Seine-Klasse

Klasse von zwei Hilfsschiffen der französischen Marine

Die Seine-Klasse war eine Klasse von zwei Hilfsschiffen der französischen Marine, die von 1720 bis 1757 in Dienst stand.

Seine-Klasse
Schiffsmodell mit ähnlichem Aussehen wie die Seine-Klasse
Schiffsmodell mit ähnlichem Aussehen wie die Seine-Klasse
Schiffsdaten
Land Frankreich Frankreich
Schiffsart Hilfsschiff
Entwurf René Levasseur
Bauwerft Arsenal de Toulon
Bauzeitraum 1718 bis 1720
Stapellauf des Typschiffes 22. Mai 1719
Gebaute Einheiten 2
Dienstzeit 1720 bis 1757
Schiffsmaße und Besatzung
Länge Geschützdeck: 39,63 m (Lüa)
Breite 10,39 m
Tiefgang (max.) 5,04 m
Verdrängung 1100 t
Vermessung 650 tons (bm)
 
Besatzung 90–250 Mann
Takelung und Rigg
Takelung Vollschiff
Anzahl Masten 3
Bewaffnung

50 Kanonen

  • 22 × 12-Pfünder
  • 24 × 8-Pfünder
  • 4 × 4-Pfünder

Allgemeines

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Die französische Marine unterhielt zur Unterstützung ihrer Kampfschiffe eine Reihe von Hilfs- bzw. Transportschiffen verschiedener Typen, welche als Flûte und Gabarres bezeichnet wurden. Dies wurde notwendig, da man, anders als bei der britischen Marine, nicht im selben Umfang auf zivilen Transportraum zugreifen konnte.[1] So verfügte die französische Marine nach Ende des Spanischen Erbfolgekrieges (1701–1715) nur noch über drei Flûtes, die in einem schlechten Erhaltungszustand waren. Zur Verstärkung der Flotte wurden daher bis 1720 sieben neue Einheiten bestellt.[2]

Die im Juli 1718 bestellten zwei Einheiten der Klasse wurde von dem Schiffbauer René Levasseur im Marinearsenal von Toulon zwischen 1718 und 1720 gebaut. Schwesterklassen waren die Portefaix-Klasse (2 Einheiten, 650 Tonnen, 44 Kanonen), Chameau-Klasse (2 Einheiten, 600 Tonnen, 48 Kanonen) und das Einzelschiff Sarcelle (300 Tonnen, 10 Kanonen).[2][3]

Einheiten

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Name Bauwerft Bestellung Kiellegung Stapellauf Indienststellung Verbleib
Seine Arsenal de Toulon 4. Juli 1718 Oktober 1718 22. Mai 1719 22. Mai 1720 Verwendung als Hulk ab 1757 in Rochefort, 1774 abgebrochen
Loire Oktober 1718 22. Mai 1719 11. Juli 1720 Im Juli 1758 durch die Royal Navy im Mittelmeer gekapert

Technische Beschreibung

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Die Klasse war als Batterieschiff mit zwei durchgehenden Geschützdecks konzipiert und hatte eine Länge von 39,63 Metern (Geschützdeck), eine Breite von 10,39 Metern und einen Tiefgang von 5,04 Metern bei einer Vermessung 650 tons (bm) bzw. Verdrängung von 1100 Tonnen.[3] Sie waren Rahsegler mit drei Masten (Fockmast, Großmast und Kreuzmast). Die Bewaffnung bestand aus bis 50 Kanonen, welche sich im Frieden auf 30 Kanonen verringerte.[3]

Unteres
Batteriedeck
Oberes
Batteriedeck
Backdeck Achterdeck Kanonen
(Geschossgewicht)
Design 22 × 12-Pfünder 24 × 8-Pfünder 4 × 4-Pfünder 50 Kanonen
(115,52 kg)

Besatzung

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Bei Indienststellung hatte die Besatzung im Frieden eine Stärke von 90 Mann, die sich im Kriegsfall auf 150 Mann vergrößerte (Offiziere und Unteroffiziere bzw. Mannschaften). Ab 1734 bestand die Friedensstärke aus 90 Mann und die Kriegsstärke aus 250 Mann.[3]

Siehe auch

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Literatur

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  • Rif Winfield & Stephen S Roberts: French Warships in the Age of Sail 1626–1786: Design, Construction, Careers and Fates. Seaforth Publishing, Barnsley 2017, ISBN 978-1-4738-9351-1 (englisch).
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Einzelnachweise

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  1. Rif Winfield & Stephen S Roberts: French Warships in the Age of Sail 1626–1786., S. 265.
  2. a b Rif Winfield & Stephen S Roberts: French Warships in the Age of Sail 1626–1786., S. 283.
  3. a b c d Rif Winfield & Stephen S Roberts: French Warships in the Age of Sail 1626–1786., S. 284.