Tina Brenneisen

deutsche Comicautorin

Tina Brenneisen (* 1977 in Dresden) ist eine deutsche Comiczeichnerin, Illustratorin und Autorin von Graphic Novels. Einen Teil ihrer Arbeiten veröffentlicht sie unter dem Pseudonym PoinT.

Leben Bearbeiten

Die in Dresden geborene Tina Brenneisen absolvierte zwar ein Studium der Psychologie und Philosophie an der TU Dresden und der FU Berlin, ist jedoch als Comiczeichnerin, Illustratorin, Karikaturistin und Autorin in ihrer Wahlheimat Berlin tätig. Die Künstlerin illustriert Kinderbücher und schreibt Graphic Novels für Jugendliche und Erwachsene. Sie nimmt mit ihren Arbeiten an Comicfestivals teil[1][2] und veranstaltet eigene Workshops.[3]

Brenneisens erste veröffentlichte Arbeiten waren in den Jahren 2010/11 mehrere Hefte einer Comic-Heft-Reihe mit dem Titel Die Blaumänner. An den Kinderbüchern Das Monster-Musical und Die Schlafburschen von A. Wallis Lloyd war sie als Illustratorin beteiligt.[4] In Berlin gründete sie 2013 den kleinen unabhängigen Verlag namens parallelallee, in welchem sie Comics und illustrierte Literatur herausgibt. Im Jahr 2015 erhielt Brenneisen ein zweimonatiges Stipendium im AIR-Programm in Krems an der Donau, einem der größten Artist in Residence-Programme Österreichs.[5]

Ihr aktuelles, im Jahr 2019 fertiggestelltes Comicalbum mit dem Titel Das Licht, das Schatten leert weist autobiografische Züge auf. Die Künstlerin setzt sich darin mit dem Thema der von ihr selbst erlittenen Totgeburt auseinander. Im September 2016 wurde bekanntgegeben, dass sie für diese Arbeit unter 78 Bewerbern als Preisträgerin des Comicbuchpreises der Berthold Leibinger Stiftung ausgewählt wurde.[6] Die Jury begründete ihre Wahl unter anderem wie folgt:

„...Ein autobiografischer Comic über ein unbequemes, aber wichtiges Thema, der mit seiner schönen Kolorierung und den halbrealistischen Figuren in gleicher Weise zu Tränen rührt wie – und das ist kein kleines Wunder – schmunzeln lässt.“

Bei der Preisverleihung am 5. Mai 2017 im Literaturhaus Stuttgart hielt Andreas Platthaus, der Literatur-Ressortchef der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, die Laudatio.

Der Comicbuchpreis der Berthold Leibinger Stiftung wurde 2017 zum dritten Mal vergeben und ist mit 15.000 Euro der am höchsten dotierte deutsche Preis für Comics und Graphic Novels.[7][8] Der Preis ist ausdrücklich als Förderpreis konzipiert, der die Autorin bei der Fertigstellung des auf 250 Seiten projektierten Buches unterstützen sollte.[9]

Auszeichnungen Bearbeiten

Werke Bearbeiten

als Autorin
als Illustratorin
  • A. Wallis Lloyd: Das Monster-Musical. Mit Illustrationen von PoinT. Edition Graugans, Berlin 2014, ISBN 978-3-944704-13-5.
  • A. Wallis Lloyd: Die Schlafburschen. Mit Illustrationen von PoinT. Edition Graugans, Berlin 2014, ISBN 978-3-944704-15-9.

Ausstellungen Bearbeiten

Einzelausstellung
  • 2017 Das Licht, das Schatten leert – Comicbuchpreis der Berthold-Leibinger-Stiftung, Literaturhaus Stuttgart
  • 2017 Das Licht, das Schatten leert, Literarisches Colloquium Berlin[13]
Gruppenausstellungen
  • 2011 The Browse Cartoon, Caricature & Comic Festival. 145 Berliner und internationale Zeichner an über 60 Orten in Kreuzberg und im ehemaligen Flughafen Tempelhof.
  • 2013 Komische Aussichten: Drôles de perspectives. Les relations franco-allemandes aujourd’hui et demain. Ausstellung des Goethe-Instituts Paris in Kooperation mit dem Informations- und Dokumentationszentrum der Deutschen Botschaft Paris (CIDAL) aus Anlass des 50-jährigen Jubiläums des Elysée-Vertrages.[14]
  • 2016 Artists in Residence. Tina Brenneisen, Melanie Schober, Inga Steinmetz. Krems, Österreich
  • 2016 Comic-Salon Erlangen
  • 2017 Comicfestival München
  • 2018 Comic-Salon Erlangen

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Vorstellung der Künstlerin auf der Website des Comicfestivals München, comicfestival-muenchen.de, abgerufen am 7. Mai 2017.
  2. Vorstellung der Künstlerin auf der Website des Comic-Salons Erlangen, comic-salon.de, abgerufen am 5. Mai 2017.
  3. Drehbuch-Workshop: Tina Brenneisen – Graphic Novels. In: itfs.de. 14. Juni 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 1. Juni 2017; abgerufen am 13. Mai 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.itfs.de
  4. Wallis Lloyd liest vor Schülern aus seinem Buch "Die Schlafburschen" - Menschen in Dresden. In: menschen-in-dresden.de. 16. November 2013, abgerufen am 7. Mai 2017.
  5. Stipendiatin Brenneisen, Website des AIR-Programms Krems, air-krems.at, abgerufen am 5. Mai 2017.
  6. a b Comicbuchpreisträger 2017 - Berthold Leibinger Stiftung. In: leibinger-stiftung.de. Abgerufen am 5. Mai 2017.
  7. Artikel über die Preisvergabe an Tina Brenneisen auf der Homepage der Gesellschaft für Comicforschung ComFor
  8. Berthold Leibinger Stiftung: Gewinner des Comicbuchpreises 2017 stehen fest Comics. In: tagesspiegel.de. 29. August 2016, abgerufen am 5. Mai 2017.
  9. Andreas Platthaus: Kurzes auf dem Weg zum langen Hauptwerk, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Blog comic, 4. Mai 2017, blogs.faz.net, abgerufen am 13. Mai 2017.
  10. Tina Brenneisen im Corsogespräch mit Juliane Reil: Comic „Bergstraße 68“ - „Kein ideologisches Muster von Gut und Böse“ im: Deutschlandfunk vom 24. Juni 2019.
  11. Kindercomic „Bergstraße 68“: Kein Baumamt und kein Happy End. In: Tagesspiegel vom 30. Oktober 2019.
  12. Eine erschütternd ehrliche Graphic Novel über das Tabuthema Totgeburt (Abgerufen am 13. Oktober 2019.)
  13. Ausstellung: Tina Brenneisen: Das Licht, das Schatten leert - 08. Juli - 13. Oktober 2017 | LCB - Literarisches Colloquium Berlin. Abgerufen am 2. August 2017.
  14. Die Ausstellung auf der Website des CIDAL (Memento des Originals vom 23. September 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.allemagneenfrance.diplo.de, allemagneenfrance.diplo.de, abgerufen am 7. Mai 2017. (französisch)