Tondibiah (Militärlager)

Militärlager in Niger

Tondibiah (auch Tondibia) ist ein Militärlager beim gleichnamigen Dorf Tondibiah in der Stadt Niamey in Niger. Es ist Sitz eines Ausbildungszentrums der Streitkräfte Nigers.

Das Lager wurde in der damaligen französischen Kolonie Niger durch eine Verordnung des Generalgouverneurs von Französisch-Westafrika Léon Cayla vom 25. November 1939 gegründet, die am 1. Januar 1940 in Kraft trat. Die Verordnung bestimmte Tondibiah als Sitz des lokalen Komités für Leibeserziehung und militärische Vorbereitung von West-Niger. Zugleich wurde ein derartiges Komité für Ost-Niger in Mirriah eingerichtet. Beide Ausbildungszentren richteten sich an Jugendliche, die mangels wirtschaftlicher Perspektiven für eine Laufbahn in den französischen Streitkräften gewonnen werden sollten.

Die nigrischen Streitkräfte übernahmen Tondibiah als ihr Ausbildungszentrum nach der Unabhängigkeit des Landes von Frankreich im Jahr 1960. Das Zentrum in Mirriah wurde kurz nach der Unabhängigkeit aus finanziellen Gründen geschlossen.[1] 1985 wurde in Agadez erneut ein zweites Ausbildungszentrum geschaffen, das 2003 in eine Militärschule speziell für Unteroffiziere umgewandelt wurde.[2]

Training nigrischer Soldaten durch einen US-amerikanischen Sergeant in Tondibiah (2004)

Der erste aus Niger stammende Kommandant von Tondibiah war Garba Karimou.[1] Weitere bekannte Kommandanten des Ausbildungszentrums von Tondibiah waren (Amtszeit in Klammern):

Tondibiah liegt am westlichen Stadtrand von Niamey zwischen der Nationalstraße 1 und dem Fluss Niger. Es gehört zum Arrondissement Niamey I.[7]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Aliou Mahamane: La naissance de l’armée nationale au Niger, 1961–1974. In: Kimba Idrissa (Hrsg.): Armee et politique au Niger. Codesria, Dakar 2008, ISBN 2-86978-216-0, S. 63 und 70.
  2. Laouali Souleymane: Sortie, vendredi dernier, au Groupement d’Instruction de Tondibiah, des élèves sous-officiers d'active : Des ressources supplémentaires pour accroître la capacité opérationnelle des Forces Armées Nigériennes. In: Le Sahel. 25. Juli 2011, abgerufen am 23. Juli 2017 (französisch).
  3. Chaïbou Maman: Répertoire biographique des personnalités de la classe politique et des leaders d’opinion du Niger de 1945 à nos jours. Volume II. Démocratie 2000, Niamey 2003, S. 157 und 327.
  4. Chaïbou Maman: Répertoire biographique des personnalités de la classe politique et des leaders d’opinion du Niger de 1945 à nos jours. Volume II. Démocratie 2000, Niamey 2003, S. 143 und 375.
  5. a b Chaïbou Maman: Répertoire biographique des personnalités de la classe politique et des leaders d’opinion du Niger de 1945 à nos jours. Volume II. Démocratie 2000, Niamey 2003, S. 396, 398 und 401.
  6. Zabeirou Moussa: Bio-express du Général de Brigade Abdou Kaza, ministre de l’Eau, de l’Environnement et de la Lutte contre la Désertification : un parcours couronné de succès. In: Niger Diaspora. 24. März 2010, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. Juni 2018; abgerufen am 8. Juni 2018 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nigerdiaspora.net
  7. Répertoire National des Communes (RENACOM). (RAR-Datei) Institut National de la Statistique du Niger, abgerufen am 22. Januar 2011 (französisch).

Koordinaten: 13° 34′ N, 2° 0′ O