Die Sarmiento war ein argentinisches Passagier- und Frachtschiff, das 1912 im Beagle-Kanal unweit Ushuaia auf einen Felsen lief und aufgegeben wurde. Das Wrack liegt noch heute teilweise über Wasser.

Sarmiento
Wrack der Sarmiento vor Punta Remolino
Wrack der Sarmiento vor Punta Remolino
Schiffsdaten
Flagge Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Argentinien Argentinien
andere Schiffsnamen

Port Morant (bis 1909)

Schiffstyp Passagier- und Frachtschiff
Eigner Nicolás Mihanovich
Bauwerft Alexander Stephen & Sons Ltd., Glasgow
Baunummer 387
Stapellauf 21. November 1900
Indienststellung 4. Februar 1901
Verbleib am 1. April 1912 auf Grund gelaufen, Wrack erhalten
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 100,5 m (Lüa)
Breite 12,2 m
Tiefgang (max.) 5,4 m
Vermessung 2.831 BRT
 
Besatzung 82
Maschinenanlage
Maschine 1 × Dreifachexpansions-Dampfmaschine
Maschinen­leistung 754 PS (555 kW)
Höchst­geschwindigkeit 14 kn (26 km/h)
Propeller 1
Transportkapazitäten
Zugelassene Passagierzahl I. Klasse: 100
II. Klasse: 250

Geschichte Bearbeiten

Das Schiff lief 1901 als Port Morant in Glasgow vom Stapel und wurde von der Elder Dempster & Company übernommen, die es von 1902 bis 1906 für die „Imperial Direct West India Mail Service Co. Ltd.“ im Westindiendienst einsetzen ließ. Im Jahr 1909 wurde die Port Morant von dem im heutigen Kroatien (damals Österreich-Ungarn) geborenen Nicolás Mihanovich (1846–1929), der damals Lateinamerikas größter Reeder war, für 52.000 Pfund Sterling gekauft, in Sarmiento umbenannt und anschließend in der Auswandererschifffahrt zwischen Europa und Patagonien eingesetzt, wo seit 1880 zahlreiche kroatische Aussiedler lebten.

Nach dem Auslaufen aus Ushuaia lief das Schiff unter Kapitän Francisco Soady auf dem Weg nach Río Gallegos in den frühen Morgenstunden des 1. April 1912 auf den Lawrencefelsen bei Punta Remolino nahe der früheren Estancia Remolino. In diesem Teil des Beagle-Kanals gab es keine beleuchteten Seezeichen. Nachdem der Kapitän die Sarmiento im Flachwasser auf Grund gesetzt hatte, konnten die Besatzung und die Passagiere in den Booten an das nahe Ufer übersetzen und wurden später von der Schulfregatte Presidente Sarmiento aufgenommen.

Das in zwei Teile zerbrochene, von zahlreichen Meerestieren besiedelte Wrack ist heute noch teilweise zu sehen[1] und für erfahrene Taucher zugänglich.

Weblinks Bearbeiten

Fußnoten Bearbeiten

  1. Foto des Wracks (Memento vom 7. März 2016 im Internet Archive)

Koordinaten: 54° 51′ 41,4″ S, 67° 51′ 22,1″ W