Sorority (Österreich)

österreichisches Frauennetzwerk

Der Verein Sorority. Verein zur branchenübergreifenden Vernetzung und Karriereförderung von Frauen in Österreich ist ein Frauennetzwerk mit Sitz in Wien, das 2014 von Katharina Brandl und Therese Kaiser initiiert wurde. Der Verein hat rund 600 Mitglieder und ist somit eines der größten Frauennetzwerke Österreichs. Der Verein richtet jährlich circa 50 Veranstaltungen mit feministischem Inhalt vor allem in Wien aus, darunter Netzwerktreffen, Workshops, Stammtische etwa für feministische Mütter oder Unternehmerinnen, Lesekreise sowie Diskussionsveranstaltungen.[1]

Gründung

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Sena Beganovic, Katharina Brandl, Therese Kaiser, Vera Mayer, Sandra Nigischer und Martina Schöggl gründeten den Verein im Jahr 2014.[2] Der Fokus des Netzwerks liegt auf Geschlechtergerechtigkeit am Arbeitsmarkt; wobei die Gründerinnen den Verein auch initiierten, weil sie eine Lobby für Frauen, die auf Ungleichbehandlung auf unterschiedlichen Ebenen thematisiert, vermissten.[3] Verhandelt werden daher auch Themen wie Frauenarmut, Väterkarenz, Mehrfachdiskriminierungen oder sozio-ökonomische Abhängigkeiten.

Struktur

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Alle natürlichen Personen, die sich als Frauen begreifen, können Vereinsmitglieder werden. Männer können das Netzwerk als außerordentliche Mitglieder finanziell unterstützen. Der Vereinsvorstand wird durch die Mitglieder alle zwei Jahre neu gewählt.[4] Seit 2017 stehen dem Verein Erza Aruqaj, Stephanie Bondi, Barbara Hölzl, Vera Mayer, Sandra Nigischer, Martina Schöggl und Maria Schreiber vor.[5]

Das Motto der Sorority lautet „Solidarity, Sister!“ und verweist auf drei Kernbegriffe der Vereinsarbeit: Solidarität, Autonomie und Netzwerk.[6][7] Die Plattform will Schulterschlüsse vor allem unter Frauen, aber auch zwischen den Geschlechtern stärken und ein solidarisches Miteinander fördern. Zum einen sollen traditionelle Geschlechterhierarchien und Machtstrukturen hinterfragt und aufgebrochen, zum anderen autonome Lebensentscheidungen begünstigt werden.

Das Netzwerk versteht sich als feministisch, vertritt aber keine bestimmte feministische Strömung. Zudem lässt es seinen Mitglieder offen, wie sie Karriere definieren;[8] beides, um eine möglichst breite Masse an progressiven Frauen erreichen.[9]

Veranstaltungen

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Der Verein bietet sowohl Veranstaltungsformate, die nur für Personen, die sich als Frauen identifizieren, konzipiert sind, sowie Formate, die für alle interessierte Personen zugänglich sind.[10]

Anfang 2015 führte der Verein seine erste öffentliche Veranstaltung, die Podiumsdiskussion „Deine Mutter“ in der Galerie König in Wien durch. Im Februar 2016 startete die Kunst- und Kulturreihe „femtrails“ des Vereins[11] mit einer Lesung von Stefanie Sargnagel, gefolgt von Führungen durch Ausstellungen von Margot Pilz im MUSA in Wien und mit Renate Bertlmann durch ihre Einzelausstellung in der Vertikalen Galerie in der Sammlung Verbund im Frühjahr 2016. Neben Screenings von Veronika Burgers Videoarbeiten im Angewandte Innovation Lab (AIL) der Universität für angewandte Kunst Wien und einem Gastspiel bei der Diagonale – Festival des Österreichischen Films, startete der Verein unter dem Namen „femtrails“ eine monatliche Clubreihe im Elektro Gönner, bei der nur weibliche DJs und VJs gebucht wurden. Es folgten Screenings von Filmen in Spielfilmlänge, unter anderem in Kooperation mit dem Arena Sommerkino.

