Schweppermann, auch Schwäppermann, Schwappermann, Schwepfermann, Swephermann oder Swepfermann, war der Name eines fränkischen ritterlichen Adelsgeschlechts, erstmals belegt im Jahr 1210. Seyfried Schweppermann war das prominenteste Mitglied dieser Familie. Ursprünglich nannte sie sich nach ihrem Stammort Hüllohe (heute Hillohe) Hüllocher bzw. auch Hullocher. Der spätere Name Schweppermann leitet sich vermutlich vom unweit entfernt gelegenen Wappersdorf ab.

Wappen der Schweppermann (II.) in Siebmachers Wappenbuch

Geschichte Bearbeiten

Etymologie Bearbeiten

Da in der Orthografie des 14. Jahrhunderts mit ‚W‘ beginnende Wörter oft mit einem vorangestellten ‚S‘ geschrieben wurden, ist die Wortherkunft von ‚Schweppermann‘ bei Wappersdorf, also in der früheren Schreibweise Swappersdorf, Swäppersdorf bzw. Sweppersdorf durchaus möglich. Daher seien die aus (S)weppersdorf stammenden Familienmitglieder Sweppermanne gehießen worden.

Einen weiteren Hinweis auf diesen Namensursprung gibt die Überschrift Weppermann über einem schweppermann’schen Wappenbildnis in der Klosterkirche des (ehemaligen) Klosters Kastl, wo sich auch das Grabmal Seyfried Schweppermanns befindet.[1]

Diese Theorie von Johann Nepumok von Löwenthal wurde teilweise als unwahr behauptet,[2] teilweise auch stichpunktartig befürwortet.[3]

Ortsansässigkeit Bearbeiten

Vom späten 13. Jahrhundert bis ins beginnende 15. Jahrhundert waren die Wohn- und Lehenssitze, die sich über die Landgerichte Altdorf, Pfaffenhofen und Neumarkt erstreckten, urkundlich nachgewiesen in Endenberg, Neumarkt, Grünsberg, Hirschberg, Tann, Berg, Deinschwang, Pfaffenhofen, Hohenburg und Cunstein (Wohnsitze) bzw. in Endenberg, Lippertshofen, Traunfeld, Laber, Lizellohe, Wolfersdorf, Altfalterbach, Wiesenacker, Eigling, Bischofsberg, Dürren, Eschertshofen, Viermühlen bzw. Vierrad, Schnufenhofen, Walting bei Heideck, Hagenhausen, Wachtlhof, Trautmannshofen und Wolfsrieth (Lehenssitze).

Stammtafel Bearbeiten

Eine Stammreihe ist bei Seyfried Schweppermann anzusetzen, dessen Eltern namentlich offenbar nicht bekannt sind.

Er hatte neun Kinder: Heinrich, Albert, Siegfried, Otto, Ludwig, Hartung, Elisabeth, Eva und Anna.

Heinrich war Chorherr zu St. Stephan in Bamberg (1399) und Pfarrer in Deining (1376) und Burgebrach (1399). Er erreichte wohl ein sehr hohes Alter.

Albert fungierte Mitte des 14. Jahrhunderts ein paar Male (soweit belegt) als Zeuge und war 1399 auch Priester.

Siegfried (oder Seyfried) der Jüngere ging im Jahr 1338 in Dienste des Bischofs Nikolaus von Regensburg.

Otto besaß Lizellohe (1333; gemeinsam mit seinem Vater) und (1376) Viermühlen bzw. Vierrad. Er starb vor dem Jahr 1398.

Ludwig heiratete vermutlich Agnes, geborene von Egling. Scheinbar pflanzte (von seinen Brüdern) nur er seinen Familiennamen fort. Seine Kinder hießen Kaspar, Eberhard und Anna.

Hartung saß Mitte des 14. Jahrhunderts für wenige bis einige Jahrzehnte auf Deinschwang und Pfaffenhofen. Er heiratete eine Kunigunde unbekannten Nachnamens.

Elisabeth ging ins Kloster Engelthal, Anna heiratete vermutlich.

Ludwigs Sohn Kaspar besaß Grünsberg und war von 1362 bis 1411 Schultheiß zu Neumarkt. Die letzten Nachkommen seiner Familie, Siegfried und Ulrich, stammten von ihm und seiner Frau Salome, möglicherweise geborene Hochholding oder Holdolt.

Wappen Bearbeiten

Das schweppermann’sche Wappen zeigte in rot ein silbernes, mit neun Eisenhütlein oder Hufeisen belegtes Andreaskreuz. Ein frühes Siegel zeigte ein Einhorn.

Literatur Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Nikolaus Thaddäus Gönner, Johann Nepomuk von Löwenthal: Geschichte des Schultheißenamts und der Stadt Neumarkt auf dem Nordgau oder in der heutigen obern Pfalz: in zweien Theilen mit Urkunden und Beilagen. 1805 (google.de [abgerufen am 2. Mai 2023]).
  2. Ludwig Auer (Hrsg.): Ehrenpreis für Gott, König und Vaterland: Fastschrift zum Wittelsbacher Jubiläum. 1880, S. 279 (google.de [abgerufen am 2. Mai 2023]).
  3. A. von Geyso: Feldhauptmann Seyfried Schweppermann: Ein biographische Studie. Sonderabdruck aus der deutschen Armen-Zeitung. E. S. Mittler & S., 1894, S. 2 (google.de [abgerufen am 2. Mai 2023]).