Höhlenflughunde

Gattung der Familie Flughunde (Pteropodidae)
(Weitergeleitet von Rousettus)

Höhlenflughunde (Rousettus) sind eine Gattung der Flughunde mit Arten, die von Afrika über Südostasien bis nach Neuguinea und zu den Salomonen verbreitet sind. Bis in die späten 1990er Jahre zählte auch der Angolanische Samtfell-Flughund (Lissonycteris angolensis) in seiner eigenen Untergattung zu dieser Gattung.[1]

Höhlenflughunde

Nilflughund (Rousettus aegyptiacus)

Systematik
Überordnung: Laurasiatheria
Ordnung: Fledertiere (Chiroptera)
Familie: Flughunde (Pteropodidae)
Unterfamilie: Rousettinae
Tribus: Rousettini
Gattung: Höhlenflughunde
Wissenschaftlicher Name der Tribus
Rousettini
Andersen, 1912
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Rousettus
Gray, 1821

Merkmale

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Die Körpermaße sind innerhalb der Gattung mit Kopf-Rumpf-Längen von 95 bis 177 mm, Schwanzlängen von 10 bis 22 mm und Unterarmlängen von 65 bis 103 mm recht variabel. Während der Nilflughund ein Gewicht von 81 bis 171 g erreicht, wiegt Geoffroys Flughund nur 54 bis 75 g. Die leichtesten Exemplare, aber auch recht schwere Tiere wurden für den Leschenault-Flughund registriert. Allgemein sind Weibchen kleiner als Männchen. Die Grundfarbe des Fells der Oberseite ist braun und das Fell der Unterseite hat gewöhnlich eine hellere Tönung. Für Geoffroys Flughund und den Leschenault-Flughund ist ein heller Kragen typisch. Bei verschiedenen anderen Arten sind bei Männchen nur die Haare an den Drüsen am Hals olivbraun gefärbt.[2]

Die Arten

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Folgende Arten zählen zur Gattung[2]:

Lebensweise

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Diese Flughunde leben in unterschiedlichen Landschaften im Flachland und in Gebirgen. Sie ruhen meist in Höhlen, wobei sie auch Felsspalten, das dichte Blattwerk der Bäume, selten genutzte Gebäude und Grabmale als Unterschlupf nutzen. Abhängig vom Nahrungsangebot fliegen sie pro Nacht bis zu 50 Kilometer auf der Suche nach Früchten und Blüten, von denen sie Nektar und Pollen aufnehmen. In der Gattung befinden sich mit dem Nilflughund, Geoffroys Flughund und vermutlich dem Nacktrücken-Rousettenflughund die einzigen Flughunde, die eine einfache Form der Echoortung nutzen. Während die Kolonien beim Leschenault-Flughund meist aus zwei oder drei Tieren sowie maximal aus 2000 Exemplaren bestehen, können die Kolonien des Nilflughundes 7000 oder 9000 Mitglieder haben. Die Individuen ruhen oft dicht beieinander, obwohl aggressive Schreie und kurze Kämpfe nicht selten sind.[2]

Fortpflanzung

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Allgemein können sich Weibchen zweimal jährlich in der Regenzeit fortpflanzen, wobei sie sich kurz nach der Geburt der Nachkommen wieder paaren. Dies betrifft jedoch nur einen kleinen Teil der Population. Die Geburt des gewöhnlich einzigen Jungtiers erfolgt nach vier Monaten Trächtigkeit. In den ersten Tagen trägt die Mutter ihren Nachwuchs und später verbleibt er im Versteck. Im Oktober geborene Exemplare wurden bis zum folgenden März gesäugt. Weibchen sind nach 6 bis 9 Monaten geschlechtsreif. Die ältesten Höhlenflughunde lebten fast 23 Jahre.[2]

Bedrohung

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Die meisten Populationen sind gering gefährdet. Einige werden wegen ihres Fleisches gejagt und andere werden als Fruchtschädlinge getötet.[2] Die IUCN listet den Madagaskar-Höhlenflughund, den Nacktrücken-Rousettenflughund und den Komoren-Höhlenflughund als gefährdet (vulnerable) sowie den Leschenault-Flughund in der Vorwarnliste (near threatened).[4]

Einzelnachweise

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  1. Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. A taxonomic and geographic Reference. 3. Auflage. 2 Bände. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD 2005, ISBN 0-8018-8221-4 (englisch, Rousettus).
  2. a b c d e Ronald M. Nowak: Walkerʼs Mammals of the World. 6. Auflage. Band I. Johns Hopkins University Press, Baltimore 1999, ISBN 0-8018-5789-9, S. 261–263 (englisch, Genus Rousettus).
  3. Hanry Jefry Lengkong, Endang Arisoesilaningsih, Luchman Hakim and Sudarto. 2016. Morphological Variations and New Species Description of Genus „Rousettus“ Bat from Gunung Duasudara Sanctuary, North Sulawesi, Indonesia. OnLine Journal of Biological Sciences. 16(2); 90-101. DOI: 10.3844/ojbsci.2016.90.101
  4. Rousettus in der Roten Liste der IUCN, abgerufen am 8. September 2022.