Udo Nöger (* 1961 in Enger) ist ein deutscher Künstler, der einem gestisch-abstrakten Neo-Expressionismus zugeordnet wird.

Leben Bearbeiten

Von 1984 bis 1990 besuchte er die Fachhochschule Bielefeld, von 1990 bis 1992 folgten weitere Studienaufenthalte in Paderborn, Berlin und Spanien.[1] Hier kam es bereits zu ersten größeren Ausstellungsbeteiligungen und Einzelausstellungen.[2] Als Stipendiat des Heinz Nixdorf Instituts verbrachte Nöger ab 1993 jeweils zwei Jahre in New York (1970–1972) und Denver (1990–1992).[1] Als prägend für seine künstlerische Entwicklung gelten besonders Nögers Aufenthalte auf der Osterinsel und auf Rarotonga Ende der 1980er Jahre. Mit der Wanderausstellung Rongorongo erwies er der Kultur der Polynesier seine Hochachtung.[3] Insbesondere der auf afrikanische und ozeanische Kunst spezialisierte Kunsthistoriker und Galerist Günter Hepe förderte Nöger und widmete ihm 1987/88 und 1998 je eine Einzelausstellung. Dabei wurden die stilistischen Parallelen zur Kunst Ozeaniens in den Fokus gestellt.[4] Durch mehrere Stipendien und Ausstellungsprojekte seit den 1990er Jahren siedelte Nöger ab 1999 dauerhaft in die USA über.

Nöger nahm an zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen in Europa, Asien, Nord- und Südamerika Teil. Seine Werke befinden sich in internationalen Museen und in Privatbesitz, etwa in den Kunstsammlungen von Halle Berry, Sylvester Stallone, Elton John und Bill Gates.[5]

Nöger lebt und arbeitet in San Diego. Regelmäßig besucht er Europa und insbesondere seine Heimatregion zu Studienzwecken und zur Inspiration.[6]

Werk Bearbeiten

Abgesehen von Nögers auf Leinwand und Bütten geschaffenen abstrakten Darstellungen seines Frühwerks, die an Höhlenmalereien oder Piktogramme erinnern,[7] er besonders für seine monochromatischen Arbeiten in Grautönen bekannt, die erscheinen, als würden sie selbst Licht ausstrahlen. Nöger erreicht diesen Effekt, indem er mehrere Bahnen Stoff oder Leinwand auf einen Rahmen spannt, die wiederum vorher bemalt oder beschnitten wurden. Deshalb wirken die Arbeiten an manchen Stellen lichtdurchlässiger als an anderen. Nöger ist auch dafür bekannt, die Stoffunterseite zu bemalen und Materialien unterschiedlicher Stärke, Schattierung und Trübung zu verwenden. Diese Technik ist daher an der Grenze von Malerei und skulpturaler Gestaltung angesiedelt.[8]

Ausstellungen (Auswahl) Bearbeiten

Einzelausstellungen Bearbeiten

Gruppenausstellungen Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Udo Nöger. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 92, de Gruyter, Berlin 2016, ISBN 978-3-11-023258-5, S. 473.
  • Udo Nöger. Light as a Material. Chiaroscuro Contemporary Art, Santa Fe/Scottsdale 2005.
  • Udo Nöger: heads and vessels 2" 1997–1998. Hermann Busch Verlag, Bielefeld.
  • Michael Beck: „riechend“. Beck & Eggeling, 2001.
  • Michael Beck: Udo Nöger:Innen. Beck & Eggeling, 2001.
  • Udo Nöger. Me, water. Ausstellungskatalog Kunsthalle Krems, Museo de Arte y Diseño Contemporáneo 2008, Beck & Eggeling, Düsseldorf 2008, ISBN 978-3-930919-49-9.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Udo Nöger auf der Website der Heitsch Gallery (abgerufen 19. Januar 2019)
  2. a b Biografie von Udo Nöger – Udo Nöger auf artnet. In: Artnet. Abgerufen am 20. April 2021.
  3. Galerie Van Alom: Rongo rongo. Udo Nöger – Südseebilder 87/88, 1987
  4. Galerie Van Alom: Udo Nöger. Neue Arbeiten 89-90. 1990.
  5. Udo Nöger. In: Kostuik Gallery. Abgerufen am 20. April 2021 (englisch).
  6. Artikel zu Udo Nöger. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 92, de Gruyter, Berlin 2016, ISBN 978-3-11-023258-5: 473.
  7. Galerie Van Alom: Rongo rongo. Udo Nöger – Südseebilder 87/88, 1987
  8. Udo Nöger. In: Initiative Münchner Galerien Zeitgenössische Kunst. Abgerufen am 20. April 2021.