St.-Bavo-Kathedrale (Haarlem)

Kirchengebäude in der Niederlande

Die St.-Bavo-Kathedrale (niederländisch Kathedrale basiliek Sint Bavo) ist die Bischofskirche des römisch-katholischen Bistums Haarlem-Amsterdam. Das Kirchengebäude wurde 1895 bis 1930 als Nachfolger der Waterstaatskirche St. Joseph errichtet. Diese Kirche war bei der Wiedererrichtung des Bistums 1855 der neue Bischofssitz anstelle der St.-Bavo-Kirche, die durch die Reformation seit 1578 zur Protestantischen Kirche gehört.

St.-Bavo-Kathedrale am Leidsevaart.

1948 erhielt die Kirche von Papst Pius XII. den Titel einer Basilica minor.[1]

Innerhalb der Kathedrale wurde die ehemalige Sakristei in ein kleines Museum (schatkamer) umgewandelt und zeigt historische Kunstschätze aus Haarlems katholischer Geschichte.

In der Kirche werden Reliquien des Hl. Engelmundus († ca. 680) aufbewahrt.

Baugeschichte

Bearbeiten
 
Innenansicht der Vierungskuppel

Seit 1853 dient die Kirche von St. Joseph als Kathedrale, war aber für diese Aufgabe trotz Vergrößerungen zu klein. Bischof Caspar Josephus Martinus Bottemanne begann die Planung zur Errichtung einer neuen Kathedrale 1893, die auch als Pfarrkirche dienen sollte. Ursprünglich sollte Pierre Cuypers die Kirche entwerfen, aber auf Grund des Alters erhielt sein Sohn, Joseph Cuypers, den Auftrag. Cuypers entwarf, offenbar noch unter dem Einfluss seines Vaters, zunächst eine Kirche im neugotischen Stil. Doch dann – nach zahlreichen Änderungen der Entwürfe – entschied sich Cuypers für den neuromanischen Stil mit Einflüssen aus dem Byzantinischen und dem Jugendstil. Der Bau begann 1895 mit der Errichtung des Chors und seines Kapellenkranzes. Am 1. April 1898 wurde die Kathedrale geweiht. In den Jahren von 1902 bis 1906 ging der Aufbau fort. Wegen Geldmangels verzögerte sich die Errichtung der Türme bis 1927. In diesem Zeitraum wurde Cuypers von seinem Sohn Pierre Cuypers Jr. unterstützt. 1976 wurde die Kathedrale zum Rijksmonument erklärt.[2]

 
Empore mit Orgelprospekt

Die große Orgel der Kathedrale, die Willibrordorgel, wurde zwischen 1921 und 1923 durch die Firma Adema für die Sankt-Willibrorduskirche in Amsterdam gebaut und 1971 nach Haarlem versetzt. Die Orgel hat 80 Register auf vier Manualen und Pedal. Weiterhin existiert eine Adema-Orgel von 1907 und für den Chor ist eine Kabinettorgel von etwa 1800 in Gebrauch.[3]

I Hauptwerk C–g3
1. Violon 32′
2. Principal 16′
3. Bourdon 16′
4. Prestant 8′
5. Portunaal 8′
6. Fluit Harm. 8′
7. Holpijp 8′
8. Quint 513
9. Octaaf 4′
10. Gemshoorn 4′
11. Doublet 2′
12. Mixtuur IV-V
13. Cymbale III
14. Cornet III-V
15. Ripieno II
16. Fagot 16′
17. Trompet 8′
18. Klaroen 4′
II Positif expressif C–g3
19. Viola Major 16′
20. Principaal 8′
21. Viola 8′
22. Vox coelestis 8′
23. Baerpijp 8′
24. Roerfluit 8′
25. Viola 4′
26. Fluit douce 4′
27. Quintviola 223
28. Viola 2′
29. Mixtuur III-IV
30. Cymbale III
31. Sesquialter II-III
32. Engelse Hoorn 16′
33. Trompet 8′
34. Kromhoorn 8′
35. Schalmey 4′
Tremulant
III Recit expressif C–g3
36. Quintadeen 16′
37. Viola di Gamba 8′
38. Quintadeen 8′
39. Fluit Harm. 8′
40. Nachthoorn 8′
41. Unda Maris 8′
42. Salicet 4′
43. Fluit Harm. 4′
44. Nasard 223
45. Octavin 2′
46. Terts 135
47. Larigot 113
48. Flageolet 1′
49. Trompet Harm. 8′
50. Clarinet 8′
51. Fagot-Hobo 8′
52. Vox Humana 8′
Tremulant
IV Kronpositiv C–g3
53. Prestant 8′
54. Holpijp 8′
55. Salicional 8′
56. Fluit Harm. 8′
57. Octaaf 4′
58. Roerfluit 4′
59. Quint 223
60. Octaaf 2′
61. Mixtuur IV
62. Cornet III
63. Baryton 16′
64. Trompet 8′
Pedal C–f1
65. Majorbas 32′
66. Openbas 16′
67. Contrabas 16′
68. Subbas 16′
69. Quint 1023
70. Openbas 8′
71. Cello 8′
72. Gedekt 8′
73. Openfluit 4′
74. Octaaf 2′
75. Ruispijp II-III
76. Contrafagot 32′
77. Bazuin 16′
78. Trombone 8′
79. Klaroen 4′

Siehe hierzu:

Bearbeiten
Commons: St.-Bavo-Kathedrale – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Eintrag zu Kathedrale Basiliek van Sint-Bavo auf gcatholic.org (englisch)
  2. Kathedrale Basiliek van St. Bavo im Rijksmonumentenregister
  3. Nähere Informationen zur großen Kathedralorgel (Memento vom 5. Januar 2009 im Internet Archive)

Koordinaten: 52° 22′ 35″ N, 4° 37′ 20″ O