Rudolf II. (Hachberg-Sausenberg)

Markgraf von Hachberg-Sausenberg (1301-1352)

Rudolf II. von Hachberg-Sausenberg (* 1301; † 1352) war Markgraf von Hachberg-Sausenberg und Landgraf im Breisgau. Er beerbte zusammen mit seinem Bruder Otto, seinen 1318 verstorbenen Bruder Heinrich, der erst zwei Jahre zuvor (1316) die Herren von Rötteln beerbte, wodurch das von seiner Familie beherrschte Territorium sich mehr als verdoppelte.

Siegel des Markgrafen Rudolf II. von Hachberg-Sausenberg

Leben Bearbeiten

Rudolf war der Sohn des Markgrafen Rudolf I. von Hachberg-Sausenberg und der Erbtochter des Otto von Rötteln, Agnes (?). Nachdem sein älterer Bruder Heinrich 1318 jung verstorben war, übernahm Rudolf zusammen mit seinem zweiten Bruder Otto die Regentschaft über die Herrschaften Rötteln und Sausenberg. Die Residenz wurde von der Sausenburg auf die Burg Rötteln verlegt.[1]

Im Herbst 1332 belagerten Truppen der Stadt Basel seine Burg Rötteln, da er den Bürgermeister von Basel, Burkhard Werner von Ramstein,[2] erstochen hatte. Der Konflikt wurde nach Schlichtung durch den Adel von Stadt und Land beigelegt.[3] Die Hintergründe des Totschlags bleiben unklar, aber die Markgrafen von Hachberg-Sausenberg waren mit der Basler Adelsgesellschaft der Psitticher verbunden, während die von Ramstein zu den rivalisierenden Sternern gehörten.

Die Familie Bearbeiten

 
Spätgotisches Figurengrabmal im Basler Münster

Rudolf war mit Katharina († 1385), der Tochter des Grafen Walram II.[4][5] von Thierstein verheiratet. Aus der Ehe gingen folgende Kinder hervor:

  • Rudolf III. (1343–1428) – Markgraf von Hachberg-Sausenberg
  • Agnes († um 1405) ⚭ Burkhard II. von Buchegg (erw. 1337; † nach 10. Juni 1365)

Graf Walram III. von Thierstein-Pfeffingen war ein Bruder von Katharina.

Darstellung im historischen Roman Bearbeiten

Rudolf ist die Hauptfigur in dem 1928 erschienenen historischen Roman von Käthe Papke, „Der eiserne Markgraf von Sausenberg-Rötteln.“ Papke schreibt in diesem Roman den Mord am Basler Bürgermeister Rudolfs Bruder Otto zu, der als Choleriker dargestellt wird. Sie verwebt auch die Sage von der „Hexe von Binzen“[6] mit den beiden historischen Figuren Rudolf und Otto.

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Fritz Schülin: Rötteln-Haagen, Beiträge zur Orts-, Landschafts- und Siedlungsgeschichte, Lörrach 1965; S. 65.
  • Karl Seith: Die Burg Rötteln im Wandel ihrer Herrengeschlechter, Ein Beitrag zur Geschichte und Baugeschichte der Burg. In: Das Markgräflerland, 3. Jahrgang, Heft 1, 1931, S. 6 Digitalisat
  • Johann Christian Sachs: Einleitung in die Geschichte der Marggravschaft und des marggrävlichen altfürstlichen Hauses Baden. Erster Theil. Lotter, Carlsruhe 1764, S. 488–494 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Fritz Schülin: Rötteln-Haagen, Beiträge zur Orts-, Landschafts- und Siedlungsgeschichte, Lörrach 1965; S. 65.
  2. Benno Notter: Ramstein, Burkhard Werner von. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  3. siehe Grössere Basler Annalen nach Schnitts Handschrift. In: August Bernoulli (Bearbeiter): Basler Chroniken, 6. Band, S. 250 und dort Fußnoten 5 und 6 im Internet Archive; urkundlich sind weder Rudolf noch Burkhard Werner von Ramstein eindeutig als die hier gemeinten Personen eindeutig identifiziert.
  4. Ernst Weydmann: Die Grafen von Tierstein. In: Genealogisches Handbuch zur Schweizer Geschichte, I. Band; S. 139
  5. bei Dambacher: Urkunden zur Geschichte der Grafen von Freiburg. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins, Band 16 (1864), S. 98 irrtümlich Tochter des Grafen Ulrich genannt, der ihr Großvater war.Digitalisat
  6. siehe J. Erhardt: Burg Röteln oder die Hexe von Binzen. In: Franz August Stocker (Hrsg.): Vom Jura zum Schwarzwald, 2. Band. Aarau 1885, S. 49–53 [1]
VorgängerAmtNachfolger
HeinrichMarkgraf von Hachberg-Sausenberg
mit Otto I.
1318–1352
Rudolf III.