Die Basilika Maria Santissima Annunziata ist eine römisch-katholische Kirche in Trapani in Sizilien, Italien.[1] Die Wallfahrtskirche des Bistums Trapani ist Maria vom Berg Karmel gewidmet und trägt den Titel einer Basilica minor.[2][3] Das Heiligtum umfasst die Kapelle der Madonna von Trapani.

Basilika von Trapani
Innenraum

Geschichte Bearbeiten

Die Karmeliten, die Anfang des 12. Jahrhunderts aus Jerusalem vertrieben und unter anderem nach Sizilien gebracht wurden, siedelten sich in der Gegend der heutigen Klosteranlage an.[4] Die erste kleine Kirche, Santa Maria del parto, wird den Karmelitern zugeschrieben und stammt aus dem Jahr 1240. Am 20. November 1270 beherbergte die Kirche für einige Tage die sterblichen Überreste Ludwig des Heilige von Frankreich, der während des Siebten Kreuzzugs in Tunis gefallen war[5][1] und schließlich in der Kathedrale von Saint-Denis beigesetzt wurde. Die Fertigstellung der ursprünglichen Kirche wird durch eine Tafel mit der Jahreszahl 1332 bezeugt.[1]

Im 18. Jahrhundert wurde die Kirche in ihrer heutigen Form nach dem Entwurf des Architekten Giovanni Biagio Amico aus Trapani erweitert und 1760 abgeschlossen.[1][3] Das Kirchenschiff mit sechzehn Säulen und versilbertem Stuck wurde 1742 nach einem Entwurf des Architekten Giovanni Biagio Amico aus Trapani im Barock-Renaissance-Stil umgestaltet[1], über dem Hauptportal befindet sich ein Rosettenfenster mit Sonnenmotiv.[6]

Papst Pius XII. erhob das Heiligtum am 25. März 1950 in den Rang einer Basilica minor.[2]

 
Statue der Madonna von Trapani

Die Kirche präsentiert in einer Kapelle die Marmorstatue der Madonna von Trapani (Madonna mit Kind), die Nino Pisano zugeschrieben wird. Die Statue ist lebensgroß, wiegt 12 Tonnen und ist 165 cm hoch. Zu ihrer Linken hält sie das Jesuskind. Papst Clemens XII. ließ 1734 das Marienbildnis kanonisch krönen Eine zweite Krönung wurde 1935 auf Veranlassung von Pius XII. durchgeführt.[7] Die „Madonna von Trapani“ wird sowohl in Italien als auch im Ausland verehrt. Dazu gehören Messina, Tonnarella, Palagonia, Palermo, Genua und Tunis.

In einer 1586 errichteten Kapelle wird in der silbernen Reliquienstatue des Silberschmieds Vincenzo Bonaiuto der Schädel des hl. Albertus Siculus von Trapani aufbewahrt.[1]

Museum Bearbeiten

Im ehemalige Kloster ist mit dem Landesmuseum Agostino Pepoli eines der wichtigsten Museen Siziliens untergebracht.

Literatur Bearbeiten

  • Gioacchino Di Marzo: I Gagini e la scultura in Sicilia nei secoli XV e XVI; memorie storiche e documenti. Hrsg.: Stamperia del Giornale di Sicilia. I+II. Palermo (archive.org).

Weblinks Bearbeiten

Commons: Basilika Santissima Annunziata – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d e f Giuseppe Maria Di Ferro: Guida per gli stranieri in Trapani: con un saggio storico di Giuseppe Maria di Ferro. Hrsg.: Mannone e Solina. Trapani 1825, S. 281–286 (italienisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. a b Eintrag zu Basilica Maria SS. Annunziata auf gcatholic.org (englisch)
  3. a b Touring Club Italiano (Hrsg.): Guida d’Italia - Sicilia. S. 285–286 (italienisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Giuseppe Pitrè: Feste patronali in Sicilia. Hrsg.: Carlo Clausen. Turin - Palermo, S. 463–467 (archive.org).
  5. Giovanna Power: Guida per la Sicilia opera di Giovanna Power. Hrsg.: Stabilimento Poligrafico di Filippo Cirelli. Neapel 1842, S. 191 (italienisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Arte della Chiesa. Archiviert vom Original am 8. März 2014; abgerufen am 23. Dezember 2015 (italienisch). Mit Grundriss.
  7. La via dei Santuari Mariani. Abgerufen am 9. Februar 2023 (italienisch).

Koordinaten: 38° 1′ 8,7″ N, 12° 32′ 30,2″ O