Sarcocystidae

Familie der Ordnung Eucoccidiorida

Sarcocystidae ist eine Familie von parasitischen Einzellern, deren medizinisch bedeutsamster Vertreter Toxoplasma gondii, der Erreger der Toxoplasmose ist. Neben der Gattung Toxoplasma sind auch die Gattungen Besnoitia, Hammondia, Sarcocystis, Neospora, Frenkelia und Cystoisospora von tiermedizinischer Bedeutung. Die Oozysten besitzen zwei Sporozysten mit je vier Sporozoiten.[1]

Sarcocystidae

Tachyzoiten von Toxoplasma gondii

Systematik
ohne Rang: Alveolata
ohne Rang: Apicomplexa
Klasse: Conoidasida
Ordnung: Eucoccidiorida
Unterordnung: Eimeriorina
Familie: Sarcocystidae
Wissenschaftlicher Name
Sarcocystidae
Poche, 1913

Die Sarcocystidae haben wie alle Eimeriorina einen dreistufigen Entwicklungszyklus aus Sporulation, ungeschlechtlicher (Schizogonie) und geschlechtlicher Vermehrung (Gametogonie). Von den Eimeriidae unterscheiden sie sich vor allem dadurch, dass die ungeschlechtliche und geschlechtliche Vermehrung sowohl in einem Zwischenwirt als auch im Endwirt stattfindet. Im Zwischenwirt besiedeln die Parasiten verschiedene Gewebe, wobei sie den Wirt schädigen und Krankheiten auslösen. Dieses Gewebsphase im Zwischenwirt ist zwingend erforderlich, bei Toxoplasma nur fakultativ. Im Endwirt rufen die Parasiten, mit Ausnahme von Toxoplasma und Cystoisospora, keine Schäden hervor, sie sind also für diesen apathogen.[1]

Systematik

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Die Familie enthält folgende Gattungen:

Die Gattungen Neospora und Toxoplasma mit ihren unterschiedlichen Vermehrungsstrategien haben sich vermutlich vor 28 Millionen Jahren separiert.[2]

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Commons: Sarcocystidae – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikispecies: Sarcocystidae – Artenverzeichnis

Einzelnachweise

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  1. a b Domenico Otranto, Richard Wall: Veterinary Parasitology. 5. Auflage. Wiley 2024, ISBN 978-1-394-17634-2, S. 179.
  2. A. J. Reid et al.: Comparative genomics of the apicomplexan parasites Toxoplasma gondii and Neospora caninum: Coccidia differing in host range and transmission strategy. In: PLOS Pathog. Band 8, Nr. 3, 2012, S. e1002567, doi:10.1371/journal.ppat.1002567, PMID 22457617, PMC 3310773 (freier Volltext).