Richard Sadebeck

deutscher Lehrer und Botaniker (1839–1905)

Richard Sadebeck (* 20. Mai 1839 in Breslau; † 12. Februar 1905 in Meran) war ein deutscher Lehrer und Botaniker. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Sadeb.

Leben Bearbeiten

Sadebeck war der Sohn des Lehrers, Mathematikers und Geodäten Moritz Sadebeck. Der Mineraloge und Geologe Alexander Sadebeck war sein Bruder. Richard Sadebeck besuchte das Maria-Magdalenen-Gymnasium.[1] Nach dem Abitur studierte er an der Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität Naturwissenschaften, Medizin und Philosophie. 1860 wurde er Corpsschleifenträger der Borussia Breslau.[2] Mit einer Doktorarbeit über die Flora des Eulengebirges bei Heinrich Göppert wurde er 1864 zum Dr. phil. promoviert.[3][4] Danach unterrichtete er am Botanischen Garten in Breslau. 1865/66 war er in Berlin Probekandidat und wissenschaftlicher Hilfslehrer am Königlichen Wilhelms-Gymnasium. Nach zwei Jahren an der Kgl. Realschule war er ab 1869 ordentlicher Lehrer am Friedrichs-Gymnasium Berlin. Er unterrichtete Mathematik, Rechnen und Naturkunde in den unteren Klassen. Er kam bei der Trennung zur Realschule und wurde 1875 Oberlehrer.[1] 1876 wurde er als Professor an die Realschule des Johanneums berufen. 1879 wurde er mit der Verwaltung von Hamburgs botanischen Sammlungen betraut.[1] Er hütete die Carpologische Sammlung und errichtete Anfang der 1880er Jahre das Herbarium Hamburgense im Botanischen Garten der Universität. Aus ihm ging das Botanische Museum hervor, dem er ab 1883 als Direktor vorstand. Daneben war er Lehrer an der Pharmazeutischen Lehranstalt.[5] Ab 1887 war er auch Direktor des (1885 gegründeten) Botanischen Laboratoriums für Warenkunde. 1901 pensioniert, zog er nach Südtirol, wo er mit 66 Jahren starb.[6]

Ehrungen Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Ilse Esdorn: Ein zu Unrecht vergessener bedeutender Botaniker: Richard Sadebeck (1839–1905). Jahresbericht des Instituts für Angewandte Botanik der Universität Hamburg (1978), S. 159–173.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Kösslers Lehrerlexikon (GEB)
  2. Kösener Corpslisten 1960, 78/482.
  3. Dissertation: De montium inter Vistritium et Nissam fluvios sitorum flora.
  4. Dissertation (Biodiversity Heritage Library)
  5. Die pharmazeutische Lehranstalt des Gesundheitsraths in Hamburg (1824-1935)
  6. Richard Sadebeck (Universität Hamburg)
  7. Mitgliedseintrag von Richard Sadebeck bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 29. August 2022.