Brandl und Kaiser traten seit 2015 vermehrt als Diskutantinnen und Vortragende zu frauenpolitisch relevanten Themen auf, unter anderem bei der Maker Faire Wien, bei der „Diagonale“ und beim Europäischen Forum Alpbach. Sie sprechen auch über Hate-Speech im Netz und über die Hacking-Angriffe auf die Webseiten des Vereins.[12]

Im Oktober 2015 und 2016 veranstalteten Brandl und Kaiser zudem das mehrtägige Format „Business Riot. Festival für Frauen, Arbeit und Unternehmerinnentum“ im Rahmen der Vereinsarbeit; die Vorstandsmitglieder Sandra Nigischer und Martina Schöggl gestalteten im Zuge des Festivals die Begleitpublikation „Business Riot ZINE“, die neben Programminformationen vor allem feministische redaktionelle Inhalte bereitstellte. Das Festival, insbesondere im Jahr 2016, erhielt breites Medienecho in Österreich und Deutschland.[13][14][15][16][17]

Mitgliedschaften

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Der Verein zählte bei der Generalversammlung 2018 rund 600 Mitglieder.[18] Die Sorority ist seit Februar 2017 Mitgliedsorganisation des Österreichischen Frauenrings.[19]

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Einzelnachweise

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  1. Events: Die Programmvorschau – Frauennetzwerk Sorority Österreich. In: sorority.at. Abgerufen am 8. Mai 2018.
  2. Zentrales Vereinsregister. (PDF) Österreichisches Bundesministerium für Inneres, 8. Mai 2018, archiviert vom Original am 8. Mai 2018; abgerufen am 8. Mai 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/citizen.bmi.gv.at
  3. Lara Hagen: Business-Riot: Ein Aufstand mit Programm. In: derStandard.at. 16. Oktober 2016, abgerufen am 6. Februar 2017.
  4. Vereinsstatuten. (PDF) In: sorority.at. Abgerufen am 8. Mai 2018.
  5. Das Team des österreichischen Frauennetzwerks Sorority. In: sorority.at. Abgerufen am 8. Mai 2018.
  6. Ines Holzmüller: Frauen-Netzwerk Sorority: "Wir sind kein Suder-Verein". In: profil.at. 18. Februar 2016, abgerufen am 8. Mai 2018.
  7. Julia Pfligl: Die Macht der Frauennetzwerke. In: kurier.at. 27. Februar 2018, abgerufen am 8. Mai 2018.
  8. Martina Schöggl: Vortrag: "Würde und Autonomie". Wiener Woche der Würde, 3. Mai 2018, abgerufen am 8. Mai 2018.
  9. Miriam Kummer: The Female Network. Schwesternschaft statt Männerbünde. (PDF) STEIL – Magazin der HochschülerInnenschaft der Wirtschaftsuniversität, März 2017, abgerufen am 6. Februar 2017 (Ausgabe 36).
  10. Yasmin Vihaus: 5 Thesen zum Feminismus mit Katharina und Therese von Sorority. In: The Gap. 15. Oktober 2015, abgerufen am 6. Februar 2017.
  11. Elisabeth Mittendorfer: „Eine Persiflage von Männerbünden“. 14. Februar 2016, abgerufen am 6. Februar 2017.
  12. Katharina Brandl, Therese Kaiser: Gewalt gegen Frauen im Internet: Hacking-Angriff: So skurril läuft der Polizeibesuch. In: wienerin.at. 16. Februar 2016, abgerufen am 6. Februar 2017.
  13. Yvonne Widler: „Vor den Frauen sollen sich alle fürchten“. Abgerufen am 6. Februar 2017.
  14. Newsletter: #SchweizerAufschrei | Indigenous People’s Day | Coming-out | US-Wahlen | Princess Nokia | Weltmädchentag | Pussy Riot Manifest | und mehr. Abgerufen am 6. Februar 2017.
  15. Business Riot: "Männer sind Menschen wie wir". In: WOMAN.AT. 11. Oktober 2016 (woman.at [abgerufen am 6. Februar 2017]).
  16. medianet epaper. Abgerufen am 6. Februar 2017.
  17. Terminankündigung in der Tageszeitung "Die Presse" (Printversion), 21. Oktober 2016, businessriot.at (Memento vom 6. Februar 2017 im Internet Archive)Vorlage:Webarchiv/Wartung/Linktext_fehlt
  18. Persönliche Nachfrage bei Martina Schöggl (Vorstand, Mitgliederverwaltung)
  19. Mitglieder | Österreichischer Frauenring. Abgerufen am 6. Februar 2017.