Ruth Patir

amerikanisch-israelische Videokünstlerin

Ruth Patir (hebräisch רות פתיר; geb. 1984 in New York, Vereinigte Staaten) ist eine israelische Künstlerin.

Leben Bearbeiten

Patir wuchs als Tochter eines Ingenieurs auf.[1] Sie spezialisierte sich in ihrer künstlerischen Laufbahn vor allem auf Videokunst und Installationen.[1] Sie lebt und arbeitet in Tel Aviv.[1]

Wirken Bearbeiten

Patir ist für ihre Videoinstallationen bekannt, die oft persönliche und historische Narrative untersuchen.[1][2] Ein zentrales Thema in ihren Arbeiten ist der Umgang mit Verlust und Trauer im digitalen Zeitalter.[1] Ihre Ausstellung My Father in the Cloud (2022) am CCA Tel Aviv-Yafo setzte sich mit dem Tod ihres Vaters auseinander und nutzte 3D-Animationen und Motion-Capture-Technologie, um ihn in einer neuen Form zu verewigen.[1]

Patir wurde auch durch Werke wie Moshe Dayan in Drag bekannt, wo sie kulturelle und historische Figuren auf unkonventionelle Weise darstellte.[3] Ihre Arbeiten haben Anerkennung gefunden und sie auf internationaler Ebene als eine Stimme in der zeitgenössischen Kunstszene etabliert.[1][2]

In einer anderen Arbeit, (M)otherland, wollte sie bei der 60. Kunstbiennale in Venedig Videoinstallationen präsentieren, die archäologische Fundstücke – weibliche Figuren aus der Zeit von 800 bis 600 v. Chr. – animierten.[2] Diese Arbeiten reflektieren über historische Gewalt und deren Nachwirkungen in der Gegenwart.[2]

Patirs künstlerischer Ansatz, Kunst als Plattform für gesellschaftliche Anliegen zu nutzen, wurde durch ihre Bereitschaft zur politischen Stellungnahme unterstrichen.[4][5] So entschied sie sich, den israelischen Pavillon bei der Biennale in Venedig 2024 nicht zu öffnen, um ein Zeichen der Solidarität mit den Familien der durch Hamas genommenen Geiseln zu setzen und einen Waffenstillstand im Gazakrieg zu fordern.[4][5]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d e f g Ruth Patir: My Father in the Cloud. In: mutualart.com. 15. September 2022, abgerufen am 16. April 2024 (englisch).
  2. a b c d Catherine Hickley: War, refugees, destruction: how Venice Biennale 2024 will reflect our era. In: theartnewspaper.com. 5. April 2024, abgerufen am 16. April 2024.
  3. Maya Asheri: Moshe Dayan in Drag? An Artist Explores the True Meaning of Romantic Love. In: haaretz.com. 3. Mai 2018, abgerufen am 16. April 2024 (englisch).
  4. a b BR24 Kultur: Israelischer Pavillon bei Kunstbiennale in Venedig öffnet nicht. In: br.de. 16. April 2024, abgerufen am 16. April 2024.
  5. a b Absage an Israels Pavillon in Venedig: Eine Geste der Solidarität. In: taz.de. 16. April 2024, abgerufen am 16. April 2024.