Shelly Kupferberg

deutsche Journalistin

Shelly Kupferberg (* 1974 in Tel Aviv) ist eine deutsche Journalistin, Moderatorin und Autorin.

Shelly Kupferberg, Frankfurter Buchmesse (2022)

Die Großeltern von Shelly Kupferberg, darunter der österreichisch-israelische Historiker Walter Grab,[1] stammten aus Wien, Berlin und Hildesheim und flüchteten noch vor Beginn des Zweiten Weltkriegs nach Palästina. Ihr Vater wurde 1945 in Palästina, ihre Mutter Maya im Jahr 1949 bereits im neugegründeten Staat Israel geboren. Im Jahr 1974/75, kurz nach ihrer Geburt, gingen ihre Eltern nach West-Berlin, wo sie aufwuchs.[2] Wie ihre Schwester Yael besuchte sie das Friedrich-Ebert-Gymnasium in Berlin-Wilmersdorf.[2] Nach dem Abitur studierte sie an der Freien Universität Berlin Publizistik, Theater- und Musikwissenschaften.[3]

Sie ist mit dem Schlagzeuger und Perkussionisten Paolo Eleodori verheiratet. Das Paar hat drei Kinder.[4]

Schon während ihres Studiums arbeitete Kupferberg als Moderatorin bei Sendern wie Deutschlandradio,[2] Radio Multikulti und rbb Fernsehen, später journalistisch bei Deutschlandfunk Kultur und rbbKultur mit Schwerpunkt jüdische und israelische Kultur.

Kupferberg moderiert Lesungen, Tagungen, Ausstellungseröffnungen, Filmvorführungen, Veranstaltungen für Stiftungen, Bundesministerien, Kultureinrichtungen und Festivals. Darüber hinaus organisiert sie ehrenamtlich beim JournalistsNetwork Austauschprogramme für deutsche und israelische Journalisten.

Für das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin moderierte sie 2016 einen „Symphonic Mob“ unter der Leitung des Dirigenten Kent Nagano und an der Deutschen Oper Berlin präsentiert sie die „Opera Lounge“.[5] Seit 2017 moderiert sie auch die Preisverleihung des Shimon-Peres-Preises.[6] Im Jahr 2020 war sie Jurymitglied des Fotowettbewerbs „Zusammenhalt in Vielfalt – Jüdischer Alltag in Deutschland“.[7] Hinzu kommen die israelischen Literaturtage von Goethe-Institut und Heinrich-Böll-Stiftung und Veranstaltungen mit israelischen Schriftstellern auf der Leipziger Buchmesse.

Im Rahmen des Jubiläumsjahres 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland organisierte sie im Wechsel mit Mirna Funk und Miron Tenenberg einen wöchentlichen Podcast.[8]

Im August 2022 erschien ihr Roman Isidor. Ein jüdisches Leben im Diogenes Verlag.[9][10] Das Buch behandelt das Schicksal ihres Urgroßonkels, der im Wien der „1920er- und 1930er-Jahren ein bekannter juristischer und ökonomischer Berater“ war.[11][12] Natan Sznaider urteilte, dass ihr mit dem Buch ein literarischer Stolperstein gelungen sei.[13] Nach eigenen Angaben wurde Shelly Kupferberg durch eine Veranstaltung zu NS-Raubkunst und Provenienzforschung zu dem Buch über ihren Urgroßonkel angeregt.[11]

Publikationen

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Einzelnachweise

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  1. Anita Pollak: „Ich habe keine Angst vor dem Tod, denn ich bin schon zweimal gestorben“. In: wina-magazin.at. 1. Juli 2022, abgerufen am 29. September 2022.
  2. a b c Sharon Adler: Shelly Kupferberg: Zwischen Chanukkia und Lametta. In: bpb.de. Bundeszentrale für politische Bildung, 12. November 2020, abgerufen am 5. November 2022.
  3. Autor:innen – Shelly Kupferberg. In: diogenes.ch. Abgerufen am 5. November 2022.
  4. Sharon Adler: Vita von Shelly Kupferberg. In: bpb.de. Bundeszentrale für politische Bildung, 13. November 2020, abgerufen am 5. November 2022.
  5. Vita Shelly Kupferberg. In: deutscheoperberlin.de. Abgerufen am 29. September 2022.
  6. Shelly Kupferberg. In: berlinerfestspiele.de. 1. August 2016, abgerufen am 29. September 2022.
  7. Sharon Adler: Vita von Shelly Kupferberg. Bundeszentrale für politische Bildung, 13. November 2020, abgerufen am 29. September 2022.
  8. 2021JLID – Podcast. Abgerufen am 29. September 2022.
  9. Shelly Kupferberg: Isidor. Ein jüdisches Leben. In: diogenes.ch. Abgerufen am 29. September 2022.
  10. Sabine Lueken: Ein verhängnisvoller Irrtum. In: junge welt. 4. November 2022, abgerufen am 28. Januar 2023.
  11. a b Andreas Fanizadeh: Shelly Kupferberg und ihr Buch „Isidor“ :„Außer Schmerz nichts zu finden“ Die Berliner Autorin Shelly Kupferberg hat in Wien recherchiert. Was geschah 1938 mit Onkel Isidor? Und was mit dem Besitz ihrer jüdischen Familie? In: Die Tageszeitung. 4. September 2022, abgerufen am 29. September 2022.
  12. Schabat Schalom 23. September 2022. In: ndr.de. 23. September 2022, abgerufen am 29. September 2022.
  13. Natan Sznaider, »Der Jud' is wieda doa!«, Der Spiegel Heft 35/2022 vom 29. August 2022.