Die Sparwechselschaltung ist eine Wechselschaltung aus der Elektroinstallation. Sie dient dazu, einen Verbraucher, meist eine Leuchte, von zwei Stellen ein- und auszuschalten. Ihren Namen hat sie, weil bei der Installation von Steckdosen unter beiden Wechselschaltstellen, eine Ader eingespart wird.

Aufbau Bearbeiten

 
Schaltung der Sparwechselschaltung (im eingeschalteten Zustand)

Eine Sparwechselschaltung wird aus Wechselschaltern aufgebaut. Anders als eine normale Wechselschaltung arbeitet die Sparwechselschaltung nur mit einer Korrespondierenden. (Korrespondierende ist die Bezeichnung der Verbindungsleitung(en) zwischen zwei Wechselschaltern.) Das spart eine Ader und ermöglicht bei der Verwendung 5-adriger Leitungen unter die Wechselschalter jeweils noch eine Steckdose einzubauen.

Ein weiterer Vorteil ist, dass Lampen von beiden Gerätedosen aus angeschlossen werden können.

Nachteil der Sparwechselschaltung ist, dass sie nicht nachträglich durch Kreuzschalter für weitere Schaltpunkte erweitert werden kann, wie es bei der normalen Wechselschaltung möglich ist.

Funktionsweise Bearbeiten

Die Ausgänge der beiden Wechselschalter sind miteinander verbunden: auf der einen Ader erfolgt die Einspeisung, auf der anderen der Anschluss der Lampe(n).

Eingangsseitig sind die beiden Schalter miteinander verbunden. Solange beide in verschiedenen Schalterpositionen stehen, kann der Strom nicht von der A- auf die B-Ader fließen. Wird jedoch einer der beiden Schalter betätigt, so kann der Strom über die dritte Verbindungsader fließen.

Weitere Schaltungsvarianten Bearbeiten

Bei einer Kontrollwechselschaltung sind die Schalter zusätzlich mit einer kleinen Kontrollleuchte versehen z. B. einer Glimmlampe oder Leuchtdiode, sodass man an den Schaltern optisch erkennen kann, ob der Verbraucher aktuell ein- oder ausgeschaltet ist.

In neu zu erstellenden Installationen wird es bei mehr als zwei bis drei Schaltstellen (= 2 Wechselschalter plus optionaler Kreuzschalter) kostensparender, wenn ein Stromstoßschalter und diverse Taster verwendet werden.

Eine unzulässige Variante der Wechselschaltung ist die Hamburger Schaltung, wo der Neutralleiter einpolig geschaltet wird. Ein einpoliges Schaltgerät darf jedoch gemäß DIN VDE 0100-460 Abschnitt 463.1.2 nicht im Neutralleiter eingesetzt werden. Daher ist diese Schaltungsvariante gemäß VDE auch nicht mehr unter Bestandsschutz zulässig, selbst wenn die Anlage vor Mai 1973 errichtet und nachher nicht verändert wurde. Die einstmals zulässigen Schalter sind gemäß VDE seit 2006 austauschpflichtig. Hamburger Schaltungen im Bestand dürfen in Deutschland unter keinen Umständen mehr betrieben werden.

Andere Schaltungen Bearbeiten

Weitere Schaltungen in der Elektroinstallation sind

Literatur Bearbeiten

  • Alfred Hösl, Roland Ayx, Hans Werner Busch: Die vorschriftsmäßige Elektroinstallation, Wohnungsbau-Gewerbe-Industrie. 18. Auflage. Hüthig Verlag, Heidelberg 2003, ISBN 3-7785-2909-9.