Der River Fowey ist ein Fluss in Cornwall im Südwesten Großbritanniens.

River Fowey
Einzugsgebiet des River Fowey

Einzugsgebiet des River Fowey

Daten
Lage Cornwall
Flusssystem River Fowey
Quelle am Brown Willy
50° 35′ 28″ N, 4° 35′ 51″ W
Quellhöhe 290 m
Mündung bei Fowey in den ÄrmelkanalKoordinaten: 50° 19′ 41″ N, 4° 38′ 33″ W
50° 19′ 41″ N, 4° 38′ 33″ W
Mündungshöhe m
Höhenunterschied 290 m
Sohlgefälle 6,6 ‰
Länge 44 km
Einzugsgebiet 177,5 km²
Linke Nebenflüsse River Lerryn
Rechte Nebenflüsse Cardinham Water, St Neot River, Warleggan River
Kleinstädte Lostwithiel, Fowey
Häfen Fowey
Die Mündung des Flusses bei Fowey

Die Mündung des Flusses bei Fowey

Geographie Bearbeiten

Der River Fowey hat eines der größten Einzugsgebiete in Südcornwall. Er entwässert ein etwa 177,5 km² großes Gebiet des südlichen und mittleren Bodmin Moors, wo er östlich des Brown Willy entspringt. Vom niederschlagsreichen Bodmin Moor fließt der Fluss, durch zahlreiche kleine Zuflüsse gespeist, in südlicher Richtung. Die A30 überquert den River Fowey mit einer Brücke bei Palmersbridge. Über die Golitha Falls verlässt der Fluss das Bodmin Moor und fließt nun in südwestlicher Richtung durch ein enges, bewaldetes Flusstal, in dem der St Neot und der Warleggan River zufließen. Der nun wesentlich größere Fluss passiert Lanhydrock House und das auf einem Hügel hoch über dem Fluss liegende Restormel Castle. Ab Lostwithiel fließt der River Fowey wieder in südlicher Richtung. Bis zu der Stadt machen sich die Gezeiten im Unterlauf des Flusses bemerkbar. Der Fluss geht schließlich in eine tief eingeschnittene und bis zu 400 m breite Flussmündung über, in die auch der größte Nebenfluss, der River Lerryn sowie der Penpoll Creek und der in einer langgezogenen Seitenbucht fließende Pont Pill Creek münden. Bei der Stadt Fowey mündet der Fluss schließlich in einer wieder nur 200 m breiten Mündung in den Ärmelkanal.

Der normale Wasserstand im Mittellauf des River Fowey bei Restormel schwankt zwischen 0,24 und 1,50 m, der Höchstwasserstand betrug 2,28 m.[1]

Geologie Bearbeiten

Das Quellgebiet des Flusses besteht aus vulkanischem Granitgestein. Der Fluss verlässt die Granitregion über die Wasserfälle der Golitha Falls und fließt weiter durch die Schieferschichten des Devon und schließlich durch Kiesbänke im Unterlauf. Die fördeartige Flussmündung entstand ab dem Ende der letzten Eiszeit vor 10.000 Jahren.[2]

Umwelt Bearbeiten

Der Fluss fließt durch Heidegebiet, Moore und Weideland im Oberlauf im Bodmin Moor und durch Laub- und Nadelwald im Mittel- und Unterlauf. Das Einzugsgebiet ist ländlich geprägt, die einzigen größeren Siedlungsgebiete sind Lostwithiel und die Region um Fowey. Innerhalb des Einzugsgebiets liegen vier Site of Special Scientific Interest, dazu ist der Großteil des Oberlaufs als Area of Great Scientific Value ausgewiesen. Das Gebiet um die Golitha Falls ist als National Nature Reserve geschützt. Die Region um die Mündung des Flusses ist eine Area of Outstanding Natural Beauty. Das Draynes Valley am Oberlauf ist als Laichgebiet von Meerforellen und Lachsen geschützt. Peal Pool im Coulson’s Park bei Lostwithiel ist ein beliebter Angelplatz für Lachse und Meerforellen. Im Unterlauf und in der Mündung können zudem wegen des Gezeiteneinflusses Seebarsche, Flundern und Meeräschen gefangen werden.

Durch den Kupferbergbau im Mittelalter und der Neuzeit sowie durch den seit dem 19. Jahrhundert großflächigen Abbau von Kaolin im Einzugsgebiet des Flusses war das Wasser lange Zeit mit metallhaltigen Ablagerungen und Sedimenten belastet. Einige der zahlreichen aufgelassenen, teils mit Wasser gefüllten Tagebaue und Abraumhalden wurden wie Hawks Tor erfolgreich renaturiert. Aus anderen aufgelassenen Tagebauen stammen weiterhin belastete Sedimente, die jedoch nicht mehr wesentlich die Wasserqualität gefährden.

Wirtschaft Bearbeiten

Am Oberlauf liegen zwei Trinkwasserreservoire, Colliford und Siblyback Reservoir, die etwa 65 % der Bevölkerung von Cornwall mit Trinkwasser versorgen.[3]

Ab der mittelalterlichen Brücke von Lostwithiel bis zur Mündung ist der Fluss mit Booten befahrbar. Bei Fowey bildet der Fluss einen natürlichen Tiefwasserhafen und mehrere Yachthäfen. Der Hafen kann von Kreuzfahrtschiffen mit bis zu 205 m Länge und von Frachtschiffen mit bis zu 13.000 tn.l. Tragfähigkeit angelaufen werden.[4]

Zwischen Lostwithiel und der 9 km entfernten Mündung führt keine Brücke mehr über den Fluss. Zwischen Fowey und Brodinick verkehrt eine Autofähre und zwischen Fowey und Polruan eine Personenfähre.

Geschichte Bearbeiten

Der Hafen von Fowey war im Mittelalter zeitweise der wichtigste Hafen von Cornwall. Er diente mit als Ausgangshafen von Feldzügen sowie als Stützpunkt von Piraten.[5] Die enge Flussmündung konnte im späten Mittelalter mit Hilfe einer Kette gesperrt werden, die zwischen dem Fowey und dem Polruan Blockhouse gespannt war. Zum Schutz des Hafens wurden im 16. Jahrhundert St Catherine’s Castle an der Hafeneinfahrt errichtet.

Die Region des Oberlaufs ist wegen ihrer Bergbauvergangenheit als Area of Great Historical Value ausgewiesen.

Weblinks Bearbeiten

Commons: River Fowey – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Environment Agency: River Fowey at Restormel. Abgerufen am 18. Juli 2014.
  2. National Trust: The Fowey Estuary - a landscape to explore. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Juli 2014; abgerufen am 16. Juli 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.nationaltrust.org.uk
  3. Cornwall rivers: fowey river journey. Abgerufen am 16. Juli 2014.
  4. Fowey Harbour, General Information/History. Abgerufen am 9. Juli 2014.
  5. Lanteglos: History of Fowey. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. Juli 2014; abgerufen am 16. Juli 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lanteglos.org.uk