Dorint Kurfürstendamm Berlin

Hotel in Berlin
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Das Dorint Kurfürstendamm Berlin (ehemals: Hôtel Concorde Berlin und Sofitel Berlin Kurfürstendamm) ist ein Bauwerk der zeitgenössischen Architektur. Es befindet sich an der Ecke Augsburger Straße und Joachimsthaler Straße im Berliner Ortsteil Charlottenburg unweit des Boulevards Kurfürstendamm. Der Bau wurde nach Entwürfen des Architekten Jan Kleihues aus dem Büro Kleihues + Kleihues im Oktober 2005 fertiggestellt.

Das Dorint Kurfürstendamm Berlin an der Ecke Augsburger Straße (links) und Joachimstaler Straße (rechts)

Bauausführung Bearbeiten

Der Neubau wurde nach dem Abriss einer Filiale der Bekleidungsfirma C&A von November 2002 bis Oktober 2005 errichtet. Die Planungen für das Gebäude begannen bereits 1999.[1] Bauherr war die Grothe Immobilien Projektierungs KG. Mit einer Höhe von 60,9 Metern[2] gehört das Gebäude zu den höchsten Bauwerken in der Berliner City West (siehe auch: Liste der Hochhäuser in Berlin). Die Bruttogeschossfläche beträgt 45.000 m²,[1] die Nutzfläche 29.098 m² und der Brutto-Rauminhalt 158.710 m³.[3] Die gesamten Baukosten beliefen sich auf 67,5 Millionen Euro.[1]

Die Fassade wurde durch die BIS IKF GmbH, einem Unternehmen der Bilfinger Berger Group, errichtet, die sich auf die Realisierung technisch hochwertiger Fassaden spezialisiert hat. Allein die Baukosten der Fassade betrugen 10,5 Millionen Euro.[4]

Architektur Bearbeiten

Die Architektur des Gebäudes stellt eine Verbindung zwischen den direkt benachbarten historischen Gebäuden in Traufhöhe und den gegenüberliegenden Hochhäusern, dem Swisshôtel und dem denkmalgeschützten Allianz-Hochhaus, dar.[1] Hierfür steigt die Fassade stufenweise aus der Augsburger und Joachimstaler Straße bis zur 17. Etage an dieser Straßenecke an. Die Gebäudespitze an den steil zusammenlaufenden Straßen ist rund ausgeführt, wobei auch die Fenster gebogen sind. Das Gebäude erhält hierdurch trotz der großen Baumasse eine gewisse Leichtigkeit und Dynamik. Die Natursteinfassade, die an die amerikanische und französische Architektur im Art-déco-Stil erinnert, besteht aus hellem Kirchheimer Muschelkalk. Dieser besitzt feine rötliche Äderungen und Einschlüsse, die je nach Lichtverhältnissen und Blickwinkel die Fassade grau bis rötlich erscheinen lassen. Neben den zahlreichen Höhensprüngen ist die Fassade durch horizontale Bänder gegliedert.[5]

Für die Gestaltung des Hotels wurde Kleihues von der Zeitschrift Architectural Digest ausgezeichnet, die das Hotel zum Stil-Highlight Nr. 1 kürte. Der Architekt erhielt für das Gebäude 2006 eine Auszeichnung beim „Architekturpreis Berlin“.[6][7] 2006 wurde der Bau in „Best Architects 07“ in der Kategorie „Sonstige Bauten“ präsentiert.[8] Beim Deutschen Naturstein-Preis 2007 wurde das Gebäude mit einer „Lobenden Erwähnung“ gewürdigt.[5][9]

Hotel Bearbeiten

Das Dorint Kurfürstendamm Berlin, seinerzeit noch Hôtel Concorde Berlin und später Sofitel Berlin Kurfürstendamm, wurde am 1. November 2005 als zwanzigstes 5-Sterne-Hotel der City West eröffnet.

