Unteres Schlösschen

zweigeschossiger Bau mit Steilsatteldach, Ecklisenen, Gesimsen und halbrundem Anbau, wohl ehemalige Hauskapelle, im Kern 1543/44, 1601 erweitert, um 1730 grundlegend erneuert.

Das Untere Schlösschen, ein im Kern Mitte des 16. Jahrhunderts errichtetes Schloss, befindet sich in Bobingen im Landkreis Augsburg im Regierungsbezirk Schwaben in Bayern. Das Gebäude ist ein geschütztes Baudenkmal.[1] Es ist neben dem Cosimosinischen Schlösschen eines von vier noch erhaltenen Landschlössern in und um Bobingen.

Blick auf Park und Schlösschen

Geschichte Bearbeiten

Der reiche Kaufmann Anton Welser ließ 1544 das Schlösschen im bäuerlich geprägten Bobingen vor den Toren Augsburg erbauen. Sein Sohn Markus Welser verkaufte Schlösschen und Park 1590 an Octavianus Secundus Fugger von Kirchberg und Weissenhorn. Nach dem Tod des fuggerschen Handelsherrn im Jahr 1608 folgten viele Besitzerwechsel. 1763 kaufte Freiherr von Zech das Anwesen. Er ließ das Schlösschen in den damals angesagten Rokokostil umgestalten. Davon zeugt heute noch das Deckenfresko Das Göttermahl von Christian Erhard im barocken ehemaligen Speiserundsaal im ersten Stock. Im 19. Jahrhundert verfiel das Gebäude zusehends, das nach 1938 als Kinder- und Mütterheim, nach 1945 als Stätte zur Unterbringung von Flüchtlingen/Heimatvertriebenen verwendet wurde.

Seit 1938 befinden sich das Schlösschen und die Parkanlage im Besitz der Stadt Bobingen. In den 1970er und folgenden Jahren wurde das Gebäude aufwändig renoviert sowie die Parkanlage nach alten Plänen entsprechend umgestaltet.

Heute wird das Schlösschen unregelmäßig zu kulturelle Anlässen, insbesondere für Konzerte mit klassischen Themen, für Kunstausstellungen, Lesungen und Vorträgen genutzt. Der barocke ehemalige Speiserundsaal bietet heiratswilligen Personen ein besonderes Ambiente für die standesamtliche Trauung. Der kleine Park mit Weiher und einigen alten Bäumen ist der Öffentlichkeit zugänglich.

Baubeschreibung Bearbeiten

Es handelt sich um einen zweigeschossigen Bau mit Steilsatteldach, Ecklisenen, Gesimsen und einem halbrunden, turmartigen Anbau mit Kegeldach. Das Gebäude wurde 1601 erweitert und um 1760 grundlegend erneuert.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. vgl. Bayerische Denkmalliste für Bobingen, (PDF-Datei, 333 kB, Stand: 22. Juli 2021), S. 2; abgerufen am 14. September 2021

Weblinks Bearbeiten

Commons: Unteres Schlösschen (Bobingen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 48° 16′ 34″ N, 10° 50′ 16,1″ O