 5
4 Großbritannien  Großbritannien 1 1 0 2
5 Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 1 0 2 3
6 Schweiz  Schweiz 1 0 1 2
7 Australien  Australien 1 0 0 1
8 Schweden  Schweden 0 2 0 2
9 Japan  Japan 0 1 0 1
10 Belgien  Belgien 0 0 1 1
Gesamt 10 10 10 30

Weblinks Bearbeiten

  • Website des Veranstalters. Archiviert vom Original am 11. November 2017; (englisch).
  • Detaillierte Ergebnisse bei Chronorace.be

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Artikel der UCI über die Veranstaltung (Memento vom 13. November 2017 im Internet Archive)
  2. Presseerklärung der UCI vom 1. Dezember 2016 (Memento vom 20. Dezember 2016 im Internet Archive)
  3. UCI-Newsletter Nr. 29. 9. Juni 2017; (englisch).
  4. FISE Chengdu 2017. Abgerufen am 28. Juni 2023 (englisch).
  5. FISE Chengdu 2019. Abgerufen am 28. Juni 2023 (englisch).
  6. Presseerklärung der UCI. 30. Juni 2017; (englisch).
  7. Liste der gemeldeten Teilnehmer (Memento vom 18. November 2017 im Internet Archive)
  8. Lessmann Vizeweltmeisterin im BMX Freestyle Park. Bund Deutscher Radfahrer, 12. November 2017;.
  9. Im Reich der Mitte platzte der Traum. meinbezirk.at, 13. November 2017;.
  10. WM: Gegenheimer holt Silber im Eliminator - Brehm Sechste. Bund Deutscher Radfahrer, 12. November 2017;.
  11. UCI-Regeln für Mountainbikesport von 2018, Artikel 4.2.011 (Memento vom 14. Juni 2018 im Internet Archive)
  12. New chapter for trials at UCI Urban Cycling World Championships (Memento vom 25. Oktober 2017 im Internet Archive)
  13. Reichenbach verteidigt WM-Titel - Oswald holt Silber. Bund Deutscher Radfahrer, 11. November 2017;.
  14. Silberner WM-Auftakt für deutsche Trialer. Bund Deutscher Radfahrer, 8. November 2017;.

Koordinaten: 30° 39′ 32″ N, 104° 6′ 8″ O