Die Technologie-Initiative SmartFactory KL e.V. (SmartFactoryKL) ist ein im Jahr 2005 gegründeter gemeinnütziger Verein, der gemeinsam mit Partnern aus Forschung und Industrie Forschungs- und Entwicklungsprojekte rund um das Thema Industrie 4.0 umsetzt. Dabei erstreckt sich die Arbeit von der Entwicklung und Definition der Vision Industrie 4.0 bis hin zu ihrer Realisierung.[1]

Technologie-Initiative SmartFactory KL
(SmartFactoryKL)
Rechtsform eingetragener Verein
Gründung 10. Juni 2005
Sitz Kaiserslautern
Zweck Umsetzung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten rund um das Thema Industrie 4.0
Vorsitz Martin Ruskowski
Mitglieder rund 50 Organisationen
Website www.smartfactory.de
Industrie 4.0-Anlage des SmartFactory-KL-Partnerkonsortiums

Aktivitäten und Bedeutung Bearbeiten

Aufgabe des Vereins ist es, als Demonstrations- und Forschungsplattform[2] zu arbeiten und neuartige Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in wirklichkeitsnahen industriellen Produktionsumgebungen, sogenannten Modellfabriken, zu testen. Durch die Vernetzung einzelner Systeme im Produktionsumfeld über das Internet der Dinge[3] und Dienste erforscht und entwickelt der Verein die „intelligente Fabrik der Zukunft“, die sogenannte Smart Factory. Auch international, wie in den USA[4], Chile[5] oder Korea[6] stößt die SmartFactoryKL auf Interesse.

Der in Kaiserslautern ansässige Verein hat rund 50 institutionelle Mitglieder. Finanziert wird der Verein durch die aktive und finanzielle Beteiligung seiner Mitglieder sowie durch die Unterstützung von Förderern.

Seit ihrer Gründung arbeitet die SmartFactoryKL mit dem Forschungsbereich Innovative Fabriksysteme (IFS) des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) und der TU Kaiserslautern zusammen. Detlef Zühlke[7] ist Hauptinitiator der SmartFactory-KL und war bis zum 7. Mai 2019 Vorsitzender des Vereins. Sein Nachfolger ist Martin Ruskowski.

Geschichte Bearbeiten

Der Verein wurde am 10. Juni 2005 in Kaiserslautern von sieben Partnern aus Industrie und Wissenschaft gegründet. Zu den Gründungsmitgliedern zählten: Siemens, KSB, BASF, Pepperl+Fuchs, ProMinent, TU Kaiserslautern und DFKI. Im März 2006 begann das Partnerkonsortium unter Führung von BASF, Siemens und Pepperl+Fuchs mit der Konstruktion der Demonstrationsfabrik. Die offizielle Eröffnung der SmartFactoryKL erfolgte am 9. Juli 2006.[8] 2007 wurde die SmartFactoryKL von der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ zum „Ausgezeichneten Ort 2007“ ernannt.[9]

Im April 2012 wurde die „Keyfinder“-Demonstrationsanlage der SmartFactoryKL erstmals als zentrales Ausstellungsstück des Industrial IT-Forums auf der Hannover Messe präsentiert.[10] 2013 folgte die Vorstellung der „Keyfinder“-Anlage mit einer vernetzten Cyber-Physical Systems (CPS)-Steuerung ebenfalls auf der Hannover Messe. Anhand der beispielhaften Produktion eines Schlüsselfinders konnten erstmals die relevanten Inhalte der aufkommenden 4. Industriellen Revolution veranschaulicht werden.

2016 wurde der Verein vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie zum Konsortialführer des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Kaiserslautern ernannt. Mit dem DFKI, der TU Kaiserslautern und dem Institut für Technologie und Arbeit e. V. sind weitere Kompetenzträger aus der Region als Projektpartner beteiligt. Ziel ist es, kleine und mittlere Unternehmen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland bei der Digitalisierung und der Umsetzung von Industrie 4.0-Ideen zu unterstützen.[11]

Industrie 4.0-Demonstrator Bearbeiten

Die Industrie 4.0-Anlage des SmartFactoryKL Partnerkonsortiums ist eine intelligente Fabrik, die eine hochflexible automatisierte Fertigung nach dem Motto „Plug & Produce“ (nach demselben Gedanken wie „Plug & Play“) ermöglicht. Die Anlage besteht aus Produktionsmodulen, einer übergeordneten Infrastruktur sowie IT-Systemen. Die Anlage ist nach Angaben des Vereins vollkommen industrietauglich und demonstriert Industrie 4.0-Themen wie skalierbare, modulare Automatisierung, Mitarbeiterunterstützung, Predictive Maintenance (als Vorstufe zu Smart Maintenance) und ausfallfreie Wartung.[12]

Mitglieder Bearbeiten

Insgesamt besteht die SmartFactoryKL aus mehr als 50 Mitgliedern aus Industrie und Wissenschaft.[13]

Weiterführende Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Zühlke, Detlef; Gorecky, Dominic: Case Study: A catalyst for smart manufacturing with Germany’s SmartFactory. In: Control design online. 11. März 2016, abgerufen am 7. Februar 2017.
  2. o.A.: Herstellerunabhängig – SmartFactoryKL. In: com! Professional. Nr. 07, 2015, S. 9.
  3. o.A.: „Internet der Dinge“ revolutioniert die Industrieproduktion. In: maschinenbau. Nr. 03, 2016, S. 34–37.
  4. Brune, Brett: Industrie 4.0, as seen from ground zero, In: Advanced Manufacturing online. 16. Januar 2016, abgerufen am 7. Februar 2017.
  5. Tupper, Guillermo: Revolución industrial 4.0. In: El Mercurio. 28. November 2016.
  6. o.A.: Industrie 4.0 beginnt mit der deutschen Produktion (Originaltext in Koreanisch). In: Sciencetimes.co.kr. 7. November 2016, abgerufen am 8. Februar 2017.
  7. Löw, Melanie: Die Fabrikhallen im Wandel. In: Unispectrum online. 13. Juli 2016, abgerufen am 3. Februar 2017.
  8. Meldung im Portal Informationsdienst Wissenschaft, abgerufen am 15. Februar 2023.
  9. o.A.: Test für Technik. Deutschland – Land der Ideen (Memento des Originals vom 2. Februar 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.land-der-ideen.de. 21. Mai 2007, abgerufen am 1. Februar 2017.
  10. Schaal Sebastian: Der Kampf um die Fabrik der Zukunft. In: Wirtschaftswoche online. 16. April 2015, abgerufen am 6. Februar 2017.
  11. Urban, Udo: Kick-Off für das Mittelstand-4.0-Kompetenzzentrum. In. Ke-next online. 13. Mai 2016, abgerufen am 1. Februar 2017.
  12. Loskyll, Matthias: Von der Vision in die Realität. In: IT&Production. Nr. 04, 2014, S. 58–59.
  13. SmartFactory-KL: Mitglieder und Förderer