Roald Reinecke

deutscher Violinist

Roald Reinecke (* 6. November 1940 in Leipzig; † 18. November 2014) war ein deutscher Violinist. Fast 40 Jahre lang war er 1. Konzertmeister der Zweiten Violinen des Gewandhausorchesters zu Leipzig. Außerdem war er Primarius des Mendelssohn-Quartetts.

Leben Bearbeiten

Reinecke entstammte einer Lehrer- und Beamtenfamilie aus Leipzig.[1] Seinen ersten Geigenunterricht erhielt Reinecke im Alter von zehn Jahren bei Clemens Mieth. Nach dem Abitur 1959 an der Helmholtz-Oberschule studierte er von 1959 bis 1964 bei Klaus Hertel an der Staatlichen Hochschule für Musik in Leipzig.

In den Jahren 1963/64 war er außerdem am Staatlichen Sinfonieorchester Halle engagiert. 1964 wurde er 2. Geiger und 1966 1. Geiger des Gewandhausorchesters Leipzig. Ab 1968 bekleidete er die Stelle des 1. Konzertmeisters der 2. Violinen. Nach dem Ende der Mitgliedschaft 2005 war er noch bis 2006 als Aushilfe im Orchester tätig. 1992/93 wurde er in das Bayreuther Festspielorchester berufen.[2]

Außerdem war er Primarius des Mendelssohn-Quartetts (bzw. des Reinecke-Quartetts), das er gemeinsam mit Gunar Kaltofen, Eberhard Freiberger und Günther Stephan bildete. Mit seinem Quartett war er Preisträger zweier internationaler Wettbewerbe.[3] Das Streichquartett gewann die Silbermedaille in Genf 1974 und den 2. Preis in Rom 1975.[1] Seit 1980 leitete er die Leipziger Kammersolisten, die sich der Barockmusik widmen.[4]

Reinecke lebte im Kohrener Ortsteil Walditz.[1]

Diskographie (Auswahl) Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Hans-Rainer Jung: Das Gewandhaus-Orchester. Seine Mitglieder und seine Geschichte seit 1743. Faber & Faber, Leipzig 2006, ISBN 3-936618-86-0, S. 279f.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Thomas Lang: Der Walditzer Roald Reinecke - Konzertmeister der II. Violinen - freut sich auf Zeit für sein Hobby - das Naturfilmen. In: Borna-Geithainer Zeitung, 26. Oktober 2005, S. 10.
  2. Alfred Sous: Das Bayreuther Festspielorchester. Geschichte, Geschichten und Anekdoten von damals bis heute. Lienau, Berlin 1997, ISBN 3-87484-125-1, S. 142.
  3. Tobias Wolf: Fünf Jahrzehnte im Dienste der Geiger: Der Leipziger Hochschullehrer Klaus Hertel. In: Leipziger Volkszeitung, 17. August 2009, S. 10.
  4. Konzertreihe im Naumburg-Haus. In: Mitteldeutsche Zeitung, 30. Oktober 1997.