The Poker House

Film von Lori Petty (2008)

The Poker House ist ein US-amerikanisches Drama aus dem Jahr 2008. Der autobiografische Film ist das Regiedebüt der Drehbuchautorin und Regisseurin Lori Petty. In den Hauptrollen spielen Selma Blair, Chloë Grace Moretz sowie Jennifer Lawrence, die zum ersten Mal eine Hauptrolle übernahm. Im Film spielt sie Agnes, die älteste von drei Schwestern, die ihre beiden jüngeren Geschwister im Hurenhaus ihrer Mutter großzieht.

Film
Titel The Poker House
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2008
Länge 93 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Lori Petty
Drehbuch David Alan Grier,
Lori Petty
Produktion Stephen J. Cannell,
Michael Dubelko
Kamera Ken Seng
Schnitt Tirsa Hackshaw
Besetzung

Handlung

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Der Film konzentriert sich auf einen einzigen Tag im Leben der missbrauchten und vernachlässigten drei Schwestern, Agnes (14), Bee (12) und Cammie (8). Ihre Mutter Sarah – eine Frau, die Prostituierte wurde, um die Mädchen zu versorgen – ist von ihrem Zuhälter Duval zu Alkohol- und Drogenmissbrauch gezwungen worden. Aus diesem Grund kümmert sich Sarah nicht um die Mädchen und stellt Agnes in eine Position der Quasi-Mutter gegenüber den beiden jüngeren Töchtern. Die fünf leben im Haus der Mutter, das letztlich auch als Bordell und Pokerhaus dient. Bei den Bewohnern der Gegend wird es „Das Pokerhaus“ genannt. Agnes glaubt, dass Duval sie liebt, so wie es ein Freund tut, obwohl er ihre Mutter missbraucht.

Der Film beginnt, als Agnes sehr früh am Morgen nach Hause kommt. Sie beginnt das Haus aufzuräumen und weckt Bee, nachdem sie ihre Verteilroute für die Zeitungen vorbereitet hat. Das Gespräch zwischen den beiden ergibt, dass noch eine weitere Schwester existiert, Cammie, und dass Cammie oft über Nacht im Haus ihrer Freundin Sheila bleibt. Der Film zeigt, dass die Mädchen und ihre Mutter einst eine echte Familie waren. Ihr Vater, ein Prediger, der einmal vor ihren Augen einen Mann geheilt hatte, der für den Rest seines Lebens auf einen Rollstuhl angewiesen war, prügelte seine Frau und die Mädchen. Die vier verließen ihn, und ihre Mutter wurde eine Prostituierte, um über die Runden zu kommen.

Der Tag zeigt abwechselnd die einzelnen Mädchen. Es gibt wenig Interaktion zwischen den dreien. Bee spricht vom Umzug in die Betreuung durch Pflegeeltern. Cammie verbringt den Tag in einer Bar, wobei sie sich mit Dolly, der Barbesitzerin und Stymie, einem Alkoholiker anfreundet. Agnes fährt durch die Stadt, spricht mit ein paar Freunden, spielt Basketball und holt ein paar ihrer Gehaltsschecks ab. Sie arbeitet unter anderem als Kolumnistin für die Lokalzeitung. Gegen Ende des Tages steigt Agnes durchs Fenster im zweiten Stock in Bees Zimmer, um das Wohnzimmer zu umgehen, das voll von Spielern, Zuhältern und Betrunkenen ist. Bee hat sich in ihrem Zimmer eingeschlossen, um sich wie Agnes dem Chaos im Erdgeschoss zu entziehen. Agnes bringt Bee dazu, das Haus zu verlassen und sagt ihr, dass sie für eine Weile wegbleiben soll. Dann geht sie nach unten, und ein Fremder beginnt mit ihr zu sprechen. Er fragt sie, warum sie da ist, und sie antwortet ihm, dass das Pokerhaus ihr Zuhause ist und dass ihre Mutter die Prostituierte ist. Der Mann gibt ihr einen mitleidigen Blick, aber sie geht weg, bevor er sprechen kann.

Später am Abend vergewaltigt Duval die hilflos berauschte Agnes. Als er endlich von ihr lässt, läuft sie ins Bad, um sich selbst zu reinigen. Sie ist völlig traumatisiert. Ihre Mutter betritt das Bad und Agnes langt völlig verzweifelt nach ihr, bekommt aber nur eine betrunkenene und emotionslose Antwort. Als Agnes in der Badewanne kauert und weint, schickt ihre Mutter sie Besorgungen zu machen. Sie soll noch mehr Alkohol und Zigaretten für sie und die Menschen im Haus holen. Dann erzählt sie Agnes von der Zeit als sie noch ein Baby war, und wie sie ein immer größerer Quälgeist wurde und immer danach fragte, etwas vorgelesen zu bekommen. Bald darauf hört Agnes, wie Duval von Sarah verlangt, dass sie anfangen, auch Agnes zu prostituieren. Sie droht Duval zu erschießen und schreit ihre Mutter an, dass er sie vergewaltigt hat. Doch Sarah erzählt Agnes bloß, dass sie ihn verteidigen wird. Agnes verlässt sie, um zu ihrem Basketballspiel zu fahren. Nachdem sie in der zweiten Hälfte in sieben Minuten mehr als 20 Punkte erzielt hat, ein Rekord, der für die kommenden Jahre dauern würde, hinkt Agnes zum Auto und hat einen Zusammenbruch. Dann wischt sie sich die Tränen weg und verdrängt die schrecklichen Ereignisse der Nacht aus ihrem Gedächtnis. Sie fährt los und findet Bee und Cammie bei einer nahe gelegenen Brücke. Die beiden steigen ins Auto, und Agnes vermeidet es ihnen von den Ereignissen des Abends zu berichten. Stattdessen nimmt sie sie zum Abendessen mit. Bee verrät, dass sie, nachdem sie zu einer Bar ging, zum Haus einer Freundin ging und dass sie Cammie gefunden hatte. Dann legt Cammie eine Musikkassette mit „Ain’t No Mountain High Enough“ ein, und der Film endet, wie die drei Mädchen das Lied zusammen singen.

Zu Beginn des Filmabspanns wird enthüllt, dass Agnes Iowa verließ, um nach New York zu gehen und dort Schauspielerin und Künstlerin wurde. Er zeigt außerdem, dass der Film die wahre Geschichte der Regisseurin und Schauspielerin ist, Lori Pettys Kindheit.

Rezeption

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Bei der US-amerikanischen Filmkritik-Website Rotten Tomatoes erhält der Film zu 80 % positive Kritiken bei insgesamt fünf Kritiken. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 6.2/10.[2] John Wheeler von L.A. Weekly bezeichnete The Poker House als einen der persönlichsten und verletzlichsten Filme seit Jahren.[3] Der Filmdienst sah ein „vor allem dank herausragender Darsteller bewegendes Drama, das trotz des harten Stoffs auch hoffnungsvolle Töne anschlägt“.[4]

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Einzelnachweise

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  1. Freigabebescheinigung für The Poker House. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Juli 2013 (PDF; Prüf­nummer: 140 084 V).
  2. The Poker House. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 10. September 2014 (englisch).
  3. John Wheeler: Movie Reviews: Death In Love, 500 Days of Summer, Severed Ways. Also, The Poker House, The Queen and I, and more. L.A. Weekly, 15. Juli 2009, abgerufen am 10. September 2014 (englisch): „The Poker House is one of the most personal, wounded films in years.“
  4. The Poker House. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 10. September 2014.