SŽD-Baureihe АМ-1

Russische Dieseltriebwagen-Baureihe

Der Dieseltriebwagen АМ-1 ist ein bei der Maschinenfabrik Demichowo für die Schmalspurbahnen der SŽD hergestellter Triebwagen für den Betrieb auf Bahnen der Spurweite 750 mm.

SŽD АМ-1
Triebwagen der Reihe АМ-1 auf einer sowjetischen Schmalspurbahn
Triebwagen der Reihe АМ-1 auf einer sowjetischen Schmalspurbahn
Triebwagen der Reihe АМ-1 auf einer sowjetischen Schmalspurbahn
Anzahl: 297
Hersteller: Maschinenfabrik Demichowo
Baujahr(e): Prototyp:1962
Serienfahrzeuge:1963–1972
Achsformel: B’2’
Spurweite: 750 mm
760 mm
Länge über Puffer: 12.500 mm
Länge: 12.000 mm
Höhe: 2.960 mm
Breite: 2.300 mm
Drehzapfenabstand: 17.200 mm
Drehgestellachsstand: 1.300 mm
Gesamtradstand: 7.200 mm
Kleinster bef. Halbmesser: 50 m
Dienstmasse: 15,5 t
Reibungsmasse: 12 t
Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h
Installierte Leistung: 120 PS
Raddurchmesser: 540 mm
Motorentyp: ЯАЗ-М204А
Motorbauart: 4-Zylinder-Zweitakt-Dieselmotor mit Aufladung
Nenndrehzahl: 2.000 min−1
Leistungsübertragung: mechanisches Getriebe
Lokbremse: Handbremse
Zugbremse: pneumatische Bremse
Zugheizung: Warmwasserheizung
Sitzplätze: 37
Stehplätze: 43
Klassen: 2.

Geschichte

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Der Motorwagen АМ-1 ist ein vierachsiger schmalspuriger Verbrennungstriebwagen mit der Spurweite 750 mm. Als Antriebsaggregat wurde der Vierzylinder-Zweitakt-Dieselmotor ЯАЗ-204A mit Turbolader und einer Leistung von 120 PS verwendet, der auf der Grundlage des Lkw ZIS-150 entstand. Die Kraftübertragung erfolgte über ein mechanisches Getriebe der Maschinenfabrik Demichowo. Nach der Erprobung des Musterwagens 1962 erfolgte 1963 bis 1972 die Serienproduktion, insgesamt wurden 297 Motorwagen gebaut.

Konstruktion

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AM-1.003 im touristischen Einsatz auf der Wassertalbahn in Rumänien.
 
Personenwagen der Reihe ПВ40

Die Fahrzeuge stellen eine selbstfahrende Einheit dar, die auf der Basis der Schmalspurwagen der Reihe ПВ40 entstand. Sie waren für den Betrieb als Einzelfahrzeug und im Verband mit bis zu drei Personenwagen dieser Type vorgesehen. Der Wagenkasten war eine Kastenkonstruktion aus Wänden mit gesickten Blechen. Über Trennwände war er unterteilt in die einzelnen Abteile; zwei Führerstände, einen Motorraum hinter einem Führerstand, dem Fahrgastabteil in Großraumbauweise und den Einstiegsbereichen mit den Einstiegstüren zwischen dem Groß- bzw. Motorraum und den Führerständen. In den beiden Führerständen befanden sich die Steuerpulte, das Fahrzeug konnte von beiden Führerständen aus gesteuert werden. Im Motorraum waren der Dieselmotor ЯАЗ-204A aus dem Jaroslawski Motorny Sawod, das Getriebe sowie die in einem Schrank untergebrachten elektrischen Geräte platziert. Die Akkumulatoren des Fahrzeuges waren unter dem Wagenkasten angeordnet. Die Energieversorgung wurde von zwei vereinigten Systemen durchgeführt; dem Generator Г-732 mit Relais und Regulator sowie der Akkubatterie.

Der Passagierraum war ausgestattet mit harten Sitzplätzen für 37 Reisende, die in Queranordnung mit mittlerem Gang aufgestellt waren. Zur Belüftung des Wagens waren auf dem Dach angeordnete Lüfter vorhanden. Beheizt wurde das Fahrzeug über eine Warmwasserheizung, bei der die Wärme des Kühlkreislaufes des Motors ausgenutzt wurde. Die Beleuchtung war elektrisch mit einer Spannung von 50 V.

Der Motorwagen konnte mit einer Standard-Zug- und Stoßeinrichtung für Schmalspurbahnen oder mit einer automatischen Schmalspurkupplung nach dem System SA 3 ausgerüstet werden. Die Bremsung erfolgte mit Luft über die Indirekte Bremse. Gleichfalls besaß das Fahrzeug eine Handbremse als Feststellbremse.

Das Fahrwerk bestand aus zwei zweiachsigen Drehgestellen, dem Antriebs- und dem Laufdrehgestell. Die Räder des Antriebsgestelles waren mit zwei Achsgetrieben mit durchgehenden Antriebswellen ausgerüstet, angetrieben von dem Schaltgetriebe über eine Kardanwelle.

Einsatz der Fahrzeuge

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Über den Einsatz der Fahrzeuge gibt es in der Literatur wenig verlässliche Informationen. Die Einsatzstellen können nur anhand der Liste der erhaltenen Wagenkästen der ausgemusterten Fahrzeuge entnommen werden. Demnach waren Fahrzeuge bei den Schmalspurbahnen der Sewernaja schelesnaja doroga, der Kuibyschewskaja schelesnaja doroga, der Moskowskaja schelesnaja doroga, der Belaruskaja tschyhunka und der Swerdlowskaja schelesnaja doroga eingesetzt.[1] Die in Rumänien erhaltenen Fahrzeuge, die dort auf 760 mm umgespurt wurden, sind für den touristischen Einsatz auf den dort vorhandenen Schmalspurbahnen gebraucht erworben worden. Auch über die Ausmusterung der Fahrzeuge gibt es wenig Informationen; zum gegenwärtigen Zeitpunkt kann von folgenden erhaltenen Fahrzeugen ausgegangen werden:

Es gibt Angaben über den Einsatz der Fahrzeuge auch auf Kindereisenbahnen. Dokumentarisch ist der Einsatz des АМ1-142 bei der Kindereisenbahn in Altschewsk belegt.[4] Speziell für Kindereisenbahnen entstand zum Ende der 1970er Jahre ein aus der Reihe weiterentwickeltes Fahrzeug der Reihe АПУ. Von dieser Reihe wurde ein Versuchsfahrzeug gebaut, das bis ungefähr 2000 im Einsatz stand.[5][6]

Siehe auch

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Commons: SŽD-Baureihe АМ-1 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Seite über die erhaltenen Wagenkästen des АМ-1 auf trainpix (russisch)
  2. AM-1.093 www.am1.poezdnaprokat.ru
  3. AM-1.248 in nicht betriebsfähigem Zustand in Jekaterinburg
  4. Seite über die Kindereisenbahn in Altschewsk mit dem АМ-1.142 (russisch)
  5. Foto von dem АПУ-0 in der Erprobung auf railways.id.ru
  6. Foto von dem ausgemusterten АПУ-0 2000 auf railways.id.ru