Sattelholz

Ein Sattelholz (früher auch Schirrholz oder Trumholz, Trummholz) ist im Bauwesen ein waagerechtes Holz zur Verbreiterung des Auflagers über einem Ständer und zur Unterstützung eines Unterzugs.

Sattelholz unter einem Unterzug, getragen von einen Ständer und zwei geschweiften Kopfbändern (Kapelle Bonaforth, 17. Jahrhundert)

Funktion und Konstruktion

Durch die Anordnung eines Sattelholzes kann die freie Spannweite des Unterzugs wie durch Kopfbänder oder Streben verringert werden. Ein Sattelholz ist immer in Richtung des zu unterstützenden Balkens orientiert. In der Folge kann die Stützenentfernung vergrößert und dadurch freier Nutzraum gewonnen werden. Es können auch zwei oder drei Sattelhölzer übereinander liegen.

Das Sattelholz hat auch die Aufgabe, das Hirnholz des Ständers vor dem Aufsplittern zu schützen. In der Regel ist das Sattelholz mit dem Balken verbolzt, verzahnt oder verdübelt, mit dem Ständer aber verzapft. Um das Sattelholz auf dem Ständerkopf gegen Abscheren zu sichern, kann es durch eine Gabelaufblattung des Ständers umfasst sein.

Gestaltung

Größere Sattelhölzer in repräsentativen Gebäuden boten früher häufig Gelegenheit zur Verzierung durch Profilierung, Schnitzwerk oder Bemalung.

Formal sind klassische Säulenkapitelle, z. B. das ionische Kapitell– mit dem Sattelholz verwandt.

• Galerie
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  Reich verziertes Sattelholz mit Gabelaufblattung, die vom Ständer ausgehend nach oben hier nicht nur das Sattelholz, sondern auch den Unterzug umschließt
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  Renaissance-Sattelholz, mit Schnitzwerk verziert
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  Holzsäulen mit verzierten Kopfbändern und Sattelhölzern im unteren großen Saal des Rathauses Höxter, 17. Jahrhundert
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  Konstruktion von Sattelhölzern unter einem Unterzug (links und Mitte) und unter einem auskragenden Deckenbalken (rechts), 1893