Sausee

Stillgewässer in Frankfurt am Main

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Sausee
Säusee
Der im Sommer nahezu trocken fallende Sausee
Geographische Lage Frankfurt-Seckbach
Daten
Koordinaten 50° 8′ 20″ N, 8° 43′ 41″ OKoordinaten: 50° 8′ 20″ N, 8° 43′ 41″ O
Sausee (Stadtteile von Frankfurt am Main)
Sausee (Stadtteile von Frankfurt am Main)
Fläche max. 0,35 Hektardep1

Der Sausee – lokal auch Säusee genannt – ist ein maximal 3.500 Quadratmeter großer, länglich gestreckter See in Frankfurt am Main, der auf der Gemarkung, aber südlich der Bebauung des Stadtteils Seckbach liegt. Der See und etwa zwanzig Meter seines Umfeldes sind seit 1937 als Naturdenkmal ausgewiesen.[1] Der Bereich liegt im Landschaftsschutzgebiet Grüngürtel und Grünzüge in der Stadt Frankfurt am Main (Frankfurter Grüngürtel).

Charakterisierung Bearbeiten

Der Sausee ist das Relikt eines Altarmes des Mains[2] und Bestandteil des Frankfurter Grüngürtels. In früherer Zeit war an seiner Stelle vermutlich eine Sandgrube. Auf einem Gemarkungsplan von 1771, der dem Heimatmuseum Seckbach im Original vorliegt, ist das Areal als Sandfeld bezeichnet. Der Name Sausee oder Säusee rührt daher, dass die Seckbacher Bauern in früheren Jahrhunderten ihre Schweine an den See getrieben haben, um sie dort zu tränken.[1] Der flache See ist ein Himmelsteich. Die Besonderheit dieser Naturerscheinung ist, dass sich das Gewässer im Winterhalbjahr mit Grund- und Regenwasser auffüllt, das im Sommerhalbjahr vollständig versickern und verdunsten kann. Eine Sitzbank am Ufer des Sausees erlaubt ein längeres Verweilen. Auf befestigten Fahrradwegen lässt sich der ehemalige Altarmbereich des Mains zwischen Riedteich, Seckbacher Ried und Erlenbruch erkunden.

Eine Zeichnung des Seckbacher Malers und Grafikers Erich Dittmann von 1969 zeigt anschaulich, dass die Seckbacher den Sausee nicht immer als Naturdenkmal akzeptiert haben – zeitweise wurde er als illegale Sperrmülldeponie missbraucht.[3]

Flora und Fauna Bearbeiten

Spezialisten haben sich auf die Verhältnisse am See eingestellt: neben Amphibien, Wasserkäfern und Wasservögeln und der sehr seltenen Gefleckten Heidelibelle (Sympetrum flaveolum) besiedeln der giftige Große Wasserfenchel (Oenanthe aquatica) und der Schild-Wasserhahnenfuß (Ranunculus peltatus) sein Umfeld.

Das teilweise von alten Bäumen wie Hainbuchen (Carpinus betulus), Pappeln (Populus), Rotbuchen (Fagus sylvatica) und Weiden (Salix), Sträuchern, Schilfrohr (Phragmites australis; Synonym: Phragmites communis Trin.) und Röhricht umgebene Miniatur-Biotop befindet sich am Schnittpunkt der Straßen Im Trieb, Am Enkheimer Steg, Am Sausee, Gelastraße und Am Büttelstück. In der näheren Umgebung befinden sich das Naturschutzgebiet Seckbacher Ried und Freizeitgärten.

Die Naturschutzgruppe Seckbach im BUND veranstaltet regelmäßig Führungen zum Thema Amphibien am Sausee (beispielsweise Tümpelspaß in Seckbachs Nass, speziell für Kinder).

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Stadt Frankfurt am Main, Umweltamt (Hrsg.): Stadtgewässer – Seen, Teiche, Tümpel entdecken, Frankfurt 2003. Darin: Kapitel Sausee (Säusee), S. 66.
  • Rochelmeyer, Folker: Seckbach und seine Umgebung, Frankfurter Sparkasse von 1822 – Polytechnische Gesellschaft (Hrsg.), 1972, 84 S., illustriert
  • Rochelmayer, Folker (Chronik): Festschrift 1100 Jahre Seckbach, 880-1980, Festausschuss 1100 Jahre Seckbach e. V. (Hrsg.), 1980, 151 S., illustriert

Quellen Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Sausee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Sausee in Seckbach bei par.frankfurt.de, der früheren Website der Stadt Frankfurt am Main
  • Naturschutzgruppe Seckbach im BUND. BUND Frankfurt am Main, 2007, archiviert vom Original am 19. Mai 2011; abgerufen am 16. Mai 2009.
  • Kultur- und Geschichtsverein 1954 Frankfurt a. M.-Seckbach e. V.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Stadt Frankfurt am Main: Stadtgewässer – Seen, Teiche, Tümpel entdecken, S. 66
  2. Sausee in Seckbach bei par.frankfurt.de, der früheren Website der Stadt Frankfurt am Main (abgerufen am 27. Oktober 2018)
  3. Vorfrühling am Säusee. Zeichnung von Erich Dittmann, 1969 auf erich-dittmann.de (abgerufen am 19. Mai 2017)