Jan Kleihues, der Architekt des Bauwerks, entwarf auch die Innenarchitektur und die Möbel des Hotels.[10] Diese hielt er in klaren Formen, warmen Farbtönen und eleganter Ausstattung. Ziel war es, die Innenausstattung durch die Schlichtheit zeitlos modern zu halten. Die von Kleihues hierfür verwendeten Materialien sind Nussbaum, geräucherte Eiche, Corian und Carrara-Marmor.[1] Das Hotel besitzt 267 Zimmer und 44 Suiten sowie 16 Konferenzräume, darunter einen Ballsaal für bis zu 350 Personen.

In allen öffentlichen Bereichen, wie der Rezeption, der Lobby und den Restaurants sind Werke zeitgenössischer deutscher Künstler aus der Sammlung von Hans Grothe ausgestellt. In der Empfangshalle befinden sich Skulpturen von Dietrich Klinge und ein Gemälde von Junior Toscanelli. Kunstdrucke von Toscanelli schmücken auch Zimmer und Suiten. Die zweite Etage gestaltete die Künstlerin Katrin Kampmann, die hier mit Großleinwänden und intensiven Farben arbeitete.[11]

Im Jahr 2009 wurde das Hotel mit dem „Grenander Award“ in der Kategorie Hotellerie ausgezeichnet.[12][13] Bei der Vergabe der „Mendelssohn-Medaille“ im Jahr 2009 belegte das Hotel Concorde den zweiten Platz. Gewürdigt wurde der Einsatz des Hotels gegen Analphabetismus.[14] Im Rahmen des „Travellers’ Choice Awards“ des Reiseportals TripAdvisor erreichte das Hotel Concorde in den vergangenen Jahren immer einen Spitzenplatz unter den deutschen Hotels (2010 Platz 2, 2011 Platz 3, 2012 Platz 14).[15]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Sofitel Berlin Kurfürstendamm – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d e Projekte des Büros Kleihues + Kleihues auf der Webseite BauNetz
  2. Concorde Hotel Berlin (Memento des Originals vom 23. Februar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.emporis.de auf der Webseite von Emporis
  3. Hotel Concorde (Memento des Originals vom 22. Februar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ak-berlin.de auf der Webseite der Architektenkammer Berlin
  4. Ingenieurfassaden: Hotel Concorde auf der Webseite der BIS IKF GmbH (Memento vom 2. Januar 2013 im Webarchiv archive.today)
  5. a b Dokumentation zum Deutschen Naturstein-Preis 2007. Hrsg.: Deutschen Naturwerkstein-Verband e. V. (DNV), Würzburg 2007, S. 36 f
  6. Architekturpreis Berlin
  7. Architekturpreis 2006 (Memento des Originals vom 16. Juli 2004 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bdaberlin.de auf der Webseite des Bund Deutscher Architekten
  8. Kleihues + Kleihues Hotel Concorde Berlin. In: bestarchitects.de. Abgerufen am 26. August 2022.
  9. Deutscher Naturstein-Preis 2007: Steine, mit denen wir leben (PDF; 186 kB). In: Naturstein, 5/2007.
  10. Luxus zum Dumpingpreis / Mit dem Concorde nahe dem Kurfürstendamm hat Berlin jetzt 20 Fünf-Sterne-Hotels. In: Berliner Zeitung, 2. November 2005
  11. Anna Mertens: Dinieren unter Katrin Kampmanns Farbexplosionen. (PDF; 101 kB) In: Die Welt, 26. Juli 2008
  12. Preisverleihung Grenander Award 2009 (Memento des Originals vom 21. Februar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/agcity.de (PDF; 113 kB). Presseinformation vom 26. März 2009.
  13. Grenander-Preis wird am 26. März verliehen. In: Berliner Morgenpost, 16. März 2009
  14. Berlin Marriott Hotelmanagement GmbH mit Mendelssohn-Medaille 2009 geehrt (Memento des Originals vom 22. Februar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hwk-berlin.de. Pressemitteilung der Handelskammer Berlin vom 7. Juli 2009
  15. Top 25 Hotels in Deutschland der Travellers’ Choice 2012

Koordinaten: 52° 30′ 9,9″ N, 13° 19′ 54,1″